Reflexion afrikanischer Musikkulturen in kreativen Prozessen Neuer Musik

Dr. Claudia di Luzio
Reflexion afrikanischer Musikkulturen in kreativen Prozessen Neuer Musik

Blockseminar, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Termine: 18.10.2024, 16–19 Uhr; 11.1./12.1., 1.2./ 2.2.2025, jeweils 10–16 Uhr, Fasanenstr. 1B, Raum 212
Anmeldung unter: https://cloud.musik.udk-berlin.de/apps/forms/s/28SsZMAegdHirCEpen9bnA7F
Achtung: für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anerkennbar.

Zeitgenössische Komponist*innen – worunter Luciano Berio, Akin Euba, György Ligeti, Steve Reich, Joshua Uzoigwe – haben sich wiederholt afrikanischen Musikkulturen gewidmet. Im Seminar werden die Werke selbst erforscht, direkte und indirekte Bezugsquellen eruiert, die sozio-historischen Kontexte von Entstehungszeit und -ort berücksichtigt und mit aktuellen Diskursen der Dekolonisierung und des Postkolonialismus in Verbindung gebracht. Dabei sollen Besonderheiten sowie die Diversität kompositorischer Herangehensweisen und Techniken hervorgehoben werden. Befragt wird unter anderem, ob von Aneignungsprozessen, Einfluss oder Hommage die Rede sein kann und inwiefern zeitgenössische Musik westlicher Prägung, sich ihrer Distanz bewusst, tatsächlich in einen Dialog mit afrikanischen Musikkulturen tritt, indem sie Neues schafft.

Literaturhinweise:
Kofi AGAWU: The African Imagination in Music, Oxford 2016.
Kofi AGAWU: On African Music. Techniques, Influences, Scholarship, Oxford 2024.
Simha AROM: African polyphony and polyrhythm. Musical structure and methodology, Cambridge 1991.
Simha AROM im Gespräch mit Wolfgang MARX: »A kinship foreseen. Ligeti and African music«, in: Louise DUCHESNEAU und Wolfgang MARX (Hg.), György Ligeti. Of foreign lands and strange sounds, Woodbridge 2011, S. 107–122.
Martin SCHERZINGER: »Luciano Berio’s Coro: Nexus between African Music and Political Multitude«, in: Angela Ida De BENEDICTIS (Hg.), Luciano Berio. Nuove prospettive/New Perspectives, Florenz 2012, S. 399–430.

Claudia di Luzio, Studium der Musik-, Theater- und Kunstwissenschaften, Schwerpunkt Musikwissenschaft, an der Universität Bologna. Promotion in Historischer Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Postdoc-Stipendium an Royal Holloway, Universität London. Lehraufträge an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität der Künste Berlin und an den Musikhochschulen von Bologna und Messina. Stipendien und Preise des DAAD, des European Network for Musicological Research, der Paul Sacher Stiftung Basel und der Society for American Music.