Su-Ran Sichling
Moiré - Magazin für Migration und Gesellschaft
Im Überlagern von regelmäßigen feinen Rastern tritt als optischer Effekt ein scheinbar grobes Raster auf: Die ursprünglichen Muster sind gestört. Der sogenannte Moiré-Effekt ist der programmatische Titel dieses Magazins, das Themen um Migration und Gesellschaft behandelt.
In diesem Heft versammeln sich Autor_innen mit einem Migrationshintergrund, deren Beiträge alternative Perspektiven bieten für einen gesellschaftlichen Diskurs, der neue Realitäten integrieren muss: Jenseits von territorialen Wurzel- und Herkunftsdebatten müssen kulturelle Zugehörigkeiten neu gedacht werden. Es ist ein innerdeutscher Kontakt, der die deutsche Geschichte mit der deutschen Gegenwart verbindet: Heutige migrantische Deutsche fordern ihre politische, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe und die Akzeptanz ihrer historischen Dimension in Deutschland.
Das Magazin hat das Format eines Stadtplanes, in dem neue Selbstverortungen vorgenommen werden. Die alten deutschen Einstellungsmuster werden überlagert, gestört und – hoffentlich – verändert. Die Festigkeit eines Stricks besteht aus den einzelnen, mitunter auch störenden und ausfransenden Fasern. Im Laufe der Zeit werden neue hinzugedrillt – andere reißen.