Janette Mickan | Christine Rollar
Vom dokumentarischen Material zur Solo-Performance. Kooperation mit dem MONOLOGFESTIVAL 2019 „Alarmstufe Rot“
Blockseminar/Workshop, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS
Samstag/Sonntag, 10-18 Uhr, 2./3.11. und 16./17.11.2019,
Karlsruher Str. 7a, Bewegungsraum P1 (17.11. im theaterdiscounter)

LUNATIKS ist ein Theaterkollektiv, das seit 2002 Theaterstücke, Performances und Installationen verwirklicht. Gegenstand sind aktuelle gesellschaftliche Phänomene und immer wieder die packenden Biographien von Menschen. Die Theaterformate basieren auf umfangreichen Recherchen.
Ziel dieses praxisorientierten Blockseminars ist es, den Teilnehmer*innen die spezifische Form des interviewbasierten Recherchetheaters zu vermitteln. Dabei geht es im ersten Schritt um Grundlagen des Recherchetheaters und Interviewtechnik, im zweiten Schritt darum, wie man mit dokumentarischem Material künstlerisch arbeitet. Es entstehen kleine Soloarbeiten, die innerhalb des MONOLOGFESTIVAL 2019 am Theaterdiscounter als gebündelter Showcase präsentiert werden.
Das Monologfestival findet zum fünften Mal statt. Thema in diesem Jahr ist „Alarmstufe Rot“. Der Titel zitiert UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der 2018 „Alarmstufe Rot für die Welt“ ausruft. Das Festival versammelt 10 Premieren von Soloarbeiten und ein umfangreiches Rahmenprogramm im Zeichen des Gewahrwerdens – zwischen Ignoranz und Relevanz, zwischen Hedonismus und Idealismus, zwischen Fanatismus und Depression. Im Festival sowie im Seminar werden Grenzen der Gattung „Monolog“ ausgelotet und verschiedene performative Formen des Solos im Angesicht der Alarmierung erprobt. Jetzt bloß keine Panik! Oder besser doch?

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige und aktive Anwesenheit und das Einverständnis, am Ende des Seminars eine künstlerische Arbeit zu präsentieren.

Schwerpunkte:
Ausrichtung der Veranstaltung: kritisch, vorwärtsgewandt
Kompetenz/Aktivität der Teilnehmenden: reflektieren/denken, aneignen

Janette Mickan ist freie Theatermacherin, Dramaturgin und Kuratorin. Ihre Theaterstücke entwickelt sie hauptsächlich zusammen mit dem Kollektiv LUNATIKS. Seit 2016 kuratiert sie mit Michael Müller das renommierte MONOLOGFESTIVAL, seit 2018 ist sie zudem im Leitungsteam des Performing Arts Festival Berlin. Mit LUNATIKS entwickelt sie aktuell eine Projektreihe im Fonds Doppelpass zum Thema „Blühende Randschaften“ (Kooperationspartner: Theater Brandenburg & Schlossplatztheater Köpenick), von 2012-2014 entstand zudem das „RADAR.INSTITUT für performative Recherche“ gemeinsam mit dem Theater Kiel. Zuvor war sie 3 Jahre am Centraltheater Leipzig als Dramaturgieassistentin und Dramaturgin engagiert. Janette Mickan studierte Theaterwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Philosophie an der Freien Universität Berlin. 2012 war sie Stipendiatin des Internationalen Forums beim Berliner Theatertreffen. Weitere Informationen unter www.lunatiks.de.

Christine Rollar, geboren 1971 in Heidelberg, studierte Germanistik und Romanistik in Köln und Schauspiel an der UdK Berlin. Noch während des Studium wurde sie vom schauspiel frankfurt engagiert, wo sie zwei Jahre arbeitete. Weitere Häuser waren ua. Nationaltheater Mannheim, Stadttheater Hildesheim, Maxim-Gorki-Theater, Theater an der Parkaue, Sophiensaele, Theaterdiscounter, HAU, Stadttheater Bern. Sie ist Mitglied der Wir-AG und des freien KünstlerInnen Kollektivs lunatiks. Mit lunatiks entstanden unter ihrer künstlerischen Leitung WINTER TO GO (ein Garagenhof in Berlin), DIE GOLDENE SCHWEIGEKAPSEL (Theater Kiel) und 2Tage und 1Nacht (junges dt). Darüber hinaus war sie an den Projekten BAD HOTEL (Gessnerallee Zürich) und HOTEL BERLIN (Ballhaus Ost) beteiligt. Beim Impulse Festival war sie mit Haiko Pfost für das Konzept und die Ausführung des Stadtprojektes WENN DIE HÄUSER TRAUER TRAGEN verantwortlich. Lehraufträge führten sie an die UdK-Berlin zurück, wie auch an die HFF-Potsdam. Weitere Informationen unter www.rollar.de.