Dramaturgie fiktionaler Filme
Dramaturgie fiktionaler Filme
Seminar - Christine Lang
In diesem Seminar werden die Grundlagen der Filmdramaturgie vermittelt, das „ästhetische Sehen“ und die dramaturgische Analyse eingeübt. Die meisten, eher auf eine erfolgreiche Anwendbarkeit orientierten Drehbuchratgeber beziehen sich ausschließlich auf die explizite Dramaturgie, also auf die Strukturen des Handlungsgeschehens einer Geschichte. Sie berücksichtigen aber zu wenig die implizite Dramaturgie, die in die einzelnen ästhetischen Elemente hineinwirkt, und die zur Gesamtwirkung und Bedeutung eines Films wesentlich beiträgt. In dem Seminar wird ein Überblick über die diversen dramaturgischen Strukturmodelle gegeben. Die unterschiedlichen Modelle werden anhand von konkreten Filmbeispielen dargelegt und kritisch diskutiert. Dabei soll der Blick für dramaturgische Funktionen geschult werden und es soll erlernt werden, subjektive Interpretation von Analyse zu unterscheiden, also darauf zu fokussieren, welche Bedeutungen wie hergestellt werden. Ziel des Seminars ist, das praxisbasierte Wissen der Dramaturgie als Theorie für die Filmanalyse, als auch Dramaturgie-Theorie für die eigene filmische Praxis nutzbar zu machen.
Die Filme werden exemplarisch und divers ausgewählt, so dass über das Semester ein breites Spektrum dramaturgischer Modelle abgedeckt werden kann. Dieses reicht von dramaturgisch geschlossenen (z.B. John-Ford-Western) bis zu offenen und seriellen Formen (z.B. Mulholland Drive, Weerasetakhul, Fargo...). Die konkrete Auswahl der Filme soll zu Beginn des Seminars gemeinsam getroffen werden.