Geschlecht gestalten. Feministische Lektüren

Prof. Dr. Kathrin Busch
Geschlecht gestalten. Feministische Lektüren

Seminar, Deutsch, 3 SWS, 2 ECTS, 10 Plätze
Freitags, 14-17 Uhr, wöchentlich ab 21.10.2022,Straße des 17. Juni 118, Raum 209
Anmeldung in der 1. Sitzung vor Ort.

Wenn es bei Simone de Beauvoir heißt, man würde nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht, dann möchte das Seminar fragen, welchen Anteil Kunst und Gestaltung daran haben. Wie werden Geschlechtsidentitäten über Bilder, Dinge oder Räume mitproduziert oder verunsichert und subvertiert? Wir wollen Paul B. Preciados Studie zur Rolle des Designs in der Konstruktion des modernen Junggesellen ebenso behandeln wie seine Idee für einen 3D-Fleischdrucker, um anarchistisch Geschlechtsorgane zu vervielfältigen und Genüsse zu multiplizieren. Wie wird in den Künsten der Kampf um „sexuelle Freiheit“ ausgefochten und warum ist sexueller Optimismus inzwischen in die Kritik geraten? Neben Repräsentationen von Geschlecht in den Künsten werden die körperliche Wirksamkeit von Diskursen und Bildpolitiken berücksichtigt, aber auch Geschlechtsangleichungen und Hormonpiraterien in den Blick genommen.

Mit Texten von Sara Ahmed, Judith Bulter, Donna Haraway, Michel Foucault, Catherine Malabou, Maggie Nelson, Paul B. Preciado, Legacy Russell und einer Exkursion zur Ausstellung „Empowerment. Kunst und Feminismen“.

Kathrin Busch ist Philosophin und lehrt als Professorin an der Universität der Künste. Daneben hat sie die Gesellschaft für künstlerische Forschung (gkfd.org) mitgegründet und das Berliner Förderprogramm für künstlerische Forschung auf den Weg gebracht (kuenstlerischeforschung.berlin). Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören neben Fragen des ästhetischen Denkens und künstlerischen Forschens auch Theorien der Passivität und Fleischlichkeit. Ausgewählte Veröffentlichungen: (Hg. et al.), Das Ästhetisch-Spekulative, Paderborn 2021; (Hg. et al.), Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten, Paderborn 2018; (Hg.), Anderes Wissen, München 2016; P – Passivität, Hamburg 2012; Geschicktes Geben. Aporien der Gabe bei Jacques Derrida, München 2004.