Kunst und Wirtschaft – Komplexe Beispiele zur Geschichte, zur Relevanz und zur aktuellen Praxis eines Mythos (Vorlesung / praktisches Seminar)
Prof. Dr. Armin Chodzinski
Kunst und Wirtschaft – Komplexe Beispiele zur Geschichte, zur Relevanz und zur aktuellen Praxis eines Mythos
Vorlesung / praktisches Seminar, 2 SWS, 2 LP
Dienstags, 18-20 Uhr s.t., wöchentlich ab 7.11.2017, Hardenbergstr. 33, Raum 102
Selbst heute ist das Verhältnis zwischen Kunst und Wirtschaft immer noch das Gegenüber von Projektionsflächen, die in der Regel nur holzschnittartig, ideologisch oder polemisch gefüllt werden. Entweder man denkt das Ganze in einer romantischen Widersprüchlichkeit oder in einer scheinbar ausweglosen Komplexität. Die Alltäglichkeit und vor allem die historische Genese dieses Verhältnisses widersprechen der üblichen Auseinandersetzung, die bis vor wenigen Jahren immer wieder auf das Andere, das Neue, das Innovative, das Grenzüberschreitende verwies. Nun, da sich Kunst und Wirtschaft wirklich über die gesellschaftliche Gestaltung zu verständigen versuchen, ist es oberflächlich gesehen ruhig um das Thema geworden. Das breite und undefinierte Feld der Kunst mit all ihren Praxisformen trifft auf das breite und undefinierte Feld der Wirtschaft mit all ihren Praxisformen – wirkmächtig, aber nicht immer öffentlich sichtbar. Die Vorlesung entwickelt das Themenfeld von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute und breitet einen notwendigen Diskurs aus, dem sich unvermeidbar alle Kulturproduzenten stellen müssen.
Literatur:
Chodzinski, Armin: Kunst und Wirtschaft, 2006.
Waentig, Heinrich: Wirtschaft und Kunst, 1909.
Zur Vorlesung wird ein Reader als Kopiervorlage erstellt.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Regelmäßige und aktive Teilnahme an der Veranstaltung, sowie die regelmäßige Abgabe von praktisch orientieren Hausaufgaben, die in die Vorlesung eingebunden werden.
Armin Chodzinski (*1970) hat Bildende Kunst in Braunschweig bei Thomas Huber und Raimund Kummer studiert, in Unternehmen als Manager und Berater gearbeitet und an der Universität Kassel in Anthropogeographie bei Dagmar Reichert promoviert. Er arbeitet am Verhältnis von Kunst und Ökonomie, das sich – wie er sagt – im Stadtraum destilliert. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, untersucht er die sich neu bildende Organisiertheit des Einzelnen, des Kollektivs, der Gruppe, der Dinge, der Gesellschaft und markiert dabei Verluste, Sehnsüchte und Hoffnungen in Performance Lectures, Ausstellungen, Dozenturen, Publikationen und Ähnlichem. Seine Methode sei der Selbstversuch, sein Metier die Zeitdiagnose, sagt man. Mit "Dr. C.’s Conversationslexikon" entwickelt Chodzinski aktuell für den SWR gemeinsam mit dem Musiker Nis Kötting eine Art Wörterbuch betriebswirtschaftlicher Grundbegriffe, die in einstündigen Radio-Shows erläutert, befragt, analysiert, kurz: sicht- bzw. hörbar gemacht werden. Er lebt verheiratet mit zwei Kindern eigentlich schon immer in Hamburg, arbeitet zwischen Theorie, Praxis und Beratung und geht regelmäßig zum Fußball. Weitere Informationen unter www.chodzinski.com.