Musik im Fernsehen

Dr. Franziska Kollinger
Musik im Fernsehen

Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Donnerstags, 16-18 Uhr, wöchentlich ab 18.4.2019, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter franziska_kollinger@gmx.de wird gebeten.
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik und von Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Trotz grundlegender Veränderungen im audiovisuellen Medienbereich, die unter anderem aus einer veränderten Mediennutzung und -verfügbarkeit resultieren, sind viele audiovisuelle Formate und Genres hinsichtlich ihrer musikalischen Gestaltung und Konzeption erstaunlich konsistent geblieben. Im Proseminar steht entsprechend das Verhältnis von Bild und Musik im Zentrum exemplarischer Analysen, die den kompositorischen Strukturen und ästhetischen Strategien unterschiedlicher Erscheinungsformen von Musik im Fernsehen nachspüren.
Diverse Castingshows und Musiksendungen, Musik in der Werbung und in seriellen Unterhaltungsformaten, in Dokumentationen, Reportagen, Talkshows und (Polit-) Magazinen, Konzert- und Opernaufzeichnungen stehen ebenso zur Disposition wie Einzelphänomene – beispielsweise das Genre der Fernsehoper, das bis in die 1980er Jahre hinein von Komponisten wie Benjamin Britten, Ernst Krenek, Gian Carlo Menotti und Hans Werner Henze geprägt wurde.
Methodisch bedienen wir uns sowohl musik- als auch film- und medienwissenschaftlicher Ansätze, die wir in systematischer wie auch historischer Perspektive reflektieren und diskutieren, um audiovisuelle Phänomene umfassend zu beschreiben und letztlich in einen größeren Wissenschaftskontext einordnen zu können.

Literaturhinweise:
Kellter, Frank (Hg.),: Populäre Serialität. Narration – Evolution – Distinktion, Bielefeld 2012.
Kloppenburg, Josef (Hg.): Musik multimedial. Filmmusik, Videoclip, Fernsehen (= Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert, Bd. 11), Laaber 2000.
Moormann Peter (Hg.): Musik im Fernsehen. Sendeformen und Gestaltungsprinzipien, Wiesbaden 2010.
Ulrich, Anne | Knape, Joachim (Hg.): Medienrhetorik des Fernsehens. Begriffe und Konzepte, Bielefeld 2015.

Franziska Kollinger studierte Musikwissenschaft und Germanistik in Göttingen und Berlin. Promotion im Fach Musikwissenschaft an der FU Berlin mit einer Arbeit über den französischen Komponisten Georges Auric und seine Musik im Spiegel kultur- und sozialgeschichtlicher Entwicklungen im Frankreich der 1930er Jahre. Sie ist ehemaliges Mitglied des Sonderforschungsbereichs Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste (SFB 626, FU Berlin). Dort wissenschaftliche Mitarbeit im Teilprojekt Ästhetische Diversifikation als Zukunft der Musik? Anschließend war sie als Musikwissenschaftlerin an der Abteilung für Musik- und Tanzwissenschaft der Paris Lodron Universität Salzburg tätig und Mitglied im dortigen interdisziplinären Programmbereich Kunstpolemik – Polemikkunst, angesiedelt am interuniversitären Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft&Kunst (Universität Mozarteum/Universität Salzburg). Sie forscht und publiziert zur (französischen) Musikgeschichte und -ästhetik des 19. bis 21. Jahrhunderts, zur Kultur- und Sozialgeschichte von Musik, zu Film- und Bühnenmusik, Musik und Medien sowie zu Dynamisierungsprozessen in Musik, Film und szenischen Künsten.