Global Hip Hop: Musik – Sprache – Politik

Prof. Dr. Matthias Pasdzierny & Dr. Mandana Seyfeddinipur, ELAR
Global Hip Hop: Musik – Sprache – Politik

Seminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 4 Plätze
Donnerstags, 10–12 Uhr, wöchentlich ab 25.04.2024, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Achtung: für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar.

Bitte melden Sie sich ab dem 15.3.2024 per Mail an musikwissenschaft_ @udk-berlin.de an.

Kaum eine Pop- und Musikkultur war in den letzten Jahrzehnten weltweit so erfolgreich wie Hip Hop. Das hat auch damit zu tun, dass der künstlerisch-musikalisierte Gebrauch von Alltags- und Gegenwartssprache eines
der Kraftzentren von Hip Hop bildet, was gerade politisch marginalisierten Gruppen die Möglichkeit bietet, sich Gehör zu verschaffen und ihren Stimmen eine Art Lautsprecher zur Verfügung zu stellen. Im Seminar soll es um
diese Verbindung von Musik, Sprache und Politik im Hip Hop gehen, aber nicht am Beispiel der großen Stars aus den USA und Europa, sondern im Zusammenhang mit bedrohten Sprachen und indigenen oder migrantischen
Gemeinschaften. Welche Rolle spielt Hip Hop beim Erhalt bestimmter Sprachen, z.B. der „First Nations“ in Nordamerika, bei den Aborigines in Australien oder auch in der türkischen Community in Berlin? Welche u.a.
intergenerationellen Konflikte treten dabei auf, welche künstlerischen Strategien werden dafür gewählt? Woher stammt das (auch technische) Wissen zur Produktion von Hip Hop Tracks? Das sind nur einige der Fragen,
die im Verlauf des Seminars bearbeitet werden, etwa durch den Austausch mit Vertreter*innen der Gemeinschaften, durch eigene Recherchen und Analyseversuche, aber natürlich auch anhand der in den letzten Jahren
stark angewachsenen Forschungsliteratur.

Literaturhinweise:
Justin BURTON und Jason Lee OAKES (Hgg.): The Oxford Handbook of Hip Hop Music, New York/Oxford 2018.
Kyle T. MAYS: Hip Hop Beats, Indigenous Rhymes. Modernity and Hip Hop in Indigenous North America, Albany 2018.
Liz PRZYBYLSKI: Sonic Sovereignty. Hip Hop, Indigeneity, and Shifting Popular Music Mainstreams, New York 2023.
Tricia ROSE: The Hip Hop Wars. What We Talk About When We Talk About Hip Hop – and Why It Matters, New York 2008.

Matthias Pasdzierny studierte Schulmusik, Musikwissenschaft und Germanistik in Stuttgart, Berlin und Krakau. Seit 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin, 2009-14 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des DFG-Projekts »Kontinuitäten und Brüche im Musikleben der Nachkriegszeit« an der UdK Berlin. 2013 an der UdK Berlin Promotion ( Wiederaufnahme? Rückkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musikleben nach 1945). Seit 2016 Arbeitsstellenleiter der Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (http://www.bbaw.de/forschung/zimmermann/uebersicht). Ehemaliger Stipendiat u.a. der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, des SiemensArtsProgram (Mentorin: Rebecca Saunders) und des evangelischen Studienwerks Villigst e.V. (Promotionsförderung), Teilnehmer des interdisziplinären Workshops Berlin der Begegnung der Einstein-Stiftung.