What You See Is What You Get?! Künstlerische Auseinandersetzungen mit Informationsgenerierung und -vermittlung von den 1960ern bis heute
Dr. Renate Wöhrer | Irina Raskin
What You See Is What You Get?! Künstlerische Auseinandersetzungen mit Informationsgenerierung und -vermittlung von den 1960ern bis heute
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 10 Plätze
Dienstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 9.4.2019, Hardenbergstr. 33, Raum 004
Seit den 1960ern werden die sogenannten westlichen Industrienationen als „Informations- gesellschaften“ beschrieben. Die Lehrveranstaltung geht der Frage nach, wie sich die zunehmende Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien auf künstlerische Praktiken auswirk(t)en bzw. auf welche Arten künstlerische Arbeiten sich mit Rolle, Strukturen und Bedeutungen von Informations- und Kommunikationstechnologien auseinandersetz(t)en. Anhand ausgewählter künstlerischer Beispiele wollen wir uns sowohl damit beschäftigen, wie Künstler*innen sich in ihren Praktiken auf Informationstheorien beziehen als auch damit, wie in künstlerischen Arbeiten Strukturen, Technologien und Praktiken der Informationsgenerierung und -vermittlung reflektiert, befragt oder auch entwickelt werden. Im Laufe des Seminars wollen wir uns mit folgenden Fragen beschäftigen:
Welche ästhetischen Verfahren und medialen Mittel werden von künstlerischen Praktiken ins Spiel gebracht, um erlebte Lebenswirklichkeiten oder konzeptionelle Ideen zu vermitteln? Wie wird dabei der Umgang mit materiellen, technologischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für das Erscheinen von Informationen reflektiert? Wie werden in künstlerischen Arbeiten sinnliches Erleben und Informationsgenerierung in Bezug gesetzt?
Durch den zeitlichen Bogen von den 1960er und -70er Jahren, in denen Künstler*innen verstärkt zeitgenössische Medientechnologien einsetzten, bis hin zum 21. Jahrhundert und den aktuellen Entwicklungen von „Big Data“ und „post-truth conditions“ wollen wir in den Blick nehmen, wie Information jeweils anders gedacht und stets neu verhandelt wird. Die wechselseitige Beziehung und historische Kontextualisierung von Kunst und Theorie wird dabei besonders im Fokus stehen.
Renate Wöhrer ist Kunsthistorikerin und Postdoktorandin am Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“ an der Universität der Künste Berlin. Davor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ an der Freien Universität Berlin und forschte zur Genealogie dokumentarischer Darstellungspraktiken. Sie hatte Lehraufträge an der Freien Universität Berlin, der Katholischen Privatuniversität Linz und an der Karl-Franzens-Universität Graz. Daneben ist sie ausgebildete Social Justice und Diversity Trainerin.
Irina Raskin, zurzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“ an der Universität der Künste Berlin. Studium der Medien- und Kulturwissenschaft (BA) und Medienkulturanalyse (MA) an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Im Anschluss an ihre Tätigkeit als Autorin und Redakteurin für Hörfunk- und Onlinejournalismus absolvierte Irina Raskin ein wissenschaftliches Volontariat an der Kunsthalle Düsseldorf. Zwischen 2015 und 2017 wirkte sie als Kuratorin, kuratorische Assistentin, Kunstvermittlerin und Autorin freischaffend an diversen Ausstellungs- und Publikationsprojekten mit und arbeitete dabei unter anderem zusammen mit den Kunstmuseen Krefeld und dem Museum Abteilberg Mönchengladbach.