Musikalische Paare des langen 19. Jahrhunderts. Paarkonzepte in der bürgerlichen Musikkultur

Dr. des. Marleen Hoffmann
Musikalische Paare des langen 19. Jahrhunderts. Paarkonzepte in der bürgerlichen Musikkultur

Seminar, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Montags, 18-20 Uhr, wöchentlich ab 21.10.2019, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Um Anmeldung bis zum 18.10. unter marleen-hoffmann_ @web.de wird gebeten.
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik und Gesang/Musiktheater nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Beim Musikerehepaar Clara und Robert Schumann und bei den Geschwistern Felix Mendelssohn-Bartholdy und Fanny Hensel geht die Forschung mittlerweile von einer gegenseitigen künstlerischen Befruchtung aus aufgrund einer innigen, meist idealisierten Bindung. Gemeinsame Kompositionen tauchen auf, die Autorschaft bei einigen Werken muss neu überdacht und wahrscheinlich den Frauen zugeschrieben werden. Daneben existiert das Bild der Muse, die den Mann überhaupt erst zu seinen genialen Werken inspirierte. Ist ein Künstlerleben noch isoliert zu denken oder muss nicht vielmehr den Beziehungsgeflechten, Bindungen und der gegenseitigen künstlerischen Befruchtung nachgespürt werden, um der Frage nach der Erschaffung von Musikwerken gerecht zu werden? Mit dieser Frage rückt das Verhältnis zwischen den verschiedensten Paarkonstellationen in den Fokus. Was versteht und verstand man unter einer idealen Künstlerehe? Wie gestalten sich die Handlungsspielräume der Frauen in solchen Partnerschaften? Sind die Kunst und private freundschaftliche, verwandtschaftliche oder (Liebes-)Beziehungen überhaupt voneinander zu trennen?

Wie inszenieren sich die Paare in der Öffentlichkeit? Diesen und anderen Fragen wollen wir in diesem Seminar nachgehen, um Selbstdarstellungen und Klischees aufzudecken und uns den realen Produktionsbedingungen von Kunst zu nähern.

Leistungsanforderung: Referat.

Marleen Hoffmann, geb. 1981, studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim mit den Fächern Musik, Theater/Literatur/Medien, Psychologie und Kulturpolitik/Kulturmanagement. 2006 schloss sie das Studium mit „Untersuchungen zum Liedrepertoire des deutschen Männerchores (1850-1950)" (Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem Sängermuseum Feuchtwangen) ab. Nach Anstellungen als studentische Hilfskraft am Institut für Musik und Musikwissenschaft der Universität Hildesheim und als Chorleiterin in verschiedenen Ensembles war sie von Ende 2007 bis Anfang 2011 als wissenschaftliche Hilfskraft zur Unterstützung  der Geschäftsführenden Leitung am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/ Paderborn beschäftigt. 2008 bis 2014 arbeitete sie bei der Ethel-Smyth-Forschungsstelle mit, um im Rahmen ihrer Dissertation ein umfangreiches Quellenverzeichnis zu erstellen und ein Ethel­ Smyth-Archiv aufzubauen. Von Oktober 2008 bis Januar 2011 war sie im Vorstand des Dachverbandes der Studierenden der Musikwissenschaft e.V. (DVSM) tätig. Seit 2015 ist sie Dramaturgin der Lautten Compagney Berlin.