Die Macht des Sprechens (Seminar)
Dr. Silvia Mazzini
Die Macht des Sprechens
Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Freitags, 14-19:15 Uhr s.t., 5 Termine: 27.4. (14-17:30 Uhr), 4.5., 18.5. ,25.5. ,22.6.2018, Einsteinufer 43, Raum 203
Sei es bei der Präsentation von eigenen Projekten, beim Vorstellungsgespräch oder auch in informellen Diskussionen: Das Sprechen spielt sowohl im Alltags- als auch im Berufsleben eine entscheidende Rolle für die eigene Position(ierung) im sozialen Umfeld. Ziel dieses Seminars ist es zum einen, durch die Anwendung von Schreib- und Performanceübungen die eigenen rhetorischen Fähigkeiten zu entdecken und dadurch einen eigenen Vortragsstil zu entwickeln, und zwar sowohl auf der sprachlichen Ebene, als auch im Einsatz von Körper, Stimme, Gestik und Mimik. Gleichzeitig soll das Bewusstmachen der Techniken des Sprechens eine Reflexion über dessen Machtpotential und seine Implikationen in unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Kontexten anregen, die über das Seminar hinaus eine kritische Beobachtung und Interpretation von kommunikativen Akten ermöglicht.
Zu Beginn werden exemplarisch einige historische (audiovisuell übermittelte) Reden inhaltlich und unter performativen Aspekten kritisch beobachtet und diskutiert. Die Analyse dieser Reden soll dazu dienen, geeignete Instrumente und Kompetenzen zu erwerben, um im folgenden Praxisteil eigene künstlerische Projektpäsentationen zu erarbeiten und vor einem teilweise fachfremden Publikum zu inszenieren. Dabei werden spielerisch Improvisationsspiele, Erzählübungen und Elemente des Stimmtrainings angewendet. Zudem wird der Umgang mit kommunikativem Stress und mit Techniken der verbalen Selbstverteidigung eingeübt.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme, Vorbereitung und Durchführung einer eigenen Rede.
Schwerpunkte: Wahrnehmen, Werkzeuge aneignen, Transformieren
Silvia Mazzini ist Gastdozentin im Studium Generale und arbeitet als freie Autorin und Dramaturgin für unterschiedliche Theatergruppen. Nach ihrem Studium der Philosophie und Theaterwissenschaft in Mailand hat sie am Institut für Kulturwissenschaft der HU Berlin promoviert (Kunst und Politik bei Ernst Bloch und Gianni Vattimo). Während ihres Gast-Fellowships (2009-2013) am Institute for Cultural Inquiry Berlin hat sie den Begriff der Widersprüche in Pier Paolo Pasolinis Werken und Filmen untersucht. An der HU und der UdK hat sie im Bereich der Ästhetik und Philosophie des Politischen, u.a. zu den Themengebieten Gemeinschaft(en), Utopie und performative Rhetorik unterrichtet. Von 2015 bis 2017 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften an der HU mit einem Forschungsprojekt zur subversiven Armut tätig. Seit 2012 schreibt sie für die Opinion Page von Al Jazeera English.