Re/Transformationen – Künstlerische Darstellungen politisch-sozialer Identitäten (Seminar/Workshop)

Marisa Maza
Re/Transformationen – Künstlerische Darstellungen politisch-sozialer Identitäten
Seminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Freitag, 14-18 Uhr, 14tägig ab 16.10.2015 (8 Termine: 16.10. (nur 14-15 Uhr), 30.10., 13.11., 27.11., 11.12., 18.12.2015, 15.1., 29.1., 12.2.2016), Hardenbergstr. 33, Raum 004

Die Lehrveranstaltung verknüpft theoretische Ansätze zur Transformation gesellschaftlicher Körperbilder und ihrer künstlerischen Bearbeitung seit den 1970er Jahren mit praxisbezogenen Perspektiven auf die aktuelle Kunstproduktion. Themen wie Identität, Gender und Körperbilder werden in ihrer konstanten Re- und Transformation beobachtet. Im Rahmen einer Feldübung in Berlin entwickeln Studierende eigene Projekte zum Thema Re/Transformationen von Körperbildern und Identitäten in der Stadt, die in die Seminardiskussionen und -präsentation einbezogen werden.
Wir setzen uns im Seminar mit Arbeiten und Filmen von Künstler/innen auseinander, die die wechselnden Rollen zwischen der Identität als Künstler/in bzw. als „soziales Wesen“ explizit bearbeitet haben: u.a. von Cindy Sherman, Coco Fusco, Ria Pacquée, David Lamelas und Adrian Piper. Ein besonderer Augenmerk liegt hierbei auf dem Moment der Re/Transformation, das in verschiedenen Kontexten analysiert wird: als Kapitalismuskritik (z.B. Coco Fusco in ihrer Performance als Fabrikarbeiterin), als ästhetische Manipulation (z.B. verschimmelte Körperteile in den Photographien von Cindy Sherman), als Transformation von Genderidentitäten (z.B. Adrian Piper, die eine maskuline Version ihrer selbst schafft). Gemeinsam mit dem Seminar besuchen wir thematisch relevante Ausstellungen in Galerien, Museen und Kunsträumen, die von selbstorganisierten Projekten von Künstler/innen (z.B. nGbK, Kunstquartier Bethanien etc.) getragen werden.

Im Rahmen des Seminars entwerfen die Studierenden eigene Arbeiten zum Seminarthema und reflektieren diese im Zusammenhang mit theoretischen Perspektiven zur Kunstproduktion. In Gruppenarbeiten werden künstlerische Arbeiten zum Seminarthema recherchiert, analysiert und in der Klasse präsentiert. Die Studierenden entwickeln zudem allein oder in Gruppen eigene künstlerische Projekte, die in den Sitzungen vorgestellt werden. Das Seminar ist stark interaktiv ausgerichtet und bezieht die Studierenden explizit in die Gestaltung der Seminardiskussionen ein. Medien für die Erstellung der eigenen künstlerischen Arbeiten sind Fotografie, Video bzw. Film, Zeichnung oder Malerei, Performance, Texte etc.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen, Erstellung einer künstlerischen Arbeit oder Durchführung und Dokumentation eines Projektes.

Marisa Maza (geb. in Madrid, Spanien) hat ihr Magister-Studium der Bildenden Kunst an der Complutense Universität, Madrid abgeschlossen. Sie lebt und arbeitet seit 1989 in Berlin und absolvierte ihr Aufbaustudium im Bereich „Kunst und Medien“ an der Universität der Künste (UdK) Berlin bei Prof. Katharina Sieverding (bis 1999 Hochschule der Künste Berlin). Zwischen 1998 und 2000 wurde sie durch das NaFöG-Stipendium der Berliner Universitäten und der UdK sowie durch ein DAAD-Reisestipendium für Aufenthalte in Südafrika, Tansania und New York gefördert. 2003-2006 erhielt sie ein Atelierstipendium der Karl-Hofer-Gesellschaft und 2005 den Atelierpreis des Freundeskreises der UdK Berlin. 2004-05 war sie Teilnehmerin des Mentoring-Programms an der UdK „Qualifikationsziel: Professorin an einer künstlerischen Hochschule“. Von 2005-07 war sie Gastkünstlerin an der University of Florida in Gainesville, USA. Inhaltlich stehen im Zentrum von Marisa Mazas künstlerischen Arbeiten seit den frühen 1990er Jahren Fragestellungen nach Geschlechterpolitik und Identitätskonzepten, sowie den Formen ihrer medialen, kulturellen und gesellschaftlichen bzw. politischen Repräsentation. Neben ihren unmittelbar künstlerischen Tätigkeiten, die die Arbeitsmedien Video, Fotografie und Zeichnung umfassen, hat sie sich auf kuratorische Tätigkeiten sowie den Ausbau künstlerischer Vernetzungsprogramme konzentriert. Hieraus entstand u.a. das Programm „Artists in Residence“, das sie in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der UdK Berlin und AVAM-Matadero, Madrid durchgeführt hat. Weitere Informationen unter www.marisa-maza.com.