Antje Vowinckel
Mute – Replay. Klangwaisen suchen neuen Sound
Workshop/Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Dienstags, 10-14 Uhr, circa 14-tägig, 7 Termine: 10.5., 24.5., 7.6., 21.6., 5.7., 12.7., 19.7.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 110  

Wir gehen in diesem Seminar von „verwaisten“ Werken und Masterpieces aus, d.h. von Filmen, Hörspielen, Radiofeatures und Werbespots, deren Klangspur stumm bleibt, um neu erfunden zu werden. Bildspuren und Texte sind das Arbeitsmaterial. Wechselweise soll jede*r mal Sprachregie, mal Musikauswahl, mal Geräuschspur und evtl. auch Sprechen übernehmen. Zur Verfügung stehen neben Musik auch Aufnahmegeräte und Geräuscharchive. Montieren werden wir die Klangspuren im Audioprogramm Reaper. Schauspielstudierende sind herzlich eingeladen, sich als Sprecher*in einzubringen.

Ziel des Workshops ist es, ein Gespür dafür zu bekommen, welche bildlichen Assoziationen ein Klang weckt und wie diese sich mit Bildern aus Film oder Text verbinden. Wir wollen ein Bewusstsein für den Unterschied zwischen freiwilligen und unfreiwilligen Bildern entwickeln.  

Voraussetzung: Download der Software Reaper (kostenlos) und Schauen eines Tutorials, z.B: unter: https://www.youtube.com/watch?v=EdWhBi42PUo (deutsch).

Leistungsanforderung für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: neben regelmäßiger, aktiver Teilnahme eine Vertonung plus eine Seite schriftliche Erläuterung des Konzepts.

Antje Vowinckel lebt als Radiokünstlerin, Klangkünstlerin, Regisseurin und Performerin in Berlin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die musikalischen Aspekte von Sprache z.B. in Kompositionen mit Sprachimprovisationen und Dialekten sowie musikalische Performances mit Bildern und Objekten. Sie studierte Literatur und Musik. (Querflöte/Klavier) und schloss eine Promotion („Collagen im Hörspiel. Die Entwicklung einer radiophonen Kunst“) sowie ein Rundfunkvolontariat an. Ein Jahr arbeitete sie als Dramaturgin beim SWR. Ab 1994 veröffentlicht sie eigene Hörspiele, Radio-Feature, Klangkompositionen und literarische Regie für SWR, BR, WDR, DRadio, NDR, HR. Ihr Stück „Call me Yesterday“ wurde in 16 Ländern gesendet und vorstellt. Sie erarbeitet musikalische Performances (solo: organ and objects, xlr-female: sink or swim), Instrumental- und Videokompositionen u. a. für Biennale Bonn, Hammer-Museum Los Angeles, ZKM Karlsruhe, TESLA Berlin, TheGuesthouse Irland, binauralmedia Portugal, Il Cantiere Rom, Akademie der Künste, British Council, Humboldt-Lab. Sendungen, Aufführungen und Wettbewerbsteilnahmen ihrer Arbeiten erfolgten in der Schweiz, Frankreich, Österreich, Italien, Kroatien, Spanien, Schweden, Finnland, Estland, Tschechische Republik, Polen, Bulgarien, Portugal, USA, Kanada, Australien. Daneben ist sie gelegentlich als Jurorin, Kuratorin und Dozentin tätig. Weitere Informationen unter www.antjevowinckel.de.