Licht und Schatten (Seminar)
Dr. Sandra Maria Geschke
Licht und Schatten
Seminar, 2 SWS, 2 LP
Dienstags, 10-14 Uhr, 14tägig ab 1.11.2016 (8 Termine: 1.11., 15.11., 29.11., 13.12.2016, 3.1., 17.1., 31.1., 14.2.2017), Hardenbergstr. 33, Raum 102
Der Schatten ist ein Gefährte des Lichts. Er trägt verschiedene Bedeutungen in sich, kann das Unausgegorene, das Gefährliche, den Reiz des Verborgenen, die spielerische und phantasievolle Kontur, den stillen Rückzug, klimatische Kühle oder die abendliche Gemütlichkeit verheißen. Er hat seine Geschichte z.B. in der Malerei, den anthropologischen und phänomenologischen Raumtheorien, im Film oder in der Literatur diverser Epochen und Genre.
Das Seminar möchte dem Phänomen des "Schattens" und seiner kulturellen Kraft näherkommen, indem es sich seinen Erscheinungsweisen und ihrer Analyse zuwendet. Im Seminar finden sowohl gemeinsame Textbesprechungen als auch Medienanalysen statt. Auf der Basis dieser interdisziplinären Textbezüge und medialer Beispiele soll der Frage nachgegangen werden, wo sich Schatten in welcher Rolle zeigen und in welcher Weise dies auch Aussagen über die Rolle des Lichts möglich macht. Was als Rekonstruktion eines ästhetischen Elements beginnt, kann in der Folge auch Licht ins Dunkel gesellschaftlicher Programmatiken und ihrer Wirkungsweisen bringen.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Regelmäßige, aktive Seminarteilnahme und Vorstellung von eigenen, themenbezogenen Fundstücken auf der Basis der gemeinsam erarbeiteten Theorie- und Praxisbezüge (Medienbeispiele, Objekte, Begriffe, Handlungen etc.)
Sandra Maria Geschke, geb. 1982, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im transdisziplinären Studiengang „Cultural Engineering“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, lehrt darin im Bereich Kulturwissenschaft und promovierte 2012 mit einer interdisziplinären Arbeit zum Verhältnis von (Stadt)Raumschaffung und menschlichen Entfaltungsprozessen (erschienen im transcript-Verlag 2013 unter dem Titel „Doing Urban Space. Ganzheitliches Wohnen zwischen Raumbildung und Menschwerdung“ und ausgezeichnet mit dem Preis für die beste Dissertation 2013 der Fakultät für Humanwissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität). Ihr Interesse gilt u.a. einer angewandten kulturwissenschaftlichen Stadtforschung, objektbasierten Wirkungsästhetiken und dem Passiven in seiner kulturschaffenden Kraft. Aktuell entwickelt sie im Rahmen ihres Habilitationsprojekts eine „Theorie des Genießens“ als Symbiose aus Kultur- und Bildungstheorie und ist Mitbegründerin des „Dialog der Wissenschaften“, einer Jahrestagung, die verschiedenen wissenschaftlichen Forschungsrichtungen interdisziplinären Kommunikationsraum bietet.