geöffnete Lehrveranstaltungen Fakultät Gestaltung (F2)

John-Paul Bader
The Hitchhikers Guide to the Internet

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Donnerstags, 15-17 Uhr, wöchentlich ab 27.4.2017, Grunewaldstr. 2-5, Raum 112/113
Um Anmeldung an contact@smyck.org wird gebeten!

The internet is the most important mass medium of the 21st century which is connecting every aspect of our life. On top of that it is the first and only mass medium that everybody can write to. That is why everybody should have some idea how the internet works and what you can do with it. We will discuss the technical aspects as well as the cultural ones. We‘ll talk about privacy, security, crowdsourcing and -funding, hacking, censorship, self publishing and whatever the students want to know. Language can be English or German.

Prof. Dr. Nathalie Bredella
Flüssige Geometrie: Feministische Perspektiven auf Raumtheorien und Visualisierungstechniken

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Einführung: 21.4.2017, 16 Uhr, weitere Veranstaltungen: Montags, 17-18:30 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Das Seminar setzt sich aus feministischer Perspektive mit Raumtheorien und Visualisierungstechniken auseinander, die auf kartesianischer Geometrie beruhen und insbesondere in der Architektur Anwendung finden. Wir werden uns in dem Seminar mit Texten von René Descartes, Gilles Deleuze, Donna Haraway, Luce Irigaray, Julia Kristeva u.a. beschäftigen und anhand konkreter Beispiele aus Architektur und Kunst Visualisierungstechniken und ihre Möglichkeiten, Aspekte des Raumes sichtbar zu machen, diskutieren und Notationstechniken erproben. Geplant ist ein Workshop mit der Architekturtheoretikerin Dr. Katie Lloyd Thomas (University Newcastle). In Kooperation mit dem Seminar Dwelling On Gender. Wohnen als emanzipatorische Praxis im Post-Kapitalismus (Dipl.-Ing. Christian Berkes, IaF Urbane Zukunft, FB Architektur und Städtebau) werden Notationen (Zeichnungen, Texte, Modelle, Diagramme, Renderings, Audio- oder Videofiles etc.) gemeinsam diskutiert und die Ergebnisse im Rahmen einer Ausstellung und Publikation präsentiert.

Prof. Dr. Nathalie Bredella
»The Power of Display«.
Über die epistemische Rolle von Ausstellungen
Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Einführung: 21.4.2017, 16:30 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 336; weitere Veranstaltungen: Samstags, ganztägig, am 6.5., 20.5., 3.6.2017, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Das Seminar widmet sich verschiedenen Positionen des Ausstellens und setzt sich mit Strategien des Recherchierens, des Dokumentierens, des Klassifizierens sowie mit Formen des Displays auseinander. Wir werden ausgewählte Ausstellungskonzepte diskutieren und einen besonderen Fokus auf die von Richard Hamilton kuratierten Ausstellungen Growth and Form (ICA London, 1951) und Man Machine and Motion (Hatton Gallery Newcastle, 1955) legen. Teil des Seminars ist ein Workshop mit Wissenschaftlerinnen, Kuratorinnen und der Publikationsplattform botopress, in dem wir auf die konkreten Anforderungen von Ausstellungs- und Veröffentlichungsprojekten eingehen sowie auf die Dokumentation von Ausstellungen in Publikationen, Events und Web basierten Initiativen.

Prof. Dr. Nathalie Bredella
Visualisierungs- und Modellierungstechniken in Architektur, Kunst und Wissenschaft

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Einführung: 21.4.2017, 17 Uhr, weitere Veranstaltungen: Montags, 12-14 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Mess-, Visualisierungs- und Automationstechniken sind Bestandteil von Verfahren, mit denen in Wissenschaft und Kunst Erkenntnisse gewonnen werden. Anhand des Austauschs zwischen dem Biologen Gerhard Helmcke, dem Architekten Frei Otto und dem Computer Pionier Konrad Zuse werden wir uns in dem Seminar mit der Entwicklung von bildgebenden Verfahren und Messtechniken auseinandersetzen und nach ihrer Bedeutung für Entwurfs- und Modellierungsprozesse fragen. Inwieweit die von Helmcke, Otto und Zuse entwickelten Methoden der Formdarstellung für gegenwärtige Diskussionen über Computersimulationen in Architektur und Wissenschaft an Aktualität gewinnen, werden wir anhand von Materialien aus dem Nachlass von Helmcke erörtern.

Dr. Eckhard Fürlus
Über Illustration

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Donnerstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 20.4.2017, Grunewaldstr. 2-5, Raum 311

Das Seminar vermittelt eine Übersicht über einige ausgewählte und besonders wichtige Positionen in der Geschichte der Illustration. Ausgehend von mittelalterlicher Buchmalerei, sollen Bildsatiren der Reformationszeit, ferner Zeichner wie William Hogarth, Honoré Daumier, Aubrey Beardsley, Alfred Kubin, Illustratoren des „Simplizissimus“, A. Paul Weber, Paul Flora, Heinz Edelmann, F. K. Waechter, Peter Blegvad, die Quay Brothers, Anke Feuchtenberger und Nina Pagalies sowie die „Illustratoren Berlin“ thematisiert werden.

Leistungsanforderung: regelmäßige & aktive Teilnahme, Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.

Jessica Haß
Urban Gardening

Seminar, 1 SWS, 1 LP, 10 Plätze
Mittwochs, 16-18 Uhr, 14tägig ab 19.4.2017, Ort n.n., Informationen dazu im Online-Vorlesungsverzeichnis.

Die frühesten nachweisbaren Gärten hat es bereits in der Jungsteinzeit gegeben. Über die Jahrtausende waren Gärten für Menschen nicht nur Nahrungsquelle, sondern auch Orte der Erholung und Freude und ein Symbol für Macht und Wohlstand. Nachdem  sie im 20. Jahrhundert durch die Industrialisierung erstmals an Bedeutung verloren zu haben schienen, zeichnet sich im neuen Jahrtausend eine Renaissance der Gärten ab. Die Urban Gardening-Bewegung lässt neue Formen des Gärtnerns in der Gemeinschaft auf öffentlichen Brachflächen im urbanen Raum entstehen. In Community Gardens wie Allmende-Kontor auf dem Tempelhofer Feld oder dem Prinzessinnengarten in Kreuzberg bauen Menschen verschiedener kultureller Hintergründe gemeinsam Tomaten, Kohl und Gurken in Kisten und Hochbeeten an. Was ist es, das in uns die Sehnsucht nach dem Gärtnern weckt? Die Suche nach dem verlorenen Paradies? Die Hoffnung auf eine bessere oder vielleicht auch eine einfachere, heilere Welt? Gemeinschaftsgärtner und Guerilla-Gärtner, die in Nacht- und Nebelaktionen Mittelinseln bepflanzen oder Samenbomben werfen, eint der Gedanke an ökologische und soziale Nachhaltigkeit, ein lebenswerteres Umfeld sowie die Überzeugung, dass die Stadt ihren Bewohnern gehört. Neben diesen Formen der (Re-)Demokratisierung und (Wieder-)Aneignung von Stadtraum werden in den kommenden Jahren auch Fragen der Autarkie und Versorgung der Städte unter möglichst effizienter Raumausnutzung weiter an Bedeutung gewinnen. Urban Vertical Farms könnten sich somit als tragfähiges Modell für die Zukunft erweisen.

Nach dem Motto „alles kann, nichts muss“ betrachten wir Urban Gardening unter Zuhilfenahme unseres theoretischen „Fundus“ aus UdK-Perspektive und beschäftigen uns frei nach Interesse und persönlichem Background forschend oder gestaltend mit den kulturellen, sozialen und politischen Aspekten des Themas.  Idealer Weise steht am Ende ein verwertbares Ergebnis, zum Beispiel eine gemeinsame Publikation, Veranstaltung oder Vergleichbares.

Leistungsanforderung: aktive Teilnahme, Mitarbeit an einem Forschungsprojekt oder an einem gestalterischen Projekt.

Prof. Dr. Kathrin Peters
Gender und Medien

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Mittwochs, 16-18 Uhr, wöchentlich ab 19.4.2017, Grunewaldstr. 2-5, Raum 311

Gender, Identitätspolitik, Trans-Toiletten – es ist nicht gerade so, als ob das derzeit vernachlässigte Themen wären. Gerade das Bashing von allem, was mit Gender zu tun hat, ist dem Seminar Anlass, ein paar Dingen auf den Grund zu gehen.
Ausgangspunkt des Seminars sind verschiedene aktuelle Szenarien, anhand derer sich untersuchen lässt: Wo und wie sind Geschlechterbilder in Medien wirksam? Und wie strukturieren Geschlechterverhältnisse umgekehrt Wahrnehmungen, Darstellungen und Vorstellungen?
Da dies aktuelle Fragen sind, die seit einigen Dekaden gestellt werden, beschäftigen wir uns in einem zweiten Schritt mit historischen, theoretischen und künstlerischen Debatten zum Verhältnis von Gender und Medien.

Prof. Dr. Jürgen Schulz / Dr. Eckhard Fürlus
„Monstra sunt in genere humano“. Zur Aktualität von Ungeheuern und Monstern in Wirtschaft, Religion, Politik, Kunst und Kultur

Seminar, 1 SWS, 1 LP, 7 Plätze
Dienstags, 10-12 Uhr, 14tägig ab 25.4.2017, Mierendorffstr. 30, Raum 201

Besonders in Wirtschaft und Politik wird die Monster- und Ungeheuermetaphorik bemüht, um Ängste zu schüren vor riesigen unbarmherzigen Kraken und aktuell den Kartellen der Mächtigen und des Establishment.  Dabei stellt sich die Frage, ob diese Verteufelung von Ungeheuern nicht eine viel größere Ungeheuerlichkeit ist. Der spanische Künstler Francisco der Goya formuliert dazu die passende Hypothese: El sueño de la razón produce monstruos (Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer).

Prof. Dr. Judith Siegmund
Kunst und Design in der Epoche der Fake News
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 7 Plätze
Freitags, 10-13 Uhr, wöchentlich ab 28.4.2017, Lietzenburger Str. 45, Raum 303

„Doch aktuelle Erfahrungen, etwa mit Alternative Facts, lassen künstlerische Mischformen aus Fakten und Fiktion oder die Montage kontextlosen Dokumentarmaterials stark an subversivem Charme und erhellendem Witz verlieren.“ (Brigitte Werneburg zur Ausstellung „Forum Expanded“ in der Akademie der Künste, taz, 17.2.2017).

Mit der Rolle von Kunst und von Design in der Demokratie beschäftigen sich viele Positionen der politischen und ästhetischen Theorie, der Designtheorie und der Philosophie. Was aber passiert, wenn die Demokratie als etwas, worauf hin Kunst sich entwirft, so großen Veränderungen unterworfen wird, dass dies auch für die Selbstpositionierung der Künste und des Designs Konsequenzen hat?
Trumpismus, Rechtspopulismus und Neoliberalismus schaffen „Alternative Fakten“, sie produzieren in einem neuen Ausmaß „Fake News“. Welche Konsequenzen haben diese für das Selbstverständnis von Design und Kunst, in denen das Fiktive seit der Moderne eine Rolle spielt? In dem Textseminar wollen wir ausgehend vom Begriff der Postdemokratie, den Colin Crouch 2003 entworfen hat, die „Neigung des Neoliberalismus“ diskutieren, „die Manipulation von Informationen und die Diskreditierung von Fachwissen zu befördern“. Wir vergleichen Texte zum Neoliberalismus mit der Totalitarismustheorie von Hannah Arendt, um dann im Fortgang des Seminars zu fragen, welche künstlerischen Strategien sowie theoretischen Bestimmungen künstlerischen und gestalterischen Handelns sich aus dieser veränderten Situation ergeben können. Es handelt sich um ein Textseminar, daraus folgt: Die Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre ist erforderlich für die Seminarteilnahme.

Vorläufige unvollständige Literaturliste:
Arendt, Hanna: Das zeitweilige Bündnis zwischen Mob und Elite, in Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft.
Butler, Judith: Folter und die Ethik der Fotografie – Denken mit Susan Sontag in: Raster des Krieges, Frankfurt a.M. 2010.
Butler, Judith: Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung, 2016.
Crouch, Colin: Postdemokratie, Frankfurt a.M. 2008.
Crouch, Colin: Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus, Berlin 2011.
Crouch, Colin: Die bezifferte Welt, Berlin 2015.