Auf der Suche nach dem neuen Normal. (E-Seminar)

Wenzel Mehnert | Bernd Hopfengärtner
Auf der Suche nach dem neuen Normal.

E-Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
5 Präsenztermine / Video Sessions: Freitag, 8.5., 14-18 Uhr, Freitag, 15.5., 10 -16 Uhr, Samstag, 16.5., 10 – 16 Uhr, Freitag, 5.6., 10– 16 Uhr, Freitag, 19.6., 10 – 16 Uhr

Die durch Covid19 ausgelöste Pandemiewelle hat durch die Risiken vor gesundheitlichen Folgen unsere Welt auf den Kopf gestellt. Veränderungen, die vorher undenkbar waren, wurden binnen weniger Wochen in die Tat umgesetzt.
Die Implikationen der Vorkehrungsmaßnahmen sind an vielen Orten in unserem Alltag zu spüren: Von den geschlossenen Cafés, Clubs und Kinos über Spießrutenläufe in überfüllten Parks und Menschenschlangen vor Bau- und Supermärkten bis hin zu innovativen Formen von Atemmasken, neue Begrüßungsrituale oder Stop & Go-Begegnungen auf den Bürgersteigen. Die Veränderungen hinterlassen ihre Spuren in kulturellen Praktiken und wirken dabei auf unser Vorstellungen über die Gesellschaft mit ein. Was davon wird verschwinden? Was wird bleiben? Welche Welt werden wir vorfinden, wenn die Abweichung vorüber ist? Und wie wollen wir diese Welt gestalten?
Was danach sein wird weiß keiner und dennoch überschlagen sich die Diskussionen und Spekulationen. Philosophen, Soziologen und Zukunftsforscher aller Couleur schreiben sich die Finger wund und überhäufen uns mit Gegenwartsdiagnosen, Zukunftsentwürfen und Prognosen. Auf dem Bazar der Zukünfte bieten sie ihre Prophezeiungen feil, befüllt mit alten und neuen Ideen, Ängsten und Wünschen, Hoffnungen und Sorgen.
In unserem Seminar schauen wir uns die gegenwärtigen Corona Visionen näher an, beleuchten die Konstruktionen ihres Charakters und wollen sie mit Mitteln der Narratologie, des Spekulativen Designs und der Zukunftsforschung betrachten und weiterdenken. Gemeinsam begeben wir uns so auf die Suche nach dem neuen Normal.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: kontinuierliche, regelmäßige Mitarbeit; Vorstellung eines Textes oder Filmes im Seminar; Entwicklung eines Textes, Artefaktes oder anderen narrativen Formats.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: kritisch, vorwärtsgewandt
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: wahrnehmen, transformieren

Wenzel Mehnert works as an assistant researcher at the University of the Arts in Berlin. His research interest includes experimental formats of future studies, techno-cultural foresight and the cultural shared imaginaries of the future. He writes his PhD about „the practice of speculation“ in literature, design and foresight. At the UdK he is teaching at the Studium Generale and in GWK (Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation) at the professorship of Prof. Timothee Ingen-Housz.

Bernd Hopfengärtner observes scientific concepts and ideas, current technical developments and cultural phenomena. His interest lies in the interdependencies of these fields and the spaces of possibility spanning between them. His work is about designing in these spaces by creating tangible and more or less concrete artifacts: stories, videos and objects. By imagining the possible, the speculative, the non-existent (to quote an old industrial band: what is, is, what is not, is possible), Art and Design can contribute to a broader discourse in a way that is not accessible by purely analytical means. He is interested in Design as an interdisciplinary intermediary, placed in-between natural science, engineering, cultural and media theory and everyday-life. His work has been exhibited, among others, at the Welcome Trust in London, the MoMA in New York and the National Museum of China in Beijing. Parallel to his own artistic and design practice, he has worked as a lecturer at the Bauhaus-University Weimar, at F-A-S-T, an interdisciplinary Art, Science and Technology Program, a cooperation of the Academy of Fine Arts in Dresden with the Technical University Dresden and the Dresden University of Technology and Economics, as well as at the Academy of Media Arts Cologne. Hopfengärtner lives in Berlin.