Marshall McLuhan: „Understanding Media“ / „Die magischen Kanäle“

Prof. Dr. Hans-Christian von Herrmann
Marshall McLuhan: „Understanding Media“ / „Die magischen Kanäle“

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Montags, 10-12 Uhr, wöchentlich ab 14.10.2024, TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 2051

Anmeldung unter: https://isis.tu-berlin.de/course/view.php?id=39764

„In einer Kultur wie der unseren, die es schon lange gewohnt ist alle Dinge, um sie unter Kontrolle zu bekommen, aufzusplittern und zu teilen, wirkt es fast schockartig, wenn man daran erinnert wird, dass in seiner Funktion und praktischen Anwendung das Medium die Botschaft ist.“

Mit diesem Satz beginnt das 1964 erschienene Buch „Die magischen Kanäle“ (engl. „Understanding Media. The Extensions of Man“) des kanadischen Literaturwissenschaftlers Marshall McLuhan, der mit dieser Veröffentlichung zum Begründer einer ästhetisch und kulturgeschichtlich ausgerichteten Medientheorie werden sollte. Inspiriert durch die Konzepte der damals populären Kybernetik begriff McLuhan Kulturen als materielle Environments, in denen technische Innovationen weitreichende Veränderungen ihrer inneren Organisation auslösen. Das Seminar wird diesen kanonischen Text McLuhans einer genauen Lektüre unterziehen und dabei sowohl seiner Einbettung in zeitgenössische Debatten nachgehen als auch seinen Folgen für die Entstehung eines spezifisch geisteswissenschaftlichen Interesses für Fragen des Zusammenhangs von Kultur und Technik.

Textgrundlage: Die englische und die deutschsprachige Fassung des Buches werden als Scan auf der TU-Lernplattform ISIS zur Verfügung gestellt. (https://isis.tu-berlin.de/course/view.php?id=39764).

Leistungsanforderung: regelmäßige, aktive Teilnahme

Hans-Christian von Herrmann leitet das Fachgebiet Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft an der TU Berlin. In Forschung und Lehre widmet er sich dem Wandel der literarischen Kultur im Zeitalter von Kybernetisierung und Digitalisierung. Dies meint einerseits eine Beschäftigung mit der Literatur und anderen Künsten seit der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, andererseits die Erarbeitung historischer und theoretischer Perspektiven, die das Verhältnis von Kunst, Technik und Wissenschaften epochen- und kulturübergreifend beleuchten. Besondere Schwerpunkte seiner Arbeit bilden der Streit der 'zwei Kulturen' seit dem 18. Jahrhundert und seine Kritik, das Verhältnis von Kunst und Automatisierung seit dem frühen 20. Jahrhundert sowie die mit der modernen Technik verbundenen Effekte der Planetarisierung.