geöffnete Lehrveranstaltungen Fakultät Bildende Kunst (F1)
Prof. Dr. Nanna Lüth
„Mal sehen, wo das hinführt“ – Über Zeit in der Kunst und der Kunstvermittlung
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 3 Plätze
Dienstags, 13-16 Uhr, Vorbesprechung am 17.10., 14 Uhr, 7 Termine: 24.10., 14.11., 5.12.2017, 9.1., 23.1., 6.2.2018 und ein weiterer Termin nach Vereinbarung, Hardenbergstr. 33, Raum 102
Ausgehend von künstlerischen Arbeiten und kunstpädagogischen/kulturwissenschaftlichen Texten beschäftigt sich das Seminar mit (der Wechselhaftigkeit von) Zeit in der Kunst und in der Kunstvermittlung. Das Zusammenspiel von Medien, Material und Zeit stellt einen Schwerpunkt der Auseinandersetzung dar. Im Laufe des Semesters werden von der betrachteten Kunst und Theorie aus in Zweierteams Ideen für Unterricht oder pädagogische Projekte skizziert, erprobt, dokumentiert und reflektiert.
Prof. Dr. Nanna Lüth
Komisch werden. Humor, Differenz, Kritik
Seminar, 2 SWS, 2 LP, 3 Plätze
Dienstags, 13-16 Uhr, Vorbesprechung am 17.10., 14:30 Uhr, 7 Termine: 31.10., 28.11., 19.12.17, 16.1., 30.1., 13.2.2018 und ein weiterer Termin nach Vereinbarung, Hardenbergstr. 33, Raum 102
Ausgehend von künstlerischen Arbeiten, praktischen Übungen und einigen Texten beschäftigt sich dieses Seminar mit humorvoller Kunst aus sozialkritischen Perspektiven. Diese Kombination ist kein Zufall, denn bevorzugter Angriffspunkt von Witzen sind häufig die vermeintlichen Schwachstellen der Anderen. Damit sind Sexualisierung, Rassifizierung/Ethnisierung und andere abwertende Einstellungen gegenüber bestimmten Personengruppen – allgemein gesagt das Prinzip des “Othering“ – zentrale Bausteine der Regimes des Lächerlichen. Insbesondere minorisierte Schüler*innen und Lehrer*innen erleben das verstärkt in der Schule. Als Gegenmaßnahmen sind das „Zurücklachen” oder auch ein Umlenken der Aufmerksamkeit auf angeblich normale Umstände denkbar. Auch die Gleichförmigkeit gesellschaftlicher Mehrheitsphänomene nämlich wirkt aus der Distanz manchmal lächerlich. Das Komisch-Werden steht demnach für eine spezifische Variante des Fremd-Werdens (Koch 2002 mit Bezug auf Brecht). Es kann „in der Form der Kritik geschehen, aber auch in der Weise des positiven Umformens.” (ebd). Die kognitionstheoretische Ansicht, dass Komik auf Inkongruenz basiert, somit auf Kontraste oder Überraschungen angewiesen ist, weist Parallelen zu künstlerischen Verfahren des Verschiebens und Irritierens auf. Es ist also naheliegend, dass in den betrachteten künstlerischen Projekten etwas über Differenzreflexivität und Humor auch für die pädagogische Praxis zu lernen ist.
Ziele des Seminars sind die Differenzierung von Humorbegriffen und -praktiken, die Erkundung des eigenen Humors und seiner Situiertheit/Privilegiertheit, die Sensibilisierung für andere Perspektiven und die Annäherung an Humor als kreative, künstlerisch-pädagogische Strategie.