Elektroakustische Komposition – Sonic Spaces: elektroakustische Arbeiten in Innen- und Außenräumen
Prof. Kirsten Reese
Elektroakustische Komposition – Worldly Sound Forms and Spaces - dokumentarisches Komponieren und gesellschaftliche Themen in elektroakustischer Musik und medialer Klangkunst
Workshop, Deutsch/English, jeweils 2 SWS, 2 ECTS, 4 Plätze
Montags, 12-14 Uhr, wöchentlich ab 21.10.2024
UNI.K | Studio für Elektroakustische Komposition, Klangkunst und Klangforschung, Fasanenstr. 1b, R.214
Anmeldung: Eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich, bitte unter Angabe von Studienfach und Semester bis 14.10. an kireese. @udk-berlin.de
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Im Mittelpunkt stehen elektroakustische und medial vermittelte, klangbasierte Kompositionen, Installationen, Performances usw., die aktuelle Diskurse und gesellschaftliche-politische Themen aufgreifen sowie elektroakustische Kompositionen und Klangkunstarbeiten für Innen- und Außenräume.
Diskutiert wird das Verhältnis von individuellen künstlerischen Strategien des Komponierens mit elektronischen Medien, Aufnahmen, Software und Lautsprechern, architektonischen, akustischen, historischen, sozialen Bezügen zu Aufführungsräumen und der Kontextualisierung und den inhaltlichen Konzepten. Wie wird mit dokumentarischem Material - „found sound“, Medienmaterial, Klangmaterial aus Archiven, ortsspezifische field recordings, Musikzitate, Stimmen – komponiert? Welche Rolle spielen elektronischen Transformationen oder synthetisierte elektronische Klänge? Das Abstrakte an Klang und Musik bewirkt einerseits, dass im auditiven Medium möglicherweise Verwandlung und Transformation des Realen eine besondere Rolle spielen, wenn "Anklänge" (im Wortsinn), Assoziationen, andere Formen des Verstehens und Wissens über Klang und Musik vermittelt werden. Andererseits gibt es im Gegensatz zu Textdokumenten im Audiodokument eine spezifische Form von Verkörperung, von "auratischer Anwesenheit", wenn etwa ausdrucksstarke Stimmen in einem Audiodokument tatsächlich erklingen und die Atmosphäre einer Klang-Umgebung hörbar werden.
Technische, gestalterische und ästhetische Aspekte stehen in der Beschäftigung mit historischen und aktuellen Kompositionen und Klangarbeiten sowie durch Übungen ("Etudes" nach Pierre Schaeffer) und eigene Arbeiten der Studierenden im Mittelpunkt. Ein offener Austausch über aktuelle Arbeiten und Vorhaben ist wünschenswert.
Das Seminar ist projektorientiert, erwartet wird die Bereitschaft zur kontinuierlichen praktischen Arbeit an Übungen und Projekten.
Leistungsanforderungen: Aktive Teilnahme an allen Terminen, Erstellung praktischer Übungen.
Kirsten Reese unterrichtet elektroakustische Komposition an der UdK Berlin. Sie studierte Flöte, elektronische Musik und Komposition in Berlin und New York. Als Komponistin und Klangkünstlerin komponiert und produziert sie Werke für Elektronische Medien und Instrumente sowie intermediale und interaktive Installationen. Eine hervorgehobene Rolle spielen bei ihren Arbeiten raum- und wahrnehmungsbezogene sowie performative und narrative Aspekte. Einen Schwerpunkt bilden Kompositionen mit "found sound", dokumentarischem oder Archivmaterial, z.B. die 24-kanalige Klanginstallation „Debatte“ (Donaueschinger Musiktage 2013), sowie Arbeiten, die die Aura und Historizität von medialen Instrumenten thematisieren. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Kompositionen, temporäre Installationen und Audiowalks für Landschaften und den urbanen Außenraum, z.B. "Berlin Rosenthaler Platz" (2018), Audiowalk mit David Wagner. 2018 unterrichte Kirsten Reese bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik mit dem Workshop "Komponieren mit dem Archiv".