Christina Zück
Image Drive | Sog der Bilder
Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 LP
Montags, 10-14 Uhr, 14tägig, 8 Termine: 23.10., 6.11., 20.11, 4.12., 18.12.2017, 15.1., 29.1., 12.2.2018, Hardenbergstr. 33, Raum 004

Wozu noch mehr Bilder machen, wenn jeden Tag Millionen neue Bilder generiert werden? Um uns dieser Frage anzunähern, werden wir selbst so viele digitale Bilder wie möglich produzieren. Wir erforschen unseren Bildertrieb und unsere Überforderung. Wie wirken die Bilderfluten auf uns zurück? Wie erschaffen wir „andere“ Bilder, Abweichungen, Anomalien? Ab wann wird eine Differenz erkennbar? Wo kommen unsere eigenen Bilder her? Ab wann werden Praktiken künstlerisch? Wie können wir künstlerisch im Netz intervenieren?
Für diese Übung machen wir Fotos in Umgebungen, die uns faszinieren oder abstoßen, an die wir normalerweise nicht gehen würden. Wir eröffnen (je nach Übereinkommen mit den Teilnehmenden und der Universitätsleitung) einen anonymen oder öffentlichen Account auf Instagram / Tumblr oder ein sonstiges Blog und posten unsere Fotos. Wir generieren Hashtags, Affekte und Dis/Likes. Wir knüpfen an die Bilder der Anderen an, agieren als Schwarm, um Muster und Bewegungen im Web-Raster entstehen zu lassen. Im Seminar besprechen wir unsere Fotos und analysieren künstlerische und andere Bildpraktiken auf den unterschiedlichen Plattformen anhand von Präsentationen. Ausgewählte Theorietexte zum Thema werden uns als Grundlage dienen.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme, Präsentation von mindestens 100 Digitalfotos, es zählt die Quantität.

Christina Zück lebt als Künstlerin und Autorin in Berlin. Sie studierte französische Literatur, Fotografie, Kunstwissenschaft und Medientheorie in Grenoble, Arles, New York und Karlsruhe. Seit 1996 stellt sie ihre Arbeiten aus, zuletzt im Neuen Kunstverein Gießen. Ihre Texte erschienen auf kunst-blog.com und in frieze d/e, sie betrieb den projektbezogenen Blog „Defence Phase II Karachi“. Für „von hundert“ schreibt sie regelmäßig die Kolumne „Onkomoderne“. Ihre Arbeiten verbinden Praktiken aus der fine art photography mit Feldforschung und theoretischer Recherche. Aktuell arbeitet sie an einer Fotoserie über Krankheitserfahrungen im Spannungsfeld von Biopolitik, dem Gesundheitssystem, religiösen und alternativen Heilmethoden. Weitere Informationen unter www.czueck.de.