Just for fun? Musikalische Späße von Wolfgang Amadeus Mozart bis Georg Kreisler
Dr. Christoph Müller-Oberhäuser
Just for fun? Musikalische Späße von Wolfgang Amadeus Mozart bis Georg Kreisler
Seminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 3 Plätze
Mittwochs, 14–16 Uhr, wöchentlich ab 24.04.2024, Fasanenstr. 1B, Raum 302
Achtung: für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar!
Bitte melden Sie sich ab dem 15.3.2024 per Mail an musikwissenschaft an. @udk-berlin.de
„Mit Musik und Humor kommt das Leben dir schöner vor!“ – So sang es einst Roberto Blanco. Besser noch ist es natürlich, wenn Musik und Humor Hand in Hand gehen – und in der Tat: Musik ist auf vielfältige Art und Weise mit dem Komischen verbunden und kann auch selbst zum Lachen bringen. Zugleich hat das Lachen im Bereich der Kunst einen schweren Stand, gilt die leichte Muse doch gerade in Deutschland traditionell weniger als das (vermeintlich) Ernste und Tiefe.
Zwei zentrale Fragen stehen in diesem Seminar im Mittelpunkt: Was macht ‚komische‘ Musik aus bzw. wie gelingt es, mittels Musik Komik zu erzeugen? Und: Wie wurde diese ‚komische‘ Musik zu unterschiedlichen Zeiten bewertet? Vor dem Hintergrund dieser Fragen werden wir uns im Laufe des Seminars zahlreiche Fallbeispiele ansehen, aus der Klassik im weitesten Sinne (z. B. Mozart, Beethoven, Offenbach, Berberian) ebenso wie aus dem popmusikalischen Bereich (z. B. Weird Al Yankovic, Guildo Horn) und dem Musikkabarett /Comedy-Bereich (z. B. Bodo Wartke, Lennart Schilgen, Missfits). Weitere Vorschläge für eine Besprechung sind willkommen! Ein besonderer Schwerpunkt wird im Seminar auf dem Wirken des jüdischen Musikkabarettisten Georg Kreisler (Tauben vergiften, Opernboogie, Musikkritiker, Nichtarische Arien) liegen, der wie kaum ein anderer das Bild des Musikkabarettisten im deutschsprachigen Raum geprägt hat.
Literaturhinweise:
Maria GOETH: Musik und Humor. Strategien – Universalien – Grenzen, Hildesheim 2016.
Hartmut HEIN und Fabian KOLB (Hgg.): Musik und Humor. Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung in der Musik, Laaber 2010.
Thomas M. KITTS und Nicolas BAXTER-MOORE (Hgg.): The Routledge Companion to Popular Music and Humor, New York u. a. 2019.
Christoph Müller-Oberhäuser studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie an der Universität zu Köln Musik und Geschichte auf Lehramt. Im Januar 2020 wurde er mit einer Arbeit zur Geschichte der Chorwettbewerbe im 19. und frühen 20. Jahrhundert an der Universität zu Köln promoviert. Er war Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne; sein Dissertationsprojekt wurde von der DFG gefördert. Nach Abschluss der Dissertation wechselte er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Osnabrück, seit dem 1. Oktober 2020 lehrt und forscht er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UdK Berlin. Seine Interessengebiete umfassen die Sozial- und Kulturgeschichte der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, musikbezogene Konkurrenzen/Musikwettbewerbe, Wechselwirkungen zwischen den Bereichen Musik und Politik, die Geschichte des Musikkabaretts, Männlichkeitsforschung sowie die Beziehung zwischen Musik und Fotografie. In seinem Habilitationsprojekt beschäftigt er sich mit Musiktheater mit zeitgeschichtlicher Thematik auf europäischen Bühnen.