Gender/Queer Studies und Medienanalyse

Prof. Dr. Sabrina Dittus
Gender/Queer Studies und Medienanalyse

Blockseminar, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Montags, 14-18:30 Uhr, 14tägig, 7 Termine: 28.10., 11.11., 2.12., 16.12.2019, 6.1., 20.1., 3.2.2020, Bundesallee 1-12, Raum 340

Die Kategorie Geschlecht stellt eine der grundlegenden gesellschaftlichen Organisationsformen dar. Viele Forscher*innen gehen davon aus, dass „naturalisierte Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit” gar „alle kulturellen Handlungen und medialen Texte” durchziehen (Knopf/Schneikart, 2007). Mediale Texte und Repräsentationen wiederum sind massiv an der Re-/Produktion gesellschaftlicher Wirklichkeiten, Zugehörigkeiten und Identitäten beteiligt. Insofern sind Repräsentationen von Geschlecht und Sexualität nicht nur besonders wirkmächtig, sondern stehen Medien und Geschlecht auch in einem komplexen Verhältnis zueinander. Die Beschäftigung mit der Konstruktion der Geschlechter/-ordnungen impliziert die Reflektion anderer Kategorien und Ebenen gesellschaftlicher Strukturierung – wie etwa Klasse, Ethnizität, Nationalität, Religionszugehörigkeit, Alter oder Mobilität (Stichwort Intersektionalität). Im Seminar werden wir uns einerseits die theoretischen Grundlagen der Gender und Queer Studies erarbeiten, andererseits unterschiedliche mediale Repräsentationen im Hinblick auf die darin entworfenen Bilder und Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität analysieren.

Literaturhinweise:
Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter Frankfurt, orig. 1990, 1991.
Butler, Judith: Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts,Berlin, orig. 1993, 1995.
Degele, Nina (ed.): Gender/Queer Studies. Eine Einführung, Paderborn, 2008.
Knopf, Kerstin/Schneikart, Monika (Eds.): Sexismus und Medien. Herbolzheim, 2007.
Lünenborg, Margreth/Maier, Tanja: Gender Media Studies. Eine Einführung, Konstanz/München,2013.
Peters, Kathrin/Seier, Andrea (eds.): Gender und Medien, Zürich, 2018.

Leistungsanforderungen: aktive, regelmäßige Teilnahme und ein Referat.

Prof. Dr. Sabrina Dittus studierte Germanistik und Philosophie, promovierte 1999 in Philosophie. Ins Kulturfernsehen stieg sie 2001 quer ein, 2005 gründete sie eine eigene Film- und TV Produktionsfirma, mit der sie u.a. das europäische Kulturmagazin „Metropolis“ auf arte produzierte und für unterschiedliche Formate  (Schwerpunkte: Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft) als Autorin, Regisseurin und Produzentin tätig war. Seit 2012 realisiert und produziert sie eigene Dokumentarfilme mit vorwiegend gesellschaftlichen und politischen Inhalten. Sie lebt als freie Filmemacherin, Autorin und Dozentin in Berlin

Seit 2017 hat sie die Gastprofessur Kulturjournalismus mit dem Schwerpunkt auf theoretischer Wissensvermittlung in den Bereichen Gender/Queer Studies, Postcolonial Studies und Intersektionalität inne, welche durch das Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit (BCP) ermöglicht wurde.