Bio-Utopien: Natur in den Künsten (Seminar)
Dr. Judith Elisabeth Weiss
Bio-Utopien: Natur in den Künsten
Seminar 2 SWS, 2 LP
Donnerstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 19.4.2018, Einsteinufer 43, Raum 531
Seit rund zwanzig Jahren beziehen zahlreiche künstlerische Positionen Stellung zu den Auswirkungen der Biowissenschaften. Ihre Resultate haben unter dem Label Bio-Art eine internationale Debatte um die Beziehung von Mensch und Natur ausgelöst. Dabei geht es immer wieder um eine „Natur nach der Natur“ oder gar um die Abschaffung des Begriffes „Natur“ mit der Betonung technoider Implikationen eines modernen Zugriffes auf die Natur. Im Seminar diskutieren wir anhand exemplarischer Beispiele aus Bildender Kunst, Musik, Literatur und Film, wie die Künste Natur be- und verarbeiten, aber auch überbieten oder abschaffen. Aspekte des Erkennens, Erlebens und Erzeugens von Natur interessieren ebenso wie transformatorische Prozesse, die die Grenzen zwischen dem Naturgegebenen und einer künstlich hervorgebrachten Natur auflösen. Die Teilnehmer*innen erhalten zu Beginn des Seminars Einblicke in einzelne Bestände des Archivs der UdK, die als historischer Ausgangspunkt des Themas dienen.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige Teilnahme, Referat.
Schwerpunkte: Orientieren, Forschen und Denken, Transformieren
Judith Elisabeth Weiss, Kunsthistorikerin und Ethnologin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin und leitet das Projekt „Urform und Umbildung. Naturvorbilder und das Paradoxon künstlerischer Natürlichkeit“. Sie war langjährige Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst in verschiedenen Museen (bis 2011). Ihr Forschungsinteresse gilt Phänomenen der Gegenwartskunst, Kunst und Natur, Figurationen des Verschwindens, Kulturen der Verweigerung, Bild- und Kulturgeschichte des Gesichts und kulturwissenschaftlichen Bildtheorien. Sie ist Redakteurin und Gastherausgeberin des „Kunstforum International“ und hat zahleiche Aufsätze zur Kunst der Moderne und zur Gegenwartskunst veröffentlicht.