Der Sprechende Körper – Lecture Perfomance

Prof. Dr. Armin Chodzinski | Sarah Hablützel
Der Sprechende Körper – Lecture Perfomance

Blockseminar/Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Samstag/Sonntag, 10-18 Uhr, 30.11./1.12. und 14./15.12.2019,
Hardenbergstr. 33, Raum 310

Die Rede kritisch zu untersuchen ist aus vielen Gründen notwendig. Rhetorische Geschliffenheit, populistische Demagogie, emotionale Dringlichkeit, unbedarftes Gestammel und verzweifelter Faktizismus buhlen um Aufmerksamkeit. Die Formen sind vielfältig, das Grundrauschen laut und so ist das, was gesagt wird, von dem wie es gesagt wird, kaum zu trennen.
In den letzten 20 Jahren ist mit dem Begriff „Lecture Perfomance“ bzw. auch „Performance Lecture“ eine Sammelbezeichnung für etwas entstanden, dass am ehesten als zeigendes Sprechen oder sprechendes Zeigen bezeichnet werden könnte.
Sprechen verknüpft Stimme und Raum. Es geht um Volumen, um Resonanzen, um Schallwellen, um Brust, Bauch, Hals und Architektur. Wir sind es gewohnt, Präsenz wahrzunehmen, den Körperraum wahlweise als überzeugend oder einschüchternd zu erleben. Sprechen schafft ein Territorium und das kann ein Ringen um Vorherrschaft oder um Austausch sein – meistens beides zur gleichen Zeit.
Im Seminar werden wir uns mit der Stimme, dem Vortrag, der Rede und dem Sprechen beschäftigen. Dabei werden zwischen unterschiedlichen Referenzen und Beispielen sehr viele praktische Übungen und Experimente durchgeführt. Nachdem in der Einführungsveranstaltung das Feld sichtbar gemacht wird, sollen in den Workshoptagen die praktischen Experimente im Mittelpunkt stehen. Exkursionen sind vorgesehen.
Das Seminar basiert auf einer gemeinsamen konzentrierten Arbeit. Die Anwesenheitspflicht (80%) wird deshalb sehr ernst genommen und ist nicht zu kompensieren! Alle Teilnehmer*innen müssen eine kurze schriftliche Abschlussreflektion anfertigen.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Anwesenheit, schriftliche Abschlussreflexion.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: politisch, kritisch
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: reflektieren/denken, artikulieren

 

Sarah Hablützel studierte an der Zürcher Hochschule der Künste. Von 2016-2019 Masterstudium an der HFBK in der Klasse für Bildhauerei bei Hanne Loreck und Thomas Demand/Ceal Floyer. Im Fokus ihrer Arbeit stehen Ermächtigungs- und Glaubwürdigkeitsstrategien, deren visuellen und sprachlichen Manifestationen in Körper und Architektur. Sarah Hablützels Arbeiten wurden in diversen Ausstellungshäusern in Deutschland, der Schweiz und Österreich gezeigt u.a. im Fotomuseum Winterthur, im UG Folkwang in Essen, im Kunstmuseum Winterthur, im Künstlerforum Bonn, im Dienstgebäude Zürich, im Festival für Künstlerischen Film und Performance in Halle. Sarah Hablützel war Stipendiatin des Deutschlandstipendiums. 2017 erhielt sie den Förderpreis der Überblicksausstellung Kunstmuseum und Kunsthalle Winterthur. 2018 war sie u.a. nominiert für den Hiscoxpreis. Ihre Arbeit Belphégor (oder das Geheimnis) ist Teil der Sammlung des Kunstmuseum Winterthurs. Aktuell ist sie Stipendiatin des Cusanuswerkes. Sie lebt in Hamburg.

Armin Chodzinski studierte Freie Kunst und promovierte in Anthropogeographie. Als Künstler, Wissenschaftler, Unternehmensberater, Radiomacher und Performer beschäftigte er sich mit Kunst und Wirtschaft und bewegte sich dabei sowohl in Ausstellungsinstitutionen und Theatern als auch in Unternehmen und Wirtschaftsfakultäten. Armin Chodzinski ist seit dem Wintersemester 2017/18 Gastprofessor im interdisziplinär-künstlerischen Bereich des Studium Generale. Weitere Informationen unter www.chodzinski.com.