Begin the Beguine: Interesse als Motor künstlerischen Handelns
Dagrun Hintze
Begin the Beguine: Interesse als Motor künstlerischen Handelns
Blockseminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Einführungsveranstaltung, Freitag, 26.4.2019, 14-17 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 004
Freitag-Sonntag, 3.-5.5.2019, 11-17 Uhr, HybridLab, Villa Bell, Marchstr. 8, 10587 Berlin
Was hält Sie nachts wach? Womit beschäftigen Sie sich am liebsten, werden damit aber nie Geld verdienen? Beschreiben Sie den langweiligsten Ort der Welt!
Gemeinsam entwickeln wir einen Fragenkatalog, mit dessen Hilfe wir unserem Interesse auf die Spur kommen. Interesse ist frei von markt- (oder sonstwie -strategischen) Überlegungen. Interesse kann man nicht lernen, Interesse kann man nur entdecken und entwickeln. Das Seminar widmet sich theoretisch und praktisch den Fragen: Wie weckt man Interesse (vor allem bei sich selbst)? Und wann und wie wird aus Interesse eine künstlerische Handlung?
Auf Grundlage des gemeinsam entwickelten Fragebogens stellen wir uns Aufgaben, die uns aus unserer jeweiligen „Komfortzone“ hinaus befördern. Vielleicht gehen wir irgendwohin, wo wir noch nie waren, vielleicht benutzen wir andere Medien und andere Werkzeuge als sonst. Auf jeden Fall machen wir uns auf die Suche nach Dingen, die uns wirklich interessieren könnten.
Außerdem interessieren wir uns für die anderen Seminarteilnehmer*innen: In zugelosten 1:1-Interviews wird die eine besondere Geschichte geborgen, die jeder zu erzählen hat – dabei beschäftigen wir uns auch mit Interviewtechniken und Textarbeit. Mögliche Umsetzung der Geschichten in Zeichnungen, Collagen, Texte, Filme, Songs...
Begleitende Lektüre: Leslie Jamison, „Die Empathie-Tests“: Diese Texte lassen erkennen, wie die Autorin zu ihren Gegenständen kommt und sie (körperlich) an sich selbst heranzieht. Kurzreferate zu einzelnen Essays.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Beteiligung an der Entwicklung des Fragebogens, Beteiligung an den daraus entwickelten Aufgaben und ein Kurzreferat.
Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: orientierend, vorwärtsgewandt
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: reflektieren/denken, artikulieren
Dagrun Hintze (*1971 in Lübeck, lebt in Hamburg) ist freie Autorin und Theatermacherin. Seit 2000 Lyrik- und Prosaveröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, seit 2005 Publikationen zur zeitgenössischen Kunst, seit 2009 Uraufführungen ihrer Theaterstücke an verschiedenen deutschsprachigen Theatern (Ulm, Dresden, Hamburg, Aalen, Zürich, Düsseldorf). 2017 wurde ihr Essayband „Ballbesitz – Frauen, Männer und Fußball“ veröffentlicht, 2018 folgte der Lyrikband „Einvernehmlicher Sex“, 2019 erscheint der Prosaband „Wer was in welcher Nacht träumte – Erzählungen zu Kunst, Design und Architektur“. Seit 2011 arbeitet Dagrun Hintze regelmäßig als Autorin und Dramaturgin für partizipative Theaterprojekte. 2017/18 initiierte und realisierte sie u.a. das spielzeitübergreifende Projekt „Staging Democracy“ am Hamburger Lichthof Theater, das in verschiedenen Formaten mit aleatorischer Demokratie experimentierte.