geöffnete Lehrveranstaltungen Fakultät Musik (F3)
Gerrit Bogdahn
Konzepte der Filmvertonung
Seminar, SWS, 2 LP, 5 Plätze
Mittwochs, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 25.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Um Anmeldung bis 20.4.2018 unter gerrit.bogdahn@gmx.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Musik und Film sind miteinander verbunden, seitdem die Bilder laufen lernten. Spätestens seit dem Durchbruch des Tonfilms ist die Musik ein fester Bestandteil eines jeweiligen Films und eng an sein künstlerisches Konzept gebunden. Dabei gehorcht sie aber immer ihren eigenen Gesetzen. In diesem Seminar werden daher verschiedene musikalische Eigenschaften sowie die bildbezogene Architektur und die inhaltlichen Funktionen von Filmmusik an repräsentativen Fallbeispielen analysiert und diskutiert, unter anderem: Leitmotivtechnik: Welche musikalischen Parameter können für eine leitmotivische Funktion eingesetzt werden? Wie schlagen sich inhaltliche Sinngehalte des Films in der musikalischen Gestaltung ihrer Motive nieder? Diegetisch vs. Nondiegetisch: Wie unterscheidet sich der dramaturgische Einsatz von Musik, deren Quelle in der Szene zu sehen ist (Radio, Opernbesuch…), von der extradiegetischen Filmmusik? Sind diese Ebenen stets klar zu trennen? Pacing: Wie wird Musik in einzelnen Filmen eingesetzt? Wann setzte sie ein, wann verstummt sie? Stil: Welche Besetzung (Orchester, Jazzkombo, Kammerensemble, rein elektronische Klangerzeuger) wird eingesetzt? Mit welchen melodischen, harmonischen und rhythmischen Strukturen wird wann und wie gearbeitet? Pro Sitzung soll ein Film (Musikkonzept) an Hand paradigmatisch vertonter Szenen in einem Referat vorgestellt und anschließend mit Blick auf die oben aufgelisteten Fragen besprochen werden. Außerdem soll auch die Möglichkeit für zumindest eine gemeinsame Filmsichtung für ein Fallbeispiel gegeben werden, dessen musikdramaturgische Konzeption die vollständige Kenntnis des Films aller Seminarteilnehmer*innen voraussetzt.
Dorothea Hilzinger
Musik zwischen Imperialismus und Postkolonialismus
Seminar 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Montags, 12-14 Uhr, wöchentlich ab 23.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Um Anmeldung bis 20.4.2018 unter d.hilzinger@udk-berlin.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Für das letzte Drittel des vergangenen Jahrhunderts wurde der sogenannte „postcolonial turn“ ausgerufen. Eine Beschäftigung mit den Kolonialmächten sowie den kolonisierten Gebieten und damit zusammenhängende Fragestellungen finden seitdem unter neuen Vorzeichen statt. Mit dem Begriff „postkolonial“ werden zwei Ebenen angesprochen: auf der einen Seite das chronologische Ende des Imperialismus-Zeitalters und das veränderte Selbstverständnis der Personen in den ehemaligen Kolonien. Auf der anderen Seite beschreibt der „postcolonial turn“ aber auch die Notwendigkeit der Entwicklung kritischer Analysekategorien im Umgang mit „den Anderen“, die sich den Nachwirkungen imperialistischer Denkweisen bewusst sind. Das betrifft auch das Sprechen und Schreiben über Musik: Wie gehen wir mit Musik „der Anderen“ um, wenn wir über sie schreiben? Wie entstehen überhaupt die Kategorien des „Eigenen“ oder der „Anderen“? Wie sind Komponisten und Musikwissenschaftler damit umgegangen? Welche Rolle spielt der Zeitpunkt und der geschichtliche Ort bei diesen Fragen? Im Seminar wollen wir uns zunächst mithilfe einiger grundlegender Texte der Postcolonial Studies der theoretischen Ebene nähern. Beispielhaft seien die Texte von Edward Said, Homi K. Bhabha und Gayatri Chakravorty Spivak genannt. Anschließend wollen wir anhand ausgewählter Beispiele Schlüsselbegriffe wie Hybridität, Dritter Raum, „Re-Writing“ und Identität im Zusammenhang mit Musik bzw. Musikgeschichtsschreibung besser verstehen. Auch die Begriffe Klasse, Ethnizität und Geschlecht müssen in diesem Zusammenhang diskutiert werden. Dabei soll das Spektrum von westlicher Kunstmusik mit Orientalismen bzw. Exotismen, wie beispielsweise Edward Elgars „The Crown of India“ oder die Musik Béla Bartóks hin zu populären Musikformen wie dem Musical reichen.
Leistungsanforderung: regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe der Dozentin.
Literatur:
Bachmann-Medick, Doris: „Postcolonial Turn“, in: Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften, 3. Aufl. Reinbek 2009 (12006), S. 184-237.
Young, J. C.: Postcolonialism. A Very Short Introduction, Oxford u.a. 2003.
Dr. Marleen Hoffmann
Lebenserinnerungen und Kanonisierung. Überlieferung von Werk, Oeuvre und Biografien von Komponisten
Seminar 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Montags, 16-18 Uhr, wöchentlich ab 23.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Um Anmeldung bis zum 20.4.2018 unter marleen-hoffmann@web.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
1851 erschien der erste Band der Bach-Gesamtausgabe, 1862 folgte das Köchelverzeichnis. Wolfgang Amadeus Mozart war außerdem derjenige Komponist, über den zum ersten Mal mehrfach und in großem Umfang biografisch geschrieben wurde. Seit etwa dem Beginn des 19. Jahrhunderts entstehen (Auto-) Biografien, Werkverzeichnisse und Gesamtausgaben von Komponist*innen. Um 1900 beginnen die Künstler*innen selbst vermehrt, die Interpretation und Rezeption ihrer Person und ihres Schaffens sowie dessen Verbreitung zu beeinflussen. Luise Adolpha Le Beau schrieb ihre Lebenserinnerungen einer Komponistin, Arnold Schönberg überwachte und autorisierte Tonaufnahmen seiner Werke und Nadia Boulanger dirigierte ihre eigene Musik. Im Seminar werden Theorien aus der Biografik, Kanon- und Interpretationsforschung herangezogen, um Quellen der Überlieferung zu den Werken, dem Oeuvre und dem Leben ausgewählter Komponist*innen näher zu untersuchen.
Andrea Klitzing
Don Giovanni unter Druck: Mozart-Opern als Bearbeitung. Modische Massenware oder Möglichkeiten zur individuellen Interpretation
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Mittwochs, 12-14 Uhr, wöchentlich ab 25.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Um Anmeldung bis 20.4.2018 unter a.klitzing@udk-berlin.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Bis heute erfreuen sich die Opern W.A. Mozarts einer ungebrochenen Popularität. Deren Ursprung ist in einer historischen Besonderheit begründet: Der Erfindung der Lithographie um 1800 und der damit verbundenen, neu dimensionierten Möglichkeit der Distribution von Opern als Kammermusik. Exemplarisch soll das an Bearbeitungen des „Don Giovanni“ gezeigt werden, die zwischen 1795 und 1830 entstanden sind. Es gibt zahlreiche Versionen zu 2, 4 und 8 Händen am Klavier, aber auch Bearbeitungen für Gitarre, Harfe, Streichquartett, Bläser-Trio oder Solo-Flöte! Diese Ausgaben sind ein wichtiger Bestandteil der zeitgenössischen Rezeption und eine kostbare Quelle, die uns noch heute einiges über den semiprofessionellen Umgang mit Mozart verrät. Eine beachtliche Zahl dieser Ausgaben liegt in der Bibliothek der Universität der Künste und in der Staatsbibliothek zu Berlin. Anhand der genauen Arbeit mit diesen Editionen soll gezeigt werden, wie man diese besonderen historischen Texte lesen kann, welch komplexe Informationen sich in diesen Miniaturen verbergen und wie diese sich auf unsere Spielpraxis als Instrumentalist*in und Sänger*in auswirken können. Eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Technikmuseum Berlin im Rahmen der Sonderausstellung zum Thema Lithographie-Druck, mit der Staatsbibliothek zu Berlin, der Early Music Society und dem Musikinstrumentenmuseum ist geplant. Die Korrelationen von Notendruck, historischem Klangbild, zeitgenössisch-ästhetischer Debatte und gegenwärtig-individueller Interpretation einer Mozart-Bearbeitung sollen in diesem Seminar erarbeitet werden. Zum Abschluss stellen die Teilnehmer*innen mit ihrem Instrument und/oder ihrer Stimme den Ausschnitt einer Don Giovanni-Version im Rahmen eines Kammerkonzertes vor und ergänzen ihren musikalischen Vortrag durch ein kurzes Referat zu dem jeweils verwendeten historischen Druck.
Leistungsanforderung: Regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe der Dozentin.
Dr. Philine Lautenschläger
Vanitas Vanitatum. Tod und Vergänglichkeit in der Musik des 17.-20. Jahrhunderts
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Dienstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 24.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Um Anmeldung bis zum 20.4.2018 unter ph.lautenschlaeger@gmx.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Menschen haben sich zu allen Zeiten künstlerisch mit der Endlichkeit des Lebens auseinandergesetzt. In den Vordergrund trat die Thematik von Tod und Vergänglichkeit in Krisenzeiten, wenn Krankheiten und Krieg das Leben bedrohten, und brachte eigene künstlerische Formen hervor: Die mittelalterlichen Totentanzdarstellungen entstanden während der Pestepidemie, Vanitas-Motive beherrschten Dichtung und Malerei des 17. Jahrhunderts als Folge der Glaubenskämpfe, und die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert veranlassten Künstler*innen zu Rückgriffen auf diese Traditionen oder zur Schaffung neuer Formen des Memento mori. Die Musik, als flüchtige Kunst, scheint prädestiniert, die Vergänglichkeit darzustellen – im barocken Stillleben ist sie zentrales Vanitas-Symbol – tat dies aber meist in Verbindung mit dem Wort. Wir werden uns im Seminar damit beschäftigen, wie sich das Verhältnis zu Tod und Vergänglichkeit in der Musik widerspiegelte, an welchen Entwicklungen in den anderen Künsten sie partizipierte, ob sie eigene Formen ausprägte und welche Aussagen über die jeweilige Einstellung einer Epoche zum Tod sich daran ablesen lassen. Schwerpunkte liegen im 17. Jahrhundert, in der Romantik, deren Todessehnsucht und Weltschmerz nicht auf äußere Bedrohungen zurückzuführen sind, und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Leistungsanforderung: regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe der Dozentin.
Dr. Katrin Lengwinat
Einheit und Vielfalt traditioneller Musikkulturen in Lateinamerika
Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze,
27.4.-14.7.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Termine: Block 1: Freitag, 27.4. von 16-19 Uhr / Samstag, 28.4. von 10-13 Uhr
Block 2: Freitag, 25.5. von 16-19 Uhr / Samstag, 26.5. von 10-13 Uhr
Block 3: Freitag, 22.6. von 16-19 Uhr / Samstag, 23.6. von 10-13 Uhr
Block 4: Freitag, 13.7. von 16-19 Uhr / Samstag, 14.7. von 10-13 Uhr
Um Anmeldung bis zum 20.4.2018 unter katjoropo@gmail.com wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Lateinamerika ist eine Region, die historisch viele Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede entwickelt hat. Die Musikkulturen in ihrem konkreten Kontext verbinden sich mit den verschiedenen Weltsichten wie z.B. dem Prinzip der Dualität oder dem Synkretismus. In Prozessen von Transkulturation und Globalisierung findet eine ständige Identitätsfindung statt. Anhand von demografischen, historischen, kulturellen, musikalischen und instrumentenkundlichen Aspekten ist es möglich, übergreifende musikkulturelle Regionen wie Südamerika, Hochland, Mittelamerika oder die Karibik zu identifizieren. Das regionale Musikdenken ist gebunden an seine Geschichte, Funktionalität und Aufführungspraxis, musikalische Strukturen, die Rolle von Ton, Klang, Sprache oder Tanz. Lateinamerikanische Theoriebildung wie die der Cancioneros, der Binarisierung ternärer afrikanischer Rhythmen oder die indigene Ästhetik erlauben ein größeres Verständnis dieses Kontinents. Mit Musizierpraktiken von Fandango-Derivaten: Herkunft, Entwicklung und Aktualität der musikalischen Familie der Fandangos: venezolanischer und kolumbianischer Joropo, mexikanischer Son, chilenische Cueca, paraguayische Galopa. Analyse und musikalische Rekreation dieser Tanzfeste.
Leistungsanforderung: Regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe der Dozentin.
N.N. Café,
Kneipe, Singspielhalle – Orte der populären Musik im 19. Jahrhundert
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Dienstags, 14-16 Uhr, wöchentlich, ab 24.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Um Anmeldung bis zum 20.4.2018 unter nadda.tarabichi@udk-berlin.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Im Laufe des 19. Jahrhunderts bildeten sich in Europa diverse Formen geselliger (Massen-) Unterhaltung heraus, die mit Musik verbunden waren. Gesungen wurde in englischen taverns und song-and-supper-rooms, in den französischen goguettes (Singgemeinschaften) und im café chantant. In Kombination mit theatralen Formen entwickelten sich Institutionen wie Café-concert, Music Hall, Singspielhalle, Cabaret usw. Wir nehmen im Seminar die Musikkulturen an solchen Orten in den Blick, untersuchen ihre teils internationale Vernetzung durch ein sich stetig entwickelndes kommerzielles Vermarktungssystem (Verlage, Unternehmer*innen, Fachzeitschriften) und werden auch typische musikalische Formen, Interpretationsweisen und Dramaturgien kennenlernen (Couplet, platter, Bearbeitungen, kontrastierende Reihung etc.). Berliner Orte der Unterhaltungskultur im 19. Jahrhundert können zum Ausgangspunkt eigener Projekte werden.
Dr. Matthias Pasdzierny
“When CDs were slowly becoming obsolete“. Popmusik und Edition
Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Montags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 23.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Um Anmeldung bis zum 20.4.2018 unter pasdzierny@gmx.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Musiker*innen wie Björk oder Neil Young, aber auch bildende Künstler wie Wolfgang Tillmans beschäftigen sich derzeit verstärkt mit der Frage, wie sich Rezeption und Verfügbarkeit von, aber auch das Wissen über Pop-Musik verändern in einer Zeit, die grundlegend durch die Transformationsprozesse der sogenannten „digitalen Revolution“ geprägt sind. Oder anders gesagt: Was passiert, wenn aus Tonträgern Musikdaten in Streaming-Diensten werden, was sind die Gewinne und Verluste dieser Entwicklung? Denn in Reaktion auf diese Entwicklung entstehen immer mehr Projekte, die in Auseinandersetzung mit Konzepten aus Musikwissenschaft, Editionswissenschaft oder auch Medienarchäologie langfristig und über das Anbieten bloßer „Musikdaten“ hinaus Pop-Musik verfügbar halten wollen, sei es als transkribierte, gedruckte „Gesamtausgaben“ oder sei es in Form von Online-Archiven mit Sounddateien in hoher Auflösung und umfangreichem Begleitmaterial. Im Seminar werden wir solche Projekte und die zugrunde liegenden Vorstellungen näher untersuchen und damit eine Diskussion eröffnen u.a. zu folgenden Fragen: Wie kann historisch gewordene Pop-Musik möglichst verlustfrei überliefert werden und welche „contents“ würde diese Überlieferung enthalten? In welcher Form liegen solche Überlieferungen bereits vor? Ist in diesem Kontext ein Anschluss an Methoden und Formate kritisch-wissenschaftlicher Editionen von Kunstmusik sinnvoll?
Leistungsanforderung: Regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe des Dozenten.
Prof. Dr. Conny Sibylla Restle
Kleinorgeln. Positive, Portative, Regale und Truhenorgeln
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Donnerstags, 14-16 Uhr, wöchentlich ab 26.4.2018 ,
Musikinstrumenten-Museum SIMPK (Eingang Ben Gurion Straße), 10785 Berlin
Um Anmeldung bis zum 20.4.2018 unter restle@sim.spk-berlin.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Kleinere Orgelinstrumente, sogenannte Kleinorgeln, waren im 16., 17. und 18. Jahrhundert integraler Bestandteil des Mobiliars und der Instrumentensammlungen in Schlössern, Burgen und Fürstenhäusern. Das Portativ findet sich bereits auf zahlreichen Abbildungen des Mittelalters. In seiner Favola in musica „L´Orfeo“ (1607) fordert Claudio Monteverdi für die Generalbassgruppe zwei Orgeln mit Holzpfeifen und ein Regal. Selbst im 20. Jahrhundert finden sich zahlreiche Hausorgeln, teilweise sogar mit Selbstspieleinrichtung. Gerade die Vielfalt der Bauweisen von Kleinorgeln, die teilweise experimentellen Charakter aufweisen, ist bemerkenswert, weshalb sie ideale Studienobjekte für die Entwicklung des Orgelbaus darstellen. Anhand der Sammlung historischer Instrumente des Berliner Musikinstrumenten-Museums soll ein Überblick über die Geschichte der Kleinorgeln erarbeitet werden. Literatur: Kares, Martin: Kleinorgeln – Geschichte, Typen, Karlsruhe 1998. Menger, Reinhard: Das Regal, Tutzing 1973. Quoika, Rudolf: Das Positiv in Geschichte und Gegenwart, Kassel u.a. 1957.
Leistungsanforderung: Regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe der Dozentin.
Prof. Dr. Signe Rotter-Broman
Musikgeschichte im Überblick: Die Musik des Mittelalters
Vorlesung, 2 SWS, 1 LP, offen
Dienstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 24.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 322
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Das Mittelalter und die dort praktizierte Musik erscheinen uns heute sehr fremd. So spielt die Schriftlichkeit eine ganz andere Rolle als heute. Erst spät begegnen uns andeutungsweise vertraute Formen der musikalischen Notation. Was wir von früher mehrstimmiger Musik wissen, erscheint auf den ersten Blick recht fragmentarisch, und nach wie vor sind bezogen auf mittelalterliche Musik viele Fragen offen. In welchem Umfang gebrauchte man Instrumente, und wie klangen sie? In welchem Verhältnis steht das musiktheoretische Schrifttum zur ausgeübten Praxis? Was kann und soll überhaupt nach den Vorstellungen der Zeitgenossen „Musik“ in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext sein und leisten? Die Vorlesung führt anhand von ausgewählten Musikbeispielen und Quellen in diese Musikwelt ein. Behandelt werden u.a. Gregorianischer Choral, Troubadours/Trouvères, Motette, polyphone Messen- und Liedsätze. Dabei werden auch Fragen zur heutigen Rezeption mittelalterlicher Musik diskutiert.
Literatur:
Morbach, Bernhard: Die Musikwelt des Mittelalters neu erlebt in Texten, Klängen und Bildern, Kassel, Bärenreiter, 2004.
Prof. Dr. Signe Rotter-Broman
Der „nordische Ton“
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Dienstags, 14-16 Uhr, wöchentlich ab 24.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Um Anmeldung bis 20.4.2018 unter rotter@udk-berlin.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Nach wie vor wird Musik nordeuropäischer Komponisten auf Plakaten und in Programmhefttexten gern mit dem Etikett des „nordischen Tons“ versehen und mit stereotypen Landschaftsbildern und Mentalitätsvorstellungen gekoppelt. Diese Etikettierung ordnet die Musik in ein Bedeutungs-, Werte- und Normensystem ein, das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum entwickelt und im weiteren Verlauf mehrfach erweitert, angereichert und zuweilen auch schematisiert wurde. Im Zentrum dieser Debatte stehen großformatige Instrumentalwerke wie etwa die I. Symphonie in c-Moll des dänischen Komponisten Niels W. Gade, die 1843 mit überwältigender Resonanz im Leipziger Gewandhaus aufgeführt wurde. Um dem Phänomen näherzukommen, sind sowohl analytisch-kompositionsgeschichtliche wie auch soziokulturelle und imagologische Aspekte zu berücksichtigen, etwa die Frage von Selbst- und Fremdbildern oder die Präsenz nordeuropäischer Länder auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts. Das Ziel des Seminars besteht darin, das Phänomen des „nordischen Tons“ anhand von ausgewählten Werken und Texten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (u. a. zu Niels W. Gade, Edvard Grieg und Jean Sibelius) unter Einschluss jüngerer Forschungsliteratur im historischen Kontext nachzuvollziehen, zu differenzieren und kritisch zu reflektieren.
Leistungsanforderung: regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe der Dozentin.
Prof. Dr. Peter Rummenhöller
In Dur und Moll. Zu Geschichte und Struktur der kadenzgebundenen Tonalität
Vorlesung, 2 SWS, 1 LP, offen
Donnerstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 26.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 322
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Die kadenzgebundene Dur-Moll-Tonalität ist die Grundlage der abendländischen Musik vom Ende des 16. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Verhältnis von Konsonanz und Dissonanz bestimmt die harmonische Differenziertheit der Werke. Stationen sind der frühe Barock, Bach, die Wiener Klassik, die sogenannte Romantische Harmonik, insbesondere Wagners, bis zur allmählichen Destruktion im Impressionismus und in der Atonalität.
Prof. Dr. Dörte Schmidt
Genie und Metier. Bernd Alois Zimmermann und die künstlerischen Herausforderungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Vorlesung, 2 SWS, 1 LP, offen
Montags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 23.4.2018, Fasanenstr. 1B, Raum 322
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Mit Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) begeht in diesem Jahr, in dem auch das Ende des Ersten Weltkrieges und die Republikgründung ihre Jahrestage feiern, eine der markantesten deutschen Komponistenpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts ihren 100. Geburtstag. Wie kaum ein anderer deutscher Komponist verkörpert Zimmermann diese Periode. Seine Wirkung verdankt das Schaffen Zimmermanns einem zugleich Gattungsgrenzen sprengenden und Kunstsparten übergreifenden künstlerischen Ansatz, in dem sich die zentralen, auch zeithistorisch begründeten kompositorischen und ästhetischen Herausforderungen des 20. Jahrhunderts wie in einem Brennglas bündeln. Zimmermanns seit den 1950er Jahren technisch äußerst avancierte und theoretisch reflektierte Kompositionsweise erlaubte die Integration verschiedenster musikalischer Stile, Genres und Zitate aus den unterschiedlichsten Sphären sowie die Öffnung für nicht originär musikalische Medien. Seine Werke haben nicht nur früh das Interesse der Forschung geweckt, sondern sich weltweit auch außerhalb der auf Neue Musik spezialisierten Kreise im Repertoire durchgesetzt. Allein seine Oper „Die Soldaten“ hat trotz immenser aufführungstechnischer Schwierigkeiten seit ihrer Premiere etwa 30 Neueinstudierungen in 14 Ländern auf drei Kontinenten erlebt, auch für dieses Jahr sind erneut mehrere Inszenierungen geplant. Zur Eröffnung des diesjährigen Festivals Ultraschall stellte der Komponist und Dirigent Heinz Holliger Zimmermanns ungebrochene Aktualität und künstlerische Anschlussfähigkeit heraus, die er in einer spezifischen Verbindung von Genie und Metier begründet sieht. Die Vorlesung nimmt den Geburtstag zum Anlass, dieser doppelten Perspektive auf das Oeuvre Zimmermanns nachzugehen. In einigen Sitzungen werden auch Editoren der Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz) und Interpreten zu Wort kommen.
Literatur:
Ebbeke, Klaus: Bernd Alois Zimmermann, Dokumente zu Leben und Werk, (Ausstellungskatalog Akademie der Künste Berlin 1989), Berlin, 1989.
Henrich, Heribert: Bernd Alois Zimmermann Werkverzeichnis, Mainz, 2013.
Prof. Dr. Peter Wollny
J.S. Bachs Choralkantaten
Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 2 Plätze
Termine: vom 20.4.-12.5.2018, wenn nicht anders angegeben Fasanenstr. 1B, Raum 212
Block 1, Freitag, 20.4., 12-16 Uhr / Samstag, 21.4., 10:30-16 Uhr, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Block 2, Samstag, 5.5., 10:30-16 Uhr
Block 3, Freitag, 11.5., 12-16:30 Uhr / Samstag, 12.5. von 10:30-16 Uhr
Um Anmeldung bis zum18.4.2018 unter wollny@bach-leipzig.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Die Gattung der Kirchenkantate spielt in Bachs Schaffen eine bedeutende Rolle. Regelmäßige Aufführungen eigener (und fremder) Kompositionen lassen sich von der Arnstädter bis in die späte Leipziger Zeit nachweisen. Innerhalb dieser vier Jahrzehnte nimmt der zweite Leipziger Jahrgang, der Zyklus der Choralkantaten, eine Schlüsselposition ein. Nicht nur schlug Bach mit diesem Zyklus für sein Leipziger Publikum ein neues Kapitel der Musikgeschichte auf, er eröffnete auch für sein eigenes Schaffen eine neue Dimension. Das Seminar will den vielfältigen mit diesem Werkkorpus verknüpften Fragestellungen und Implikationen nachgehen und damit zugleich eine Einführung in die moderne Bach- Forschung geben. Diskutiert werden – neben einleitenden biographischen, institutionsgeschichtlichen und liturgischen Fragen – folgende Gesichtspunkte: Quellen und Überlieferung, Schaffensrhythmus und kompositorische Arbeit, Textvorlagen, musikalische Strategien, Aufführungsbedingungen, stilistische und analytische Ansätze.
Literatur:
Dürr, Alfred: Die Kantaten von Johann Sebastian Bach, München und Kassel, 1971.
Dürr, Alfred: Zur Chronologie der Leipziger Vokalwerke J. S. Bachs, Kassel, 1976 (zuerst erschienen in BJ 1957).
Geck, Martin: Johann Sebastian Bach. Leben und Werk, Reinbek, 2000.
Schulze, Hans-Joachim: Die Bach-Kantaten, Leipzig, 2006.
Wolff, Christoph: Johann Sebastian Bach, Frankfurt/Main 2000.
Wolff, Christoph u. Koopman, Ton (Hg.): Die Welt der Bach-Kantaten, Bd. 3: Johann Sebastian Bachs Leipziger Kirchenkantaten, Stuttgart und Kassel, 1999.
Leistungsanforderung: Regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe des Dozenten.
Prof. Dr. Peter Wollny
Die Kammermusik von Franz Schubert
Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 2 Plätze
Termine: vom 22.6.-7.7.2018, wenn nicht anders angegeben Fasanenstr. 1B, Raum 212
Block 1, Freitag, 22.6., 12-16 Uhr / Samstag, 23.6., 10:30-15:30 Uhr, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Block 2, Freitag, 29.6., 12-16 Uhr / Samstag, 30.6., 10:30-15:30 Uhr
Block 3, Freitag, 6.7., 12-16 Uhr / Samstag, 7.7., 10:30-15:30 Uhr
Um Anmeldung bis zum 20.4.2018 unter wollny@bach-leipzig.de wird gebeten.
ACHTUNG: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Im Schaffen von Franz Schubert spielt neben der Gattung Lied vor allem die Kammermusik eine herausragende Rolle. Mit den frühen Streichquartetten vollzog sich seine – nicht völlig geglückte – Aneignung der Formen- und Stilwelt der Wiener Klassik, mit dem Quartettsatz in c-Moll und dem Forellenquintett entwickelte Schubert dann um 1820 seinen ganz individuellen reifen Kammermusikstil. In seinen großen späten Werken schließlich eröffnete er der Kammermusik neue, gleichsam sinfonische Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten. Das Seminar wird die kompositorische Entwicklung Schuberts innerhalb seines kammermusikalischen Schaffens nachzeichnen. Im Mittelpunkt stehen dabei analytische Betrachtungen einzelner Werke. Zur Vorbereitung werden die Teilnehmer gebeten, sich mit der Biographie Schuberts und vor allem dem Schema der Sonatenhauptsatzform zu beschäftigen. Gute Kenntnisse in der Harmonielehre sind unerlässlich. Literatur: Hinrichsen, Hans-Joachim: Untersuchungen zur Entwicklung der Sonatenform in der Instrumentalmusik Franz Schuberts, Tutzing, 1994. Rosen, Charles: Der klassische Stil, München und Kassel, 1983.
Leistungsanforderung: Regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine kleinere schriftliche Hausarbeit oder eine vergleichbare Leistung nach Maßgabe des Dozenten.