Prof. Dr. Wolfgang Ruppert
Übergänge im KünstlerSein des 20. Jahrhunderts.
Vom Maler Kandinsky zum Theatermacher Schlingensief?
Einführungsvorlesung, 2 SWS, 2 LP
Dienstags, 18:15-19:45 Uhr, wöchentlich ab 25.10.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 158

Kreativität bleibt immer in kulturelle Kontexte eingebunden, obgleich der Künstlerhabitus eine langfristige Orientierung bietet. Daher entscheiden epochentypische Leitbilder über die Art und Weise, in der die künstlerische Arbeit von den Künstlerindividuen jeweils konkretisiert und entfaltet wird. Die Vorlesung entwirft einen Überblick über die strukturierenden Phasen bis zur Gegenwart, fragt nach Übergängen und künstlerischen Leitbildern in freier Kunst, Gestaltung oder Theater. Die klassische Moderne von Kandinsky und Klee, die Reformkünstler des Bauhauses, Künstler im Nationalsozialismus, der erweiterte und performative Kunstbegriff bei Beuys, die postmoderne Ironie Martin Kippenbergers, das Mediencrossover Christoph Schlingensiefs. Ein Schwerpunkt liegt auf der Zeit zwischen den zwanziger und sechziger Jahren. 

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige Teilnahme.

Prof. Dr. Wolfgang Ruppert, geboren und aufgewachsen in Hof/Saale, Studium der Geschichte, Germanistik, Politologie, Soziologie und Kunstgeschichte in München, ist seit 1988 Universitätsprofessor für Kulturgeschichte. Seit 1999 lehrt er Kultur- und Politikgeschichte an der Universität der Künste Berlin. Er ist Autor kulturhistorischer Bücher u.a.: „Der moderne Künstler. Zur Sozial- und Kulturgeschichte der kreativen Individualität in der kulturellen Moderne im 19.und frühen 20. Jahrhundert“, Frankfurt a.M.1998 (Suhrkamp Verlag). „Bürgerlicher Wandel. Studien zur Herausbildung einer nationalen deutschen Kultur“, Frankfurt a.M./New York 1981 (Campus Verlag), als Fischer TB 1984. Als Herausgeber veröffentlichte er u.a.: „Künstler im Nationalsozialismus. Die „Deutsche Kunst“, die Kunstpolitik und die Berliner Kunsthochschule“, Wien 2015 (Böhlau Verlag). „Zwischen Deutscher Kunst und internationaler Modernität. Formen der Künstlerausbildung 1918 bis 1968“ (zusammen mit Christian Fuhrmeister), Weimar 2007 (VDG). „Fahrrad, Auto, Fernsehschrank. Zur Kulturgeschichte der Alltagsdinge“, Frankfurt a.M. 1993 (Fischer Taschenbuch Verlag). „Chiffren des Alltags. Erkundungen zur Geschichte der industriellen Massenkultur“, Marburg 1993 (Jonas Verlag).