geöffnete Lehrveranstaltungen Fakultät Gestaltung (F2)
Prof. Dr. Nathalie Bredella: Biologie und Bauen: Mediale Praktiken und die Simulation „natürlicher Konstruktionen“
Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Einführung Freitag, 21.10.2016, 16:30 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 336, weitere Termine 5.11., 3.12. 2016, 13./14.01.2017, (Uhrzeiten und Räume werden noch bekannt gegeben)
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Aus der Zusammenarbeit zwischen dem Architekten Frei Otto und dem Biologen Johann Gerhard Helmcke ging 1961 die an der TU Berlin gegründete Forschungsgruppe „Biologie und Bauen“ und der interdisziplinäre DFG Sonderforschungsbereich 230 „Natürliche Konstruktionen – Leichtbau in Architektur und Natur“ (1984-1995) der Universität Stuttgart und Tübingen hervor. Unter dem Stichwort der Bionik und Kybernetik wurden in den Forschungsprojekten natürliche und künstliche Objekte durch wissenschaftliche Beobachtung und technische Analyse begriffen und Erkenntnisse über ihre Strukturen und Verhaltensweisen in Gestaltungsprozesse übersetzt. Das Seminar widmet sich den Experimenten, die Frei Otto, inspiriert durch Helmckes Visualisierungs- und Messtechniken, entwickelte und fokussiert den interdisziplinären Wissensaustausch, der für Ottos Forschungen an Bedeutung gewann sowie den Einsatz von Modellen, Zeichnungen, Instrumenten und Berechnungen. In dem Seminar werden wir auf den historischen Kontext und die programmatischen Schriften, die sich mit Strukturen von Gestaltungsprinzipien auseinander setzten, eingehen und die Rolle von Mess-und Visualisierungstechniken für das Entwerfen an konkreten Experimenten erproben.
Das Seminar findet in Kooperation mit Dr. Arianna Borrelli (Wissensgeschichte TU Berlin) und Prof. Sven Pfeiffer (Lehrstuhl Digitales Entwerfens TU Berlin) statt.
Prof. Dr. Nathalie Bredella:
GamePlay: Virtuelle Planungswelten in Architektur, Film und Computerspiel
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze, Freitags, 15-16:30 Uhr, wöchentlich ab 21.10.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Das Seminar widmet sich digitalen Visualisierungsstrategien, die Grenzen zwischen Architektur, Film und Computerspiel fließend werden lassen. Am Beispiel von Visualisierungen in Film, Architektur und Computerspiel soll untersucht werden, worin die Besonderheiten des transmedialen Zusammenspiels liegen. Hier stellen sich folgende Fragen: Wie gestaltet sich das Verhältnis von narrativen und räumlichen Strukturen sowie spielerischen Elementen? Welche Planungskulturen werden durch die Konstruktion fiktiver Welten ins Bild gesetzt? Welche Wissens- und Erfahrungsräume eröffnen Game Engines als Planungs- und Kommunikationsplattform und welche Rolle spielen die interdisziplinär erzeugten Räumlichkeiten für die jeweiligen Disziplinen? Anhand von Texten der Architektur-, Medien- und Filmtheorie sowie von Case Studies werden Visualisierungstechniken, ihre technologischen Entwicklungen und Wirkungsweisen erörtert.
Prof. Dr. Nathalie Bredella:
Perspectives on Habitat: Spatial, temporal and economic strategies for housing Projects Blockseminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze
Einführung Montag, 24.10., 18:30 Uhr, Hardenbergstr. 33, Raum 336, weitere Termine 12.11., 10.12.2016, 21.1.2017 (Uhrzeiten und Räume werden noch bekannt gegeben)
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Auf der Habitat III Konferenz der Vereinten Nationen in Quito, Ecuador wird derzeit eine "New Urban Agenda" diskutiert, die nach Kriterien der Gestaltung von urbanen und architektonischen Räumen fragt. In diesem Zusammenhang gewinnen auch Planungsmodelle an Bedeutung, die es erlauben, verschiedene Szenarien der Planung zu simulieren. Das Seminar nimmt diese Entwicklungen zum Ausgangspunkt, um zum einen existierende Planungsmodelle zu analysieren und zum anderen, über die Abhängigkeiten zwischen verschiedenen an der Planung und Realisierung beteiligten Akteuren zu reflektieren. Anhand virtueller wie konkreter Orte sollen Planungsszenarien erprobt und Strategien entwickelt werden, die ökonomische als auch räumliche Aspekte in ihrem zeitlichen Ablauf erfassen. Die methodischen Abläufe werden schließlich in Diagrammen skizziert. Des Weiteren werden die Potenziale und Grenzen einer auf Software basierten Planung kritisch hinterfragt. Das Seminar findet in Kooperation mit Matthias Nohn, Dozent für Stadtmanagement an der TU, Loeb Fellow an der Harvard GSD und Berater von UN-Habitat statt.
Prof. Dr. Nathalie Bredella:
"Power Geometry": Geographischer Raum und soziale Machtgeflechte
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze, Montags, 17-18:30 Uhr, wöchentlich ab 24.10.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 336
Achtung: Für Studierende der Architektur nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Mit dem Begriff der „power geometry“ erfasst die Humangeografin Doreen Massey Machtbeziehungen von Globalisierungsprozessen, die in Raum-Zeit Konstellationen ihren Ausdruck finden. Das Seminar setzt sich mit Masseys Ansatz über den geographischen Raum auseinander und erörtert die Perspektive einer „Politik des Raumes“ für die Analyse von Planungs- und Urbanisierungskonzepten.
Ein besonderer Fokus wird auf die von Constantinos Doxiadis initiierten Delos Konferenzen, die in den 1960er/70er Jahren stattfanden, gesetzt. Im Rahmen eines transdisziplinären Austauschs zur Entwicklung und Planung von Großstädten und Siedlungen wurde im Rahmen der Konferenzen Themen wie Mobilität, Wohnen, Ressourcen diskutiert und das Zusammenspiel von globalen und lokalen Zusammenhängen analysiert.
In dem Seminar werden wir untersuchen, inwieweit Masseys Konzept der „power geometry“ es ermöglicht, sozialen Machtgefügen und Geschlechterverhältnissen Sichtbarkeit zu verleihen sowie den Ordnungen und Hierarchien, die mitunter die Delos Konferenzen bestimmten. Auch wird es darum gehen, auf welche Weise die Abhängigkeiten zwischen lokalen Aktivitäten und globalen Aktionen in den Planungsmethoden konzipiert und visualisiert wurden.
Prof. Dr. Thomas Düllo:
Einschreibungen – Writing Culture als Doing Culture. Einführung in die Kommunikationskulturwissenschaft und verbale Kommunikation
Vorlesung, 2 SWS, 2 LP, offen
Montags, 16-18 Uhr, wöchentlich ab 24.10.2016, Mierendorffstr. 30, Dachgeschoss
Achtung: Für Studierende der GWK nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Die Vorlesung fokussiert sich auf die Frage, wie Menschen, Artefakte und Institutionen sich mit Texten in eine Kultur, in eine Lebenswelt, in einen Diskurs „einschreiben“. Sie ist als Basisinformation über die wesentlichen Aspekte der „Verbalen Kommunikation“ im Sinne einer Kommunikationskulturwissenschaft konzipiert. Ausgehend von aktuellen Beispielen aus gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Kontexten werden wichtige Dimensionen solcher Einschreibungen (Writing Culture als Doing Culture) erarbeitet. Inhalte: Sprache/Sprechen; Text/Schrift; Stil/Zeichen/Produktbotschaften.
Dr. Eckhard Fürlus: Terminus und Thanatos als philosophische Wegmarken
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 5 Plätze (von 25)
Donnerstags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 20.10.2016, Grunewaldstr. 2-5, Raum 306
„Mitten wyr ym Leben sind mit dem tod vmbfangen.“ (Martin Luther)
Für unser Denken ist der Tod ein irritierendes und inspirierendes Faktum. Schopenhauer nennt ihn einen Wegweiser der Philosophie. Im Akt des Sterbens ist der Tod ein Übergang aus dem Leben in einen Zustand nach dem Leben. Seine Betrachtung im Sinne eines Zustands gehört in das Gebiet der Mythologie, der Religion und der Metaphysik. Der tanzende Tod ist der Tod in den Zeiten der Pest, der die Ängste der Menschen vor dem schwarzen Tod offenbar werden lässt „wie ihre panisch-inbrünstige Bereitschaft, noch Buße zu tun, solange es Zeit ist.“ (Gert Kaiser).
Das Seminar thematisiert, wie Sterben und Tod in bildender Kunst, Literatur, Musik und Film dargestellt werden, und diskutiert die soziokulturellen Zusammenhänge. Stationen sind u. a. Johannes von Tepl, „Ackermann aus Böhmen“ (um 1400); Anon. / St. Marien, Berlin, „Totentanzfresko“ (1484); Vittore Carpaccio, „Die Grabbereitung Christi“ (um 1505); Hans Holbein d. J., „Bilder des Todes“ (1538); Johann Sebastian Bach, „Komm süßer Tod“ BWV 478 (1736); Franz Schubert, „Die Winterreise „(1827); Alfred Rethel, „Totentanz“ (1848); Arnold Böcklin, „Die Toteninsel“ (1880-1884); Paul Hindemith, „Des Todes Tod“ (1922); Josef Hader, „Komm süßer Tod“ (1998). Eine Literaturliste wird gestellt.
Prof. Dr. Susanne Hauser: Naturkonzepte
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 3 Plätze, Donnerstags, 17-18:30 Uhr s.t., wöchentlich ab 20.10.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 310
Konzepte der Natur sind im Architekturdiskurs allgegenwärtig, gleich ob es um „Ökologie” oder „Nachhaltigkeit”, um „natürliche Ressourcen” oder „nachwachsende Rohstoffe”, um „naturnahe Gestaltung”, „grüne Planung” oder um „Bionik” geht. Das Seminar unternimmt den Versuch, Konzepte, Ideologien und Praktiken zu klären, in denen sich Architektur auf „die Natur” bezieht.
Prof. Dr. Susanne Hauser: Theorien des Entwerfens
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 3 Plätze, Donnerstags, 13:30-15 Uhr s.t., wöchentlich ab 20.10.2016, Hardenbergstr. 33, Raum 336
In den letzten 15 Jahren haben sich die Publikationen zu Theorie und Praxis des Entwurfs und des Entwerfens vervielfacht. Das Seminar setzt sich mit den zentralen Fragestellungen und Thesen der aktuellen Forschungen auseinander.
Prof. Dr. Judith Siegmund: Formate des Social Design und der Partizipativen Kunst
Seminar, 2 SWS, 2 LP, offen, Freitags, 10-12 Uhr, unregelmäßig sowie drei Exkursionen zu Landkunstprojekten, Lietzenburger Str. 45, Raum 303
Erste Sitzung: 21.10.2016 (Achtung: Vorbesprechung der Termine zu den Exkursionen)
Wo berührt der erweiterte Designbegriff des „Social Designs“ den der „partizipativen Kunst“? Gibt es Überlappungen oder fallen die Formate gar ineinander? Was sind die Unterschiede? Nachdem wir im letzten Semester anhand der Theoriegeschichte unser Bewusstsein für die Begriffe „Autonomie“ und „Funktionalisierung“ geschärft haben, wollen wir im kommenden Semester die Fragestellung anhand der Auseinandersetzung mit praktischen Formaten weiterentwickeln. Geplant sich drei Exkursionen ins Berliner Umland – zu den Brandenburger Langzeitprojekten „Landkunstleben Steinhöfel e.V.“, „landmade. Kulturversorgungsraum, Strodehne Havvelland“ und zu „Kunstpflug e.V. Beitz“ im Fleming. Nach den Exkursionen wird die Diskussion dann anhand von weiteren Textarbeiten fortgesetzt. Im Mittelpunkt wird der Begriff der „Gestaltung“ stehen. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur Teilnahme an drei eintägigen Exkursionen und zur vorbereitenden Lektüre in der Textarbeit.
Literaturhinweise:
Banz, Claudia: Social Design. Gestalten für die Transformation der Gesellschaft, Bielefeld 2016.
Haarmann, Anke: Zu einer kritischen Theorie des Social Design, in: Julia-Constance Dissel (Hg.): Design und Philosphie. Schnittstellen und Wahlverwandtschaften, Bielefeld 2016.
Prof. Dr. Judith Siegmund:
Politik- und Gesellschaftskonzeptionen und ihre ästhetischen Konsequenzen
Seminar, 2 SWS, 2 LP, offen, Freitags, 14-17 Uhr, wöchentlich ab 21.10.2016, Lietzenburger Str. 45, Raum 303
Im kommenden Semester sollen Theorien des Politischen und des Gesellschaftlichen einen Schwerpunkt bilden. Ihre Grundzüge werden wir uns jeweils anhand ausgewählter Textausschnitte vergegenwärtigen. Wir betrachten diese Texte unter dem Fokus der Konsequenz, die ihre Beschreibung des Gesellschaftlichen für die Rolle des Ästhetischen bedeutet. Hierbei ist es wichtig, nach einer möglichen Differenz zwischen dem Künstlerischen und dem Ästhetischen zu fragen. Im Hinblick auf zeitgenössische Praxen und Diskurse der Kunst und des Designs beschäftigt uns die Frage: Inwieweit gehen künstlerische Praxen auf in der Kultur einer Gesellschaft?
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur vorbereitender Lektüre. Wir lesen Texte von Andreas Reckwitz, Sophia Prinz/Hilmar Schäfer, Georg Simmel, Herbert Marcuse, Max Horkheimer/Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Walter Benjamin, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Jacques Rancière und Isabell Lorey.