Andreas Harder / Katja Münker
Licht_Raum_Wahrnehmung_Gestaltung
Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Samstag/Sonntag, 23./24.4., HZT, Studio 1 sowie 7./8.5.2016, jeweils 10-18 Uhr, HZT, voraussichtlich Studio 9 

Auf der Basis von Licht- und Raum-Wahrnehmungstheorie und -praxis führen wir ein in die Grundlagen von Licht-Raum-Konzepten in der zeitgenössischen Performance-, Installations- und Theaterkunst. Ein experimentelles Praxis-Lab bietet die Möglichkeit, Licht-Raum-Scores zu entwerfen, sie – soweit es die Workshop-Kapazitäten erlauben – umzusetzen, ihre Wirkung zu beobachten und zu reflektieren.

Praktische Experimente und Stimulationen zur Wahrnehmungsschulung (visuell, akustisch, kinästhetisch) werden mit Grundlagen aktueller Wahrnehmungstheorien aus Neurologie, Biologie, Kognitionswissenschaften und Philosophie verbunden. Es werden unterschiedliche Auffassungen von Raum in ihrer kulturgeschichtlichen Entwicklung bis hin zu aktuellen Herangehensweisen an das visuelle und mentale Verstehen von Raum vorgestellt. Dabei wird auf Kunstgeschichte, Farbenlehre und Licht-Raum-Konzepte Bezug genommen.

Eine Einführung in Lichttechnik vermittelt einen Überblick über lichttechnische Ausstattungen und logistische Organisation der Lichtkontrolle, Ansätze zur Anordnung von Lichtpositionen, zur Wirkung von Lichtfiltern oder anderer Farbmischverfahren. Exemplarisch vertieft wird die Wirkung und Funktion einzelner Scheinwerfertypen.

Das Basiswissen aus diesen verschiedenen Bereichen wird in Verbindung gebracht und immer wieder rückgekoppelt an die eigene Wahrnehmungserfahrung. Auf der Basis von improvisatorischem scoring werden Handlungsstrategien für Licht-Raum-Gestaltung entwickelt, die im Lab als Grundlage für die Umsetzung in Experimenten dienen.

Ziel ist, eine transdisziplinäre und wahrnehmungsintegrative Annäherung an die Gestaltung von Raum auf der Basis von Lichtnutzung zu vermitteln. Der Workshop richtet sich an Studierende aller künstlerischen und gestalterischen Studiengänge und versteht sich darüber hinaus als Austauschforum für das kommunikative Miteinander der Gewerke. 

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: engagierte und regelmässige Teilnahme, evtl. Abschlusspräsentation.

Andreas Harder ist Lichtdesigner und Bühnenbildner, Beleuchtungs- und Theaterbühnenmeister. Er studierte Bildende Kunst an der Hochschule der Künste Berlin, ist Dozent für angehende Requisiteure und Theatermeister und leitet technische Einrichtungen von Theater- und Medienfestivals sowie internationalen Tourproduktionen. Er entwarf Licht unter anderem für das Ensemble zeitgenössischer Musik Zeitkratzer, den Choreographen Jeremy Wade, für Sasha Waltz & Guests, Matán Zamir und Nicola Mascia, Christina Ciupke und Nik Haffner, Angela Schubot und Jared Gradinger, Adam Linder, Wilhelm Groener, Ariel Ashbel, Eszter Salamon und für Yasmeen Godder.

Katja Münker ist Tänzerin, Choreografin und Feldenkrais-Practitioner. Nach Berufsausbildung und -praxis als Physiotherapeutin folgten eine Ausbildung in der Feldenkrais-Methode (1996-2000), im Zeitgenössischen Tanz und in der Instant Composition. Mentorenbegleitung in choreografischen Prozessen durch Ingo Reulecke und Martin Nachbar. Solo-Projekte und künstlerische Kooperationen u.a. mit Alex Arteaga, Bergrecherche, Amos Hetz und Ingo Reulecke. Künstlerische Forschung und Formate u.a in Kooperation mit AREAL_Artistic Research Lab Berlin. Nationale und internationale Unterrichtstätigkeit, Veröffentlichungen und Kongressbeiträge. Kuratierende Mitarbeiterin der Somatischen Akademie Berlin. Weitere Informationen unter www.movement-muenker.de und www.kunst-im-gehen.de.