Stille Post | whispers down the lane (Blockseminar/Workshop, Deutsch/English)

Pauline Kraneis
Stille Post | whispers down the lane
Blockseminar/Workshop (Deutsch/English), 2 SWS, 2 LP
Freitag, 14-20 Uhr und Samstag, 10-17 Uhr am 20./21.11. und 27./28.11.2015
ACHTUNG - neuer Ort: 1. Wochenende Hardenbergstr. 33, Raum 058, 2. Wochenende n.n.

Stille Post ist ein Kinderspiel, der Begriff wird aber auch sinnbildlich für die Transformation von Nachrichten durch die mehrfache informelle Weitergabe verwendet.
Die Lehrveranstaltung stellt eine intensive praktische Auseinandersetzung mit Zeichnung und dreidimensionalem Arbeiten in den Mittelpunkt. Es wird um die Beschäftigung mit Übersetzungsverfahren, Transformations- und Formfindungsprozessen gehen und darum, Zusammenhänge von Abstraktion und Realismus zu untersuchen. Der gemeinsame Arbeitsprozess ist in vier Schritten angedacht und kann von den Studierenden mitkonzipiert werden:
In einer ersten Phase wird ein gemeinsamer Aufbau aus vielfältigen Materialien nach der Anschauung gezeichnet. Die zeichnerischen Ergebnissen werden in einem zweiten Schritt von den Teilnehmern dreidimensional übersetzt, wobei hier nicht die eigenen Zeichnungen zum Ausgangspunkt genommen werden, sondern die einer der anderen Studierenden aus der Gruppe. In Phase 3 werden die entstandenen Objekte unter Zuhilfenahme einer einfachen Lichtquelle inszeniert, wieder gezeichnet um abschließend in einem letzten Schritt die Zeichnung erneut weiterzureichen und in eine bildhauerische Form zu übersetzen. Der Prozess wird im Gespräch in der Gruppe begleitet und reflektiert.
Willkommen sind Studierende aller Fachrichtungen mit Lust auf Zeichnen, Gestalten, Transformieren und Diskutieren.
Mitzubringen sind: Zeichenmaterialien (Bleistift, Tusche, Kohle, Buntstifte, etc.), Zeichenpapier und -bretter, Schere, Klebeband, evtl. Pappe und (Alt)papier zum Bauen, (farbige) Modelliermasse, eine Lichtquelle.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: aktive Teilnahme an den praktischen Arbeiten und den Diskussionen in allen vier Workshop-Phasen.

Pauline Kraneis, geboren 1970 in London, hat an der UdK Berlin und Glasgow School of Art Bildende Kunst studiert und unterrichtet seit 2010 freies Zeichnen in der künstlerischen Grundlehre an der UdK. 2011/12 war sie Gastprofessorin im Fachbereich Plastisches Gestalten/Architektur an der BTU Cottbus.
In ihrer künstlerischen Arbeit ist die Zeichnung zentrales Medium und Ausgangspunkt für Überlegungen zur räumlichen Verortung, Orientierung und der Neubelegung von Orten und Dingen. Sie untersucht die Zeichnung im Verhältnis zum Raum, ihr Interesse gilt dem Spannungsverhältnis von Zweidimensionalität und Dreidimensionalität, abstraktem Gedankenraum und realem Erlebnisraum. Ihre Arbeit wurde u.a. mit Arbeitstipendien des Landes Berlins und der Stiftung Kunstfonds gefördert und dem GASAG Förderpreis ausgezeichnet. Pauline Kraneis Arbeiten waren unlängst zu sehen bei Arter Istanbul, Espace Surplus LeGrand und in der Galerie Nord in Berlin, ausserdem u.a. im Kunstmuseum Bonn, Kupferstichkabinett, Berlin, Museu de Arte Leopoldo Gotuzzo, Pelotas, Brasilien, Museo de Arte del Banco de la República, Bogota, Kolumbien, nGbK, Berlin, Bonner Kunstverein, Kasseler Kunstverein, Lodeveans Collection und ICA, London. Weitere Informationen unter www.paulinekraneis.de.