Das Arbeitsjournal: Zwischen Konversationslexikon, Portfolio und Glossar (Seminar/Workshop)
Prof. Dr. Armin Chodzinski
Das Arbeitsjournal: Zwischen Konversationslexikon, Portfolio und Glossar
Seminar/Workshop, 2 SWS, 2 LP
Montags, 16-20 Uhr, 14tägig ab 6.11.2017, 7 Termine: 6.11., 20.11., 4.12., 18.12.2017, 15.1., 29.1., 12.2.2018, Hardenbergstr. 33, Raum 102
„Wissensproduktion“ sagt sich schnell und noch schneller ist man sich allseits einig, dass das gebraucht wird, das Wissen, aber wie produziert es sich eigentlich? Geht das überhaupt?
Kunst gilt als etwas auf der Grenze zwischen Wissen und Nicht-Wissen, zwischen Rationalität und Irrationalität, zwischen Forschen und Finden, Kompetenz und Dilettantismus. Dabei ist die Beschreibung der Welt, die Sichtbarmachung, die Erkenntnisproduktion, die Herstellung von einfacher Komplexität konstitutiv für Kunst. Es gilt Bilder, Töne, Sprache, Aktionen, Interventionen, Handlungen zu finden – zumindest ist das die Erwartung! Nach einer ausführlichen Annäherung an das Thema steht die Erstellung bzw. Reflektion eines materialisierten Arbeitsjournals im Mittelpunkt des Seminars.
Durch das Semester hindurch soll individuell oder in Gruppen etwas entstehen, das unterschiedliche Zugangsweisen und Recherchemethoden teilt und ständig überarbeitet wird. Immer wieder werden dazu gemeinsame Exkurse in Begriffswelten und Praxisformen notwendig, die als Schlaglichter in die Auseinandersetzung eingeführt werden können: Alltagsexpertin, Nerd, Fachidiot, Expertise, Erfahrungswissen, Körperwissen, Wissen, Ahnung, usw.
Literatur / Verweise: Diverse Lexika und Arbeitsjournale. Die Materialbasis wird im Seminar gemeinsam geklärt und stetig erweitert.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Das Seminar basiert auf einer gemeinsamen Praxis, die sich gegenseitig befruchtet. Eine regelmäßige, aktive und intensive Teilnahme ist unerlässlich und auch über die Veranstaltung hinaus erwünscht: Jede und jeder Studierende wird in diesem Seminar an einem eigenen Arbeitsjournal arbeiten. Etwaige gemeinsame Abschlusspräsentationen werden im Verlauf des Seminar besprochen.
Armin Chodzinski (*1970) hat Bildende Kunst in Braunschweig bei Thomas Huber und Raimund Kummer studiert, in Unternehmen als Manager und Berater gearbeitet und an der Universität Kassel in Anthropogeographie bei Dagmar Reichert promoviert. Er arbeitet am Verhältnis von Kunst und Ökonomie, das sich – wie er sagt – im Stadtraum destilliert. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, untersucht er die sich neu bildende Organisiertheit des Einzelnen, des Kollektivs, der Gruppe, der Dinge, der Gesellschaft und markiert dabei Verluste, Sehnsüchte und Hoffnungen in Performance Lectures, Ausstellungen, Dozenturen, Publikationen und Ähnlichem. Seine Methode sei der Selbstversuch, sein Metier die Zeitdiagnose, sagt man. Mit "Dr. C.’s Conversationslexikon" entwickelt Chodzinski aktuell für den SWR gemeinsam mit dem Musiker Nis Kötting eine Art Wörterbuch betriebswirtschaftlicher Grundbegriffe, die in einstündigen Radio-Shows erläutert, befragt, analysiert, kurz: sicht- bzw. hörbar gemacht werden. Er lebt verheiratet mit zwei Kindern eigentlich schon immer in Hamburg, arbeitet zwischen Theorie, Praxis und Beratung und geht regelmäßig zum Fußball. Weitere Informationen unter www.chodzinski.com.