KI und Selbstwahrnehmung
Den Einfluss von Algorithmen auf Gesellschaft und Individuum verstehen – ein Podcastprojekt unserer Studierenden
In unsicheren Zeiten steigt das gesellschaftliche Bedürfnis nach Zukunftsorientierung. Legt man die vielen gegenwärtig zu beobachtenden Polykrisen zu Grunde, so lässt sich schnell erkennen, warum die Auseinandersetzungen mit Zukunft und Zukunftsforschung derzeit selbst im Trend liegen. Gleichzeitig scheinen immer mehr technologische Zukunftsversprechen in Erfüllung zu gehen.
In der Moderne sind die Gesellschaften auf die Zukunft ausgerichtet. Unternehmen investieren in Innovationen. Politische Parteien stehen in einem Ideenwettbewerb um die vielversprechendsten Zukunftsentwürfe. Neue Technologien versprechen die Zukunft schon heute in den Händen zu halten. Lebensentscheidungen richten sich nach Zukunftserwartungen. Zukunft ist also nicht nur ein Alltagsphänomen, sondern es bestimmt viele Funktionsweisen unserer Gesellschaft. Dabei sprechen wir längst von einer Pluralität von Zukünften. Wer sich heute auf das Kommende vorbereiten will, der muss in komplexen Zukunftsszenarien denken, anstelle von monokausalen Trends und Prognosen.
In der Podcast-Serie “Future Thinking” wollen wir der Zukunft auf die Spur kommen und uns den vielen Perspektiven auf Zukunft Schritt für Schritt annähern. Von der Zukunftsforschung bis zur Zukunftstechnologie werden viele Phänomene und wissenschaftliche Ansätze zur Bedeutung der Zukunft beleuchtet. Zusammen mit Gästen aus Wissenschaft und Praxis, führt Podcast-Host und Dozent für Zukunftswissenschaften Ingmar Mundt in das Thema ein. Der Podcast ist Teil des E-Learnings im Modul "Future Thinking" aus dem Studiengang Leadership in digitaler Innovation.
Kurzer Rollentausch. Bevor Ingmar mit den Gästen ins Gespräch kommt, muss er erstmal selbst Rede und Antwort stehen und eine Einführung die wissenschaftliche Betrachtung von Zukunft geben. Worüber sprechen wir eigentlich, wenn es um Zukunft geht? Was ist Zukunft eigentlich und welche Rolle spielt sie in der Gesellschaft? Die Fragen stellt diesmal seine Studiengangs-Kollegin Clarissa Walter.
Die Zukunft hat eine Geschichte, denn wie wir versucht haben, uns Zukunft zu vergegenwärtigen hat sich allein im 20. Jahrhundert mehrfach verändert. Gleichzeitig hat sich in dieser Zeit aber auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Zukunft institutionalisiert. Zusammen mit Sören Altstaedt vom DFG-Kolleg “Zukünfte der Nachhaltigkeit” sprechen wir über die Geschichte der Zukunftsforschung und der ersten großen Zukunftsstudie: die Grenzen des Wachstums vom Club of Rome, welcher in diesem Jahr 50. Jubiläum feiert.
Kann etwas, das erst im Kommen ist, bereit in der Gegenwart materiell existieren? Welche Rolle spielen Prototypen und Zukunftstechnologien? Wie Regulieren diese eigentlich, welche Zukunft sich irgendwann durchsetzen wird? Diese Fragen besprechen wir mit Sascha Dickel, Professor für Mediensoziologie und Gesellschaftstheorie and der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Die Gegenwart ist voll mit Prognosen? Oder anders gesagt: Zukunftsprognosen sind Teil unserer Alltagserfahrung! Vom Navigationsgerät, welches unsere wahrscheinliche Ankunftszeit prognostiziert bis hin zu selbstlernenden Algorithmen in Autos, die menschliches Verhalten prognostizieren müssen. Wir sind umgeben von Geräten, die Zukunft für uns berechnen und berechenbar machen. Zusammen mit Volkan Sayman vom Nexus Institut sind wir diesen Fragen nachgegangen.
Zukunftsforschung trifft auf immer mehr Nachfrage und auch das Angebot von Zukunftsexpertise nimmt immer mehr zu. Was früher der Trendberater:in war, nennt sich heute Zukunftsforscher:in. Jonas Drechsel ist freiberuflicher Zukunftsforscher und Mitbegründer des Netzwerks Zukunftsforschung. Mit ihm haben wir uns über falsche Versprechen, unkritische Machtfragen sowie Möglichkeiten und Grenzen der Zukunftsforschung auseinandergesetzt. Zudem gehen wir der Frage nach, wie sich heute noch Utopien einer besseren Zukunft umsetzen lassen.
* Korrektur: Jonas Drechsel war nicht einer der ersten Absolventen des FU-Studiengangs Zukunftsforschung, er hat erst später den Studiengang erfolgreich abgeschlossen.
* Korrektur bei 27:44: Jonas Drechsel erwähnt einen Forsight-Experten von der Deutschen Telekom, tatsächlich ist dieser aber von der Deutschen Bahn.
Ingmar Mundt ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft. Als Soziologe und Zukunftswissenschaftler forscht er dort zu den dort zu technologischen Zukünften sowie zur Bedeutung von Zukünften in modernen Gesellschaften. Hierzu lehrte er auch an verschiedenen Universitäten, unter anderem in Konstanz, Witten/Herdecke, Passau sowie in Berlin.
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