Sebastian Schütz
Kannst Du Dich bitte kurz vorstellen? Wann hast Du GWK studiert (als Diplom, BA, MA)?
Hallo, ich bin Sebastian und habe von 2010 bis 2013 GWK im Bachelor studiert. Nach der Abschlusspräsentation im Mai 2013, habe ich mich entschlossen, das in der GWK entwickelte Konzept einer Engagementplattform für Kreative, in die Tat umzusetzen und mit Freund*innen youvo.org zu gründen. Der gemeinnützige Verein besteht bis heute und wurde in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet und wurde unter anderem von Google, der Robert Bosch Stiftung, der BMW Stiftung, dem BMI und der Deutschen Engagementstiftung gefördert. Ab 2014 baute ich die weltweit größte Petitionsplattform Change.org in Deutschland mit auf und leitete das Kampagnen- und später das Kommunikationsteam. Seit Juni 2022 leite ich das Kampagnenteam der neuen Petitionsplattform innn.it.
Was sind Deine Erfahrungen vom 1. Abschluss, und was sind Deine Erwartungen für das laufende Studium?
Das Studium hat mir Türen geöffnet und eine völlig neue Perspektive darauf gegeben, was ich (erreichen) kann. Zuvor hatte ich eine Ausbildung bei einer Bank in meiner Heimatstadt absolviert und kam mit dem Wunsch nach Veränderung und der vagen Idee, "irgendwas mit Medien" zu machen, nach Berlin. Als Arbeiterkind waren meine Entscheidungen häufig von dem Streben nach Sicherheit geprägt. Durch das GWK-Studium gewann ich mehr Selbstvertrauen, Zuversicht und den Mut, Risiken einzugehen und eigene Ideen zu verfolgen. Nach über zehn Jahren in der Praxis habe ich Anfang 2023 gespürt, dass es wieder Zeit für neue Denkanstöße ist und freue mich auf viele neue Ideen, wissenschaftliche Diskurse und Texte, die länger sind als ein Tweet.
Welche Geschichte, welches Erlebnis verbindest Du mit Deinem GWK-Studium?
Damals gab es ein Planspiel in Sauen unter dem Motto „Playing Public Dilemmas“. Meine Kommiliton*innen und ich schlüpften in die Rollen unterschiedlicher Stakeholder aus Medien, Politik, Industrie, Handel und Aktivismus rund und verhandelten die Realisation eines umstrittenen Infrastrukturprojekts. Das war nicht nur sehr lehrreich, sondern hat auch viel Spaß gemacht.
Was hast Du bei GWK fürs Leben gelernt?
Seit dem GWK-Studium weiß ich, was Teamfähigkeit bedeutet. Tatsächlich helfen die vielen Gruppenarbeiten, sich besser mit unterschiedlichste Arbeits-Typen und Charakteren abzustimmen und ein besseres Gespür dafür zu bekommen, wie sich Teams bestenfalls ergänzen.
Was möchtest Du jemandem raten, der_die jetzt GWK studiert oder überlegt, das Studium zu beginnen?
Ich erinnere mich, dass sich einige im Bachelor etwas verloren fühlten. Gerade für das Abschlussprojekt gab es kaum Vorgaben. Ein eigenes Team zusammenstellen, Finanzierung und Büro organisieren, entscheiden, ob man für einen Auftraggeber arbeitet oder ein eigenes Projekt startet, welche Elemente des Studiums bei der Umsetzung hilfreich sein können - ich weiß, dass man in vergleichbaren Studiengängen bei all diesen Entscheidungen an die Hand genommen wird, dass sogar Teams und Aufgabenstellungen vorgegeben werden. Ich bin aber überzeugt, dass die Lernkurve in der GWK viel steiler ist und empfehle, sich darauf einzulassen.
Was hättest Du rückblickend während des Studiums anders/genau so noch einmal gemacht?
Im Master habe ich zum ersten Mal das Studium Generale kennengelernt. Rückblickend frage ich mich, wieso ich das nicht auch im Bachelor die in oder andere Veranstaltung besucht habe: Es gibt so viele spannende Vorlesungen und Seminare aus allen Bereichen der UdK.
Stand 2023