Preisträger*innen 2018

Miriam Zenk | Preis

Atmosphäre

 Quelle: Miriam Zenk

Obergeschoss und Schnitt

 Quelle: Miriam Zenk

Schnitte

 Quelle: Miriam Zenk

Strukturmodell

 Quelle: Miriam Zenk

Atmosphären

 Quelle: Miriam Zenk

Atmosphären

 Quelle: Miriam Zenk

Atmosphären

 Quelle: Miriam Zenk

Modellfoto

 Quelle: Miriam Zenk

GPG - Gärtnerei Cottbus

Mich interessiert besonders der nicht besetzte, nicht geordnete und nicht kontrollierte Raum - ein erster, essenzieller Schritt meiner Arbeit war es, die identitätsstiftenden Motive dieses fast anarchischen Ortes zu erkennen, sowie meine ganz persönlichen, ästhetisch empfunde- nen Atmosphären festzuhalten. Entscheidend war es für mich im Entwurfsprozess diesen Leitmotiven zu folgen und sie als immer wiederkehrende Bilder und Atmosphären in meinem Entwurf auftauchen zu lassen.

Essenziell war es für mich, das Areal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sowie den verlassenen Ort mit neuem Leben zu füllen und diesen so vor dem weiterem Verfall zu schützen. Eine Reaktivierung der Gärtnerei stellt die Grundlage hierfür dar. Zusätzlich werden zwischen den Gewächshäusern Räume geschaffen, die Selbstversorgern, dem Gemüseanbau, kleinen Gastronomien, Tierhaltung, sowie das Wohnen der Betreiber unter einem Dach vereinen und somit eine Mischung von öffentlich und privat zulassen.

Die Implantierung neuer Gebäude, die als Katalysatoren für die Wiederbelebung des Gebietes dienen und das gleichzeitige bewahren des leeren, weiten Raums der Gewächshäuser ist einer der Kernpunkte meines Entwurfkonzepts. Es entsteht ein Kontrast aus dichter Bebauung und schützenswerter Weite.

Auch die Gleichzeitigkeit der Szenerien spielt eine entscheidende Rolle für meinen Entwurf: Die räumliche Nähe von bebauten Zwischenflächen zu den Gewächshäusern ermöglichen vielschichtige Blickbeziehungen und Atmosphären. Diese Nähe ermöglicht es, Bilder an den Ort zu implantieren, also räumliche Sequenzen und Abfolgen zu schaffen, die nur über Bilder entwickelt wurden. Das Entwerfen über Bilder und verschiedene Sinne stellt die wesentliche Praxis meiner Arbeit dar.

Um die Gewächshäuser von jeglicher Bebauung freizuhalten, ist die Erschließung in den Zwischenräumen über lange Fluchten organisiert. Da es mir aber wichtig war, die in der Brache vorgefundene, durchgängige Durchwegung durch das gesamte Areal beizubehalten, werden einige Abschnitte der Gewächshäuser als offene Höfe gestaltet: Das Glas wird hier entfernt und neue, programmatisch unterschiedlich gestaltete Freibereiche bieten Platz für vielseitige Nutzungen.

Begründung der Jury

 

Die Arbeit überzeugt und erfreut auf Anhieb. Ist ebenso vorstellbar als utopisches Projekt, also unabhängig vom Ort impulsgebend.

Allerdings war es ja genau dieser Ort in seinem Erscheinungsbild, welcher Ihnen, Miriam Zenk, die Entwurfsregeln und Umsetzungsstrategien diktiert hat. Ein ZITAT von Ihnen „Ein Raum der Freiheit mit Platz für eigene Imaginationen", und ein weiteres die Arbeit bestimmendes Diktat, Zitat von Ihnen, „unkontrollierte überraschende Zonen, in denen Erlebnisse nicht schon geplant werden, bevor man sie hatte."

Eine Arbeit mit grosser Anmutungsqualität, poetisch, mit im Projekt verborgener Atmosphäre und klar architektonisch gesetzen Grenzen. Die Offenheit der Struktur bei gleichzeitig genauer Sichtbarmachung glaubwürdiger Rauminszenierungen hat uns überzeugt. Die Arbeitsanweisungen für die weitere Durcharbeitung sind mit der bisherigen Projektvisualisierung gegeben.

Thaeba Ayubi | Preis

Parc Adula: Karte

 Quelle: Thaeba Ayubi

Wanderwege

 Quelle: Thaeba Ayubi

Gemeinde Hinterreihn

 Quelle: Thaeba Ayubi

Nose to Tail

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Lageplan

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: EG

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: OG

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Querschnitte

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Längsschnitte

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Innenverkauf

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Modellfoto

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Modellfoto

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Modellfoto

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Straße

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Innenraum Restaurant

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula: Gasse

 Quelle: Thaeba Ayubi

Parc Adula

Parc Adula – Interessant war für mich das Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Natur: Wie vermarktet der Mensch? Welchen Schutzes bedarf die Natur? Wo ist die Landwirtschaft zwischen diesen Polen angesiedelt? Basierend auf den Perimeter des geplanten Nationalpark Parc Adula in den Kantonen Graubünden und Tessin habe ich eine Idee entwickelt und das Dorf Hinterrhein exemplarisch ausgearbeitet.

 

In der sehr dünn besiedelten Region -auch als alpine Brache bezeichnet- stellt die Viehwirtschaft seit je her einen essenziellen Bestandteil der Lebensgrundlage für die Bergdörfer dar. Obwohl die Hälfte der konsumierten Milch- und Fleischprodukte der Schweiz in den Berggebieten hergestellt werden, findet dort jedoch nicht die weitere Verarbeitung statt. Damit geht ein Grossteil der Wertschöpfung für die Bergdörfer verloren. So geraten viele Bauern in eine Abwärtsspirale und Abhängigkeit vom Bund und Abnehmer. Durch Subventionen wird die Landflucht nicht gestoppt, sondern nur verlangsamt.

 

Um die Wertschöpfung zu steigern und das Handwerk zurück ins Dorf zu holen, habe ich den Fokus auf die natürliche Verarbeitung des Trockenfleisches gelegt. Hier möchte ich auf die Arbeit von Gion Caminada hinweisen, in er beschreibt: „Das Berggebiet soll als Impulsgeber agieren und die Produkte herstellen, die nur unter den spezifischen Bedingungen im Berggebiet möglich sind. Sprich: Temperatur, Höhenlage und Luft.“

Das Raumprogramm gliedert sich in vier Teile: das Schlachten und Zerlegen vom Tier, das Verarbeiten von Fleischstücken, das Zubereiten und Essen in Form einer Kochschule und dem Verkauf in Form eines Dorfladens. Um auf die ethische Frage des Tiertötens zu reagieren, bin ich von meinem eigenen Standpunkt ausgegangen: wenn Tiere getötet werden, dann soll das ganze Tier verwertet werden. Mit einer Kochschule kann man Wissen vermitteln, wie spezielle Gerichte zubereitet werden.

 

Meine Vision ist, dass so eine Metzgerei bzw. Raumprogramm eine Strahlkraft hat, welche sich auf andere Dörfer adoptierten lässt. Denn um die Wertschöpfung im Berggebiet zu steigern, sind keine grosse Eingriffe nötig. Beispiele wie die Handwerkergemeinschaft Bregenzerwald oder die Bauerngenossenschaft im Wallis zeigen, dass der funktionierender Ansatz der Zusammenschluss der Genossenschaften ist. Sie sollten dafür sorgen, dass die fertigen Produkte das Dorf verlassen und nicht die Rohstoffe.

 

Begründung der Jury

 

Die Arbeit ist ebenfalls ein vom Ort inspiriertes Projekt, ein mit dem Ort und seiner Geschichte verwobenes Projekt, in seiner Bedeutung als Impulsgeber für die Region reflektiert, thematisch und programmatisch und als solches beispielhaft.

Thaeba Ayubi formuliert das im Ortskontext eingebundene Projekt architektonisch, topographisch, raumplastisch und raumskulptural überzeugend.

Unsere einzige Frage, woher kommt das Rind? Nein, noch eine zweite, warum die Soldatenstube? Ja, wir wissen, wir befinden uns in einem Militärgebiet.

Frank Bauer, Lasse Skafte | Preis

Primitive Hut

 Quelle: Frank Bauer, Lasse Skafte

Exhibition and Final Presentation

 Quelle: Frank Bauer, Lasse Skafte

Investigation into standards as ambiguous and self-assertive means of control in the emergence of the Danish summer house

 Quelle: Frank Bauer, Lasse Skafte

Physical and notational experiments with intrinsic qualities of wooden textures and tectonics referencing the concept of the Primitive Hut

 Quelle: Frank Bauer, Lasse Skafte

Engaging with two sites towards augmented understandings of the instruments of architectural production

 Quelle: Frank Bauer, Lasse Skafte

Augmenting architectural representation through projection of the generic into the particular installing immersive production logics

 Quelle: Frank Bauer, Lasse Skafte

Approaching a decaying brick structure through persistent workflows of digital simulation and physical intervention

 Quelle: Frank Bauer, Lasse Skafte

ON CASE STUDIES

 

What ensues when architecture emerges from neither purpose nor programme, but from the very conditions of its production?

 

Our work is built upon the hypothesis that by breaking with prevalent realities of contemporary design and planning culture and their customs within the discipline of architecture, potential for the complex and unpredicted emerges. In confronting conventional, consecutive and scale-based mechanisms of problem solving our approach outwardly contradicts result-oriented perspectives to the practice.

 

The study is based on two cases, a 19th century farm complex in Brandenburg, Germany and a 1960s summer house in North Zealand, Denmark. Within the context of these modest environments, we identify a nonfinite list of architectural interests, which we encountered as the problems, notions and themes constituting each case. Employing core instruments of the architectural practice (image, model, concept, drawing & materialisation), we explore them as active and reflective design agents. The convergences of interests and instruments form inquiries (W1, W2, H1, H2) constituting experimental processes of architectural production. The fragmental outputs from these paths are conceived as authored responses consolidating our findings.

 

Arguing from a holistic standpoint, we embrace the complex makeup of architecture in its various contexts, and desire to explore more manifold systemic networks of causes and effects. We conceive of designing not as a mechanical system, where wheels necessarily gear into one another. Much more, we are conceiving of contradictions and constraints as potentials and stimuli to our work, believing that the complex always bears signs of the ambiguous. We are following an approach which intends to remain both methodically diverse and open. We will allow for non-linear, erratic and dynamic processes, in which envisioning, performing and revising design becomes part of the solution and carries autonomy as opposed to its results. We set ourselves on a quest for the autonomous and intrinsic qualities of our chosen instruments, and hope to encounter what is unexpected and unimagined, but inspiring after all.

Begründung der Jury

 

Diese Arbeit haben wir länger diskutieren müssen, bis wir glaubten,ihr Anliegen verstanden zu haben. Die Arbeit gibt keine eindeutigen Antworten, sondern geht auf die Suche. Frank Bauer und Lasse Skafte befragen die näheren ästhetischen Gegebenheiten eines Hauses im ländlichen Kontext von Wentdorf an der A 14.

Sie prüfen das plötzliche Erscheinen eines dänischen Sommerhauses und beschäftigen sich mit dem Gebrauch von Standards, ihren ästhetischen, technologischen und sozialen Hintergrund und hier ein Zitat von Ihnen: „and hope to encounter what is unexpected and unimagined, but inspiring after all.“

Erst wenn man nicht mehr Ihren Worten lauscht, sondern ihren zusammengestellten Broschüren folgt, in denen sie ihre Faszination vom Material visualisieren, wenn wir im Raum umhergehen und erleben, wie sie uns teilnehmen lassen, Fundstücke und Materialfragmente wie Kunstwerke zu erleben, wird verständlich, dass sie Wände, Tische, Räume füllen wollten mit dem, was sie im Arbeitsprozess an Phänomenen erspürt und gedeutet haben. Hinzu kommen die Interventionen an beiden Standorten, von denen wir gerne noch mehr gesehen hätten, die uns in der atmosphärischen Darstellung überzeugt haben.

Lena Kwasow | Preis

Bienen visual

 Quelle: Lena Kwasow

Bienengarten Pläne Bestand

 Quelle: Lena Kwasow

Bienengarten Axo

 Quelle: Lena Kwasow

Bienengarten Schnitt Axo

 Quelle: Lena Kwasow

Bienen Semiotik der Landschaft

 Quelle: Lena Kwasow

Bienen visual

 Quelle: Lena Kwasow

Bienen visual

 Quelle: Lena Kwasow

Bienen Kultur Garten

Bienen leisten einen unschätzbaren Beitrag für den Erhalt der Biodiversität und den Fruchtertrag vieler Gemüse-, Obst- und Ackerkulturen. Bis zu 75 Prozent unserer Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung angewiesen.

Kommerzialisierte Tierhaltung und intensive Bewirtschaftung von Land unter Verwendung von Agrarchemie führten zum starken Rückgang von bestäubenden Insekten und Honigbienen.

Die Industrialisierung der Landwirtschaft ging in den letzten Jahrzehnte zu Lasten natürlicher Ökosysteme und verdrängte traditionelle Betriebe und Gewerke in ländlichen Siedlungsräumen.

Ein Umnutzungsprogramm für einen Hofbestand in der Peripherie bei Halle an der Saale, bildet ein neues Zentrum für öffentliche Diskurse, Interventionen und Interdisziplinarität von Biowissenschaften. Das Raumprogramm widmet sich aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Themen und schöpft eine neue Bedeutung für die umliegende historische Kulturlandschaft und ihre naturnahen Lebensräumen.

 

Ort der Intervention

Die Landschaften des unteren Saaletals und ihr Umland umfassen sehr abwechslungsreiche und kleinräumig Naturschutzgebiete. Mannigfaltige Ökosysteme alter Kulturlandschaften und ausgedehnte naturnahe Biotopmosaike beherbergen Biozönosen mit hohen Anteilen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Allein wegen dieser Formenvielfalt und der herausragenden Biodiversität gehört das durch Verkehrsinfrastruktur noch wenig zerschnittene Gebiet zu den wertvollen und erhaltenswertesten Landschaftsregionen Europas.

Der um 1890 errichteter Viehhof In Kölme ist einer von vielen Leerständen aus einer früheren Betriebstradition im ländlichen Raum, insbesondere Ostdeutschlands.

Die Sanierungsmaßnahmen greifen Besonderheiten und die Geschichte des ehemaligen Hofes, sowie der umschließenden Landschaft auf und verknüpfen die fragmentierten Wege und Naturpfade zu einem lebendigen Kern.

 

Der summende Garten

Der verwilderte Hofgarten behält seine natürlich gewachsene Vegetation an ortstypischen Pollen- und Nektar-Sorten, die je nach Blütephase, ein vielfältiges Menü für die adoptierten Bienenvölker bieten.

Die Gartenwege erschließen einen Pflanzenkunde-Lehrpfad, der sich an die umsäumende Kulturlanschaftswege anschließt und zwischen dem seichten Wegeverlauf sich kleine Nischen und Ecken finden, die Möglichkeiten für Konzerte, Kunstprojekte und kreative Begegnungen eröffnen.

In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und mitwirkenden Akteuren, Vereinen, Universitäten und Stiftungen werden gemeinsame Vorhaben für ein aktives Programm ausgearbeitet und die vorhandenen Potentiale der Region mit einbezogen.

Zum Schutz dieser immer seltener werdenden Lebensräume vermittelt das Projekt die enorme Bedeutung, von Bienen und anderen Bestäubern für unsere Öko-Systeme.

Begründung der Jury

 

Diese Arbeit halten wir ebenfalls für ambitioniert: inhaltlich und auch architektonisch. Das Thema für hochaktuell. Die Revitalisierung des Ortes an der Peripherie von Halle an der Saale mit diesem das Bewusstsein sensibilisierenden Projekt erfordert eine für das Projekt kämpfende FAN-Gemeinde.

Nach dem Studium ihrer Arbeit, Lena Kwasow, anhand der Broschüre mit ihren berührend zeichnerischen und inhaltlich sehr verständlich vorgetragenen Programmen und Beschreibungen zum Thema und zum Ort, haben wir uns in der Ausstellung gefragt, warum sie diese Arbeitsergebnisse verdecken oder verstecken. Wir glauben verstanden zu haben. Sie wollten ihr Anliegen deutlich dokumentieren und besonders die kritische Reflektion des Ortes und Themas demonstrieren.

Die atmosphärische Darstellung des Hauptraumes in Bild und Schnitt im M. 1 : 50 sollte architektonisch vertieft werden. Wir würden Ihnen, Lena Kwasow, raten, dieses atmosphärische Erleben im Modell 1: 20, besser 1 : 10 zu visualisieren, um die Frage, wie muss ich mit Raumerschliessung, Konstruktion, Material und Licht mein Anliegen architektonisch präzisieren. Die Arbeit verdient diese wichtige Ergänzung.

 

Die Experimentierfreudigkeit der Verfasser und die hohe ästhetische Qualität der entstandenen Fragmente und Artefakte haben uns beeindruckt.

 

Mit diesen Entscheidungen haben wir uns selbstverständlich auch positioniert.

Daran kann sich jeder reiben.

Monika Bonvicini, Ingeborg Kuhler , Annett Zinsmeister  26.06.2018   

Jury 2018

 

Prof. Ingeborg Kuhler - Architektin aus Berlin und ehemalige Professorin an der UdK im Studiengang Architektur


Prof. Monica Bonvicini - Künstlerin und Professorin an der UdK in der Fakultät Bildende Kunst


Prof. Annett Zinsmeister - Künstlerin / Architektin und Professorin an der Frankfurt University of Applied Sciences

 

Zum Ergebnis der Max Taut Preis Jury:

 

Juliane Zach hat den Jurymitgliedern 10 Tage vorab eine Din A4 Broschüre mit den Masterarbeiten des Studienganges der Architektur 2018 zugesandt. So konnten wir uns intensiv vorbereiten. Arbeiten, die wir auf Anhieb nicht verstanden, mehrmals durchdenken. Die nicht immer in gutem Englisch formulierten Texte mühsam übersetzen.

So ausgerüstet, mit dem Hängeplan in der Hand, den Projekten im Kopf haben wir uns auf folgende Beurteilungskriterien geeinigt.

1.- Relevanz des Themas und seine kompetente und verständliche Bearbeitungd.h. wir haben Projekte ausgewählt, die sich gesellschaftlich relevante Aufgaben gestellt haben und dafür qualitativ hochwertige Antworten gefunden haben.

2.- Vorhandensein einer eigenständigen Positionierung im Arbeitsergebnis

3.- Kann die Arbeit als Impulsgeber angesehen werden? Ist die Arbeit zukunftsweisend?

4.- Sind ästhetische, künstlerische und/ oder architektonische Ambitionen spürbar?

 

Von 21 Arbeiten wurden zunächst 5 Arbeiten als preiswürdig ausgewählt. Eine dieser Arbeiten haben wir einstimmig ausgeschlossen, über drei Arbeiten wurden wir uns schnell einig, die vierte Arbeit wurde nach längerer kontroverser Diskussion einstimmig den preiswürdigen Arbeiten zugeordnet.

Da bei allen Arbeiten wichtige Fragen unbeantwortet blieben, haben wir uns für keine Rangfolge entschieden. Jeder der vier ausgewählten Arbeiten wird eine Preisgeldsumme von 600,00 Euro zugesprochen.

Die Lehrenden des Studiengangs der Architektur stellen diese Summen für den Max Taut Preis jährlich zur Verfügung.

Hier sei eingefügt, obwohl ich davon ausgehe, dass jeder der sich für diesen Preis Bewerbenden weiß, da,s Max Taut 1945 von dem damaligen Direktor der Hochschule für Bildende Künste, dem Maler Karl Hofer, zum Aufbau des Studiengangs Architektur berufen wurde.

Max Taut war einer die Moderne mit prägender Architekt.