Science Fiction als Social Fiction im Jahr 2018? (Seminar)
Prof. Dr. Maren Hartmann
Science Fiction als Social Fiction im Jahr 2018?
Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Donnerstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 19.4.2018, Mierendorffstr. 30, Raum 201
ACHTUNG: neuer Raum: ab 3.5. in Raum 401
„What the writers of modern science fiction invent today, you and I will do tomorrow” (J.G. Ballard, 1971). „When it feels like you're trying to write a reasonably smart science fiction novel from within an ‚incredibly stupid‘ science fiction novel” (William Gibson, 2017 auf twitter).
Science Fiction – in Literatur, Film und anderem mehr – dient seit je her als Spiegel derzeitiger Gesellschaftsverhältnisse, aber natürlich auch als vermeintlicher Vorgriff auf Zukünftiges. Als künstlerisches Genre fristet es eher ein Nischendasein und auch in der Wissenschaft wird es nur bedingt beachtet (primär in den cultural studies und verwandten Feldern). Dabei ist diese Stellung des „in-between“ – angesiedelt zwischen gesellschaftlicher Fiktion (social fiction), Wissenschafts-Imagination, aber auch Gegenwartsbeschreibung – ein durchaus hilfreiches und vor allem spielerisches Genre. Diesem Genre wollen wir uns ebenso spielerisch nähern. D.h. wir mischen eine klassische literatur-, film- und sozialwissenschaftliche Annäherung mit anderen Formaten (wie z.B. der Zusammenfassung einer Lektüre durch die Entwicklung eines Story-Boards, dem Besuch des Computerspielemuseums zur Entwicklung möglicher neuer Sci-Fi-Ideen etc.). Entsprechend wenden wir uns im Seminar zunächst ausgewählten Klassikern der Science Fiction in unterschiedlichen Formaten zu und lesen dazu ausgewählte Analysen. In dem zweiten Teil sollen die Teilnehmer*innen neuere Science Fiction suchen und diese in anderen Formen analysieren.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein:neben der regelmäßigen und aktiven Teilnahme sollten die Studierenden jeweils einen neueren Science Fiction Text/Film in einem Kurzreferat oder in einem anderen Format vorstellen. Sie sollten bereit sein, diesen zu analysieren, d.h. im Verlauf des zweiten Teils des Seminars, weiterhin mit und an diesem Text zu arbeiten und dies gelegentlich in die Lehrveranstaltung mit einzubringen.
Schwerpunkte:Lesen, Forschen und Denken, Transformieren
Maren Hartmann hat seit Dezember 2014 die Professur für Kommunikations- und Mediensoziologie im Studiengang GWK (Fakultät Gestaltung) an der UdK inne (zuvor als Juniorprofessorin). Ihre Laufbahn umfasst mehrere Universitäten in Deutschland, Großbritannien und Belgien. Sie war zudem Gastprofessorin in Dänemark und Schweden. Ihrer Promotion – „Technologies and Utopias“. „The cyberflaneur and the experience of being online“ - folgten Arbeiten zu Medienaneignung, insbesondere dem Konzept der Domestizierung, und zur Frage mobiler Medien, Mobilitäten, städtischer Kontexte, Materialitäten und Obdachlosigkeit. Ein derzeit laufendes DFG-Projekt widmet sich der Frage zeitlicher Entgrenzungsphänomene und mobiler Medien. Ihre fachliche Verortung umfasst neben der Kommunikations-wissenschaft die Media & Cultural Studies als auch die Soziologie.