Leigh Raiford
Topic: "Black Art / Black Study "
Prof. Dr. Natasha A. Kelly
Kulturelle Amnesie
Einführungsvorlesung, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS
Dienstags, 18-20 Uhr, wöchentlich ab 16.4.2024, Hardenbergstr. 33, Raum 158
Stream: https://stream.udk-berlin.de/w/7HVXJQ4xBqmPZKxGWYLhJF
Registration on Moodle starts 15.04.2024 / Anmeldung auf Moodle beginnt am 15.04.2024:
https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2219
Moodle Enrollment Key / Einschreibeschlüssel: amnesie
„Sankofa“ ist ein westafrikanisches Adinkra-Symbol aus der Akan-Sprache im heutigen Ghana. Es repräsentiert einen Vogel, der seinen Kopf nach hinten dreht, um ein Ei auf seinem Rücken aufzunehmen. Das Symbol wird oft mit der Bedeutung „Lerne aus der Vergangenheit, um in der Gegenwart die Zukunft zu gestalten“ interpretiert und könnte als Aufforderung verstanden werden, achtsam und aufmerksam gegenüber der Vergangenheit und den kulturellen Wurzeln eines Ortes, eines Menschen und/oder seiner Geschichte zu sein. Es verweist auf die Bewahrung kulturellen Gedächtnisses und hebt die Idee der „kulturellen Amnesie“ hervor – die Diagnose eines Zustands, der durch Kolonialismus und Imperialismus, Globalisierung und kulturelle Homogenisierung, Kriege und Konflikte verursacht wurde. Diese Ereignisse können dazu führen, dass eine Gesellschaft gezwungen ist, ihre Wurzeln, ihre Kultur und ihre Verbindung zum Land zu vergessen, die einst von einer Gemeinschaft als Ganzes angenommen wurden, um durch andere Ideale ersetzt zu werden. In der wöchentlichen Vorlesung werden wir Strategien zur Überwindung von „kultureller Amnesie“ diskutieren. Genau wie der Sankofa-Vogel, der sein Ei aus der Vergangenheit holt, können Bemühungen zur Erinnerungskultur, Geschichtsvermittlung und Wiederherstellung kultureller Praktiken dazu beitragen, „kulturelle Amnesie“ zu überwinden und das Verständnis für die eigene Geschichte zu stärken.
Namhafte Expert*innen und Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Kunst und Kultur werden tiefgehende Einblicke in die Auswirkungen von vergessenen historischen Ereignissen und kulturellen Veränderungen geben: am 23.4. Lisa Hilli, am 7.5. Patricia Vester und am 28.5.2024 Leigh Raiford.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: regelmäßige Teilnahme (lesen, fragen, verstehen) und sich selbst reflektieren.
Natasha A. Kelly hat im WS 2023/24 eine dreijährige Gastprofessur für Kulturwissenschaften im Studium Generale der UdK Berlin angetreten. Sie ist Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin, Autorin und Herausgeberin, Kuratorin und multimediale Künstlerin mit den Themenschwerpunkten Schwarze deutsche Geschichte, Schwarzer Feminismus und Afrofuturismus. Dr. Kelly hat an zahlreichen nationalen und internationalen Hochschulen gelehrt und geforscht, sie wurde u.a. als Max-Kade-Gastprofessorin für German Studies an die University of Rhodes Island (USA) und als Gastprofessorin für Medienwissenschaften an die Universität Tübingen berufen. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden u.a. auf der Berlin Biennale, am Deutschen Historischen Museum und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin gezeigt. Als Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins Black German Arts and Culture e.V. ist sie die künstlerische und wissenschaftliche Leiterin des ersten Instituts für Schwarze deutsche Kunst, Kultur und ihre Wissenschaften in Deutschland. Darüber hinaus ist sie Co-Direktorin des pan-europäischen Netzwerkes Black European Academic Network (BEAN) und Gründungsmitglied des internationalen Kollektivs Black Speculative Arts Movement (BSAM). Im August 2023 erschien ihre jüngste Publikation „Schwarz. Deutsch. Weiblich. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss“ im Piper Verlag. Mehr Infos zu ihrer Person sind auf ihre Homepage http://www.natashaakelly.com zu finden.