Aufzeichnungen aus dem Botanischen Garten Berlin

Prof. Dr. Stephan Porombka
Aufzeichnungen aus dem Botanischen Garten Berlin

Blockseminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS
Montag-Donnerstag, 17.-20.2.2020, 10-18 Uhr,
Hardenbergstr. 33, Raum 110

„Nach der Natur:“ – der diesjährige Arbeitstitel des Studium Generale ist mindestens doppeldeutig. „Nach der Natur" kann nicht nur heißen, dass man die Natur überwunden hat oder hinter sich gelassen hat und sich nun in kulturellen Kontexten bewegt, in denen alles zunehmend von Gestaltungsfragen begleitet wird. „Nach der Natur“ kann nach der klassischen Kunstlehre auch heißen, „vor der Natur“ zu stehen – also vor einer Pflanze, einem Tier oder einer Landschaft – und sie aus der unmittelbaren Erfahrung heraus abzuzeichnen. Wir wollen in diesem Seminar beides verbinden! Wir werden uns ein paar ganze Tage lang im Gewächshaus des Botanischen Gartens aufhalten. Alle Teilnehmer*innen werden sich eine Pflanze wählen, die sie intensiv beobachten, multimedial dokumentieren, zu der sie sich ihre Gedanken machen und sie weitererzählen. Erarbeiten werden alle Teilnehmer*innen ein eigenes kleines Büchlein (wahlweise einen kleinen Film oder ein Hörstück), in dem die ausgewählte Pflanze als ein eigentümliches, fremdartiges, phantastisches Wesen vorgestellt wird, dem man „nach der Natur“ begegnet.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: aktive, regelmäßige Teilnahme und Erarbeitung eines eigenen kleinen Büchleins.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: interkulturell, vorwärtsgewandt
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: wahrnehmen, artikulieren

Stephan Porombka war zuerst Germanist, dann Literaturwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Neue Medien und Literaturbetrieb, Hypertext-Experte, Slammer, Kulturjournalist und Projektemacher. Heute ist er experimenteller Kulturwissenschaftler und produktiver Gegenwartsbeobachter, der sich ganz besonders für die Formen und Formate des „Nächsten” interessiert. An der Universität Hildesheim hat Porombka von 2003 bis 2013 die Studiengänge „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus” und „Literarisches Schreiben” entwickelt und geleitet. Im Mittelpunkt steht seither die Aufgabe, die alten, immer noch buchbasierten Konzepte literarischer, essayistischer und journalistischer Produktivität und Kreativität zu transformieren und den Bedingungen der neuen – vor allem: der nächsten! – Schrift- und Schreibkulturen anzupassen. Das transdisziplinäre, auf die Verbindung von Theorie und Praxis ausgerichtete Konzept des Studiengangs GWK an der UdK Berlin bietet dafür das optimale Umfeld. Hier forscht und lehrt Porombka seit 2013 als Professor für Texttheorie und Textgestaltung.