geöffnete Lehrveranstaltungen Fakultät Darstellende Kunst (F4)

Dr. Adam Czirak: Theorie und Geschichte des Theaters
Vorlesung, 3 SWS, 2 LP, offen
Mittwochs, 18:15-20:30 Uhr, wöchentlich ab 26.10.2016, Bundesallee 1-12, diverse Räume:
Vgl. https://www.vdl.udk-berlin.de/qisserver/rds?state=verpublish&status=init&vmfile=no&publishid=24400&moduleCall=webInfo&publishConfFile=webInfo&publishSubDir=Veranstaltung
Achtung: Für Studierende der Fakultät Darstellende Kunst nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Die Vorlesung stellt emblematische Positionen aus der Geschichte der Theaterregie seit dem Meininger Hoftheater bis heute vor. Die Auseinandersetzung mit namhaften Regisseuren und ihrer Ästhetik erfolgt jeweils in zwei Schritten: In einem ersten Schritt werden ausgewählte historische Konzepte der Theaterregie anhand von Manifesten, programmatischen Schriften, Inszenierungsdokumenten, Bild- und Audioquellen dargestellt.
Anschließend widmen wir uns der Analyse aktueller Inszenierungsbeispiele, die explizit oder implizit auf die jeweilige Regieposition rekurrieren, diese kritisch oder affirmativ, zitathaft oder konzeptuell aufgreifen und somit die ‚Gegenwart von Geschichte’ im zeitgenössischen Theater bezeugen.


Prof. Dr. Anne Eusterschulte: Michel Foucault: Diskurse über Macht
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze (von 18)
Montags, 12-14h, wöchentlich ab 24.10.2016, Bundesallee 1-12, Raum 14

Der französische Philosoph Michel Foucault hat in seinen Studien immer wieder Diskurse zum Verhältnis von Wissen und Macht analysiert und gezeigt, wie „Subjekte“ in den jeweiligen gesellschaftlichen Wissensordnungen konstitutiert, diszipliniert oder marginalisiert werden. Das vermeintlich autonome „Vernunft-Subjekt“ zeigt sich für Foucault vor allem als „Unterworfenes“ im Sinne des lat. „sub-icere“ (unterwerfen), d.h. als Austragungsort von Unterwerfungsstrategien, Kontrolle und Disziplinierung kraft gesellschaftlicher Normierungen. Es wird uns darum gehen, anhand ausgewählter Schriften Foucaults in Bereichen wie Psychiatrie und Medizin („Wahnsinn und Gesellschaft“, „Die Geburt der Klinik“), der Strafsysteme, der ökonomisch-politischen Institutionen sowie der Sexualdispositive („Überwachen und Strafen“, „Sexualität und Wahrheit“, „Die Ordnung der Dinge“) zu untersuchen, wie Wissensordnungen als Kontroll- und Disziplinarmächte wirksam werden. Wie bestimmen sich an Wissensdiskursen die Grenzen von Normalität und Anomalie? Welche Konsequenzen hat das für die Formierung wie Ausgrenzung von Subjekten? Welche kritischen Potentiale lassen sich ausgehend von Foucault philosophisch entwerfen? Und inwiefern bietet die Subjekttheorie Foucaults zugleich Ansätze für eine politische Kritik? Es wird zu verfolgen sein, dass dies nicht zuletzt neue Auseinandersetzungsformen in den Künsten provoziert. Über Foucault hinausgehend werden wir kritische Konzepte, philosophische Gegenmodelle und ästhetische Strategien verfolgen. Eine Textauswahl aus zentralen Schriften wird für die Seminarteilnehmenden zusammengestellt.
Voraussetzung: Interesse an einer intensiven Zusammenarbeit, keine fachlichen Voraussetzungen erforderlich.
Leistunganforderungen: aktive, regelmäßige Teilnahme, Scheinerwerb über mündliche Prüfung oder Kurzessay.


Prof. Dr. KatjaRothe:Das Wissen der Praxis
Seminar, 3 SWS, 2 LP, 6 Plätze (von 20)
Freitags, 10-13 Uhr, wöchentlich ab 21.10.2016, Einsteinufer 43, Raum 105

Das Wissen, welches in der Praxis produziert, transformiert und vermittelt wird, ist eines, was in der letzten Zeit vermehrt Aufmerksamkeit erfährt. Praktisches Wissen, so der Soziologe Andreas Reckwitz, zeichnet sich aus durch „eine ‚implizite‘, ‚informelle‘ Logik“, durch eine Verankerung im Sozialen und im „Können“, durch eine Materialität, durch eine Abhängigkeit zu Körpern und Artefakten und durch ein „Spannungsfeld von Routinisiertheit und systematisch begründbarer Unberechenbarkeit“. Es wird ständig in der Anwendung umorganisiert, lässt keine/wenig Reflexion über seine eigene Geschichte zu und ist deshalb von blinden Flecken übersät. Im Seminar werden verschiedene praxeologische Ansätze aus der Wissenschaftsgeschichte (Stengers, Haraway, Knorr-Cetina), Soziologie (Latour, Bourdieu, Certeau), Ethnologie (Harold Garfinkel) , der Wirtschaftswissenschaft (Ludwig von Mises), der Philosophie (Rahel Jaeggi, John Dewey, Ludwig Wittgenstein) wie aus den einzelnen Kulturwissenschaften vorgestellt und diskutiert. Es steht die Frage zur Disposition, ob es auch ein praktisches Wissen der Künste gibt und wie dieses zu beschreiben wäre.
Am Seminar werden auch Studierende der TU Berlin teilnehmen. 


Prof. Dr. KatjaRothe: Maya Deren – Videokünstlerin und Forscherin
Blockseminar, 1 SWS, 1 LP, 3 Plätze (von 12)
Montags, 10-16 Uhr, am 7.11., 21.11.2016, 16.1.2017, Lietzenburger Str. 45, Raum 109

Maya Deren war eine US-amerikanische Avantgarde-Regisseurin, Tänzerin und Filmtheoretikerin der 1940er und 1950er Jahre. Das Seminar nährt sich ihren Arbeiten als frühe feministische Arbeiten an. Dabei diskutieren wir ihre Ästhetik, aber auch ihr Forschungsprogramm. Denn Deren war auch Anthropologin, die u.a. zu haitianischen Voodoo geforscht hat. Das dabei entstandene Filmmaterial wird auf der documenta 14 erstmals gezeigt und das Seminar wird deshalb die documenta 14 gemeinsam besuchen. Am Seminar werden Studierende des Kostümbilds teilnehmen.