Irritationen als Impuls

Dr. Nica Junker
Irritationen als Impuls

Block-Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Samstags, jeweils 10-17 Uhr, am 16.11., 14.12.2024, 18.1., 8.2.2025, Hardenbergstr. 33, Raum 004

Registration on Moodle starts 14.10.2024 / Anmeldung auf Moodle beginnt am 14.10.2024:
https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2472
Moodle Enrollment Key / Einschreibeschlüssel: impuls

Irritationen in künstlerischen Aktionen können die Teilnehmenden aus dem Gleichgewicht und in eine Reflektion zum Austausch zu den Themen einladen. Hier findet sich auch eine Art Kipppunkt in der Wahrnehmung der Teilnehmenden, denn etwas stimmt nicht mit dem gewohnten Gesamtbild überein. Diese Irritationen können in ästhetischer Sicht ein genaues Hinsehen auslösen, sie können zu gesellschaftlichen Diskursen einladen, sie emotionalisieren, sie regen auf, sie können auch zum Lachen, zum Schmunzeln, zum Austausch mit dem Unbekannten anregen, sie lösen letztendlich eine Reaktion aus. Gerade in Projekten der kulturellen Bildung innerhalb einer partizipativen Fotografie kann eine solche Irritation ein Impuls zum Diskurs  sein und  eine Gruppe zu einem partizipatorischen Gestalten eines Miteinanders motivieren. In dem Workshop wollen wir zunächst am Beispiel von ästhetisch-visuellen Irritationen im Fotobild dem Begriff der Irritation ästhetisch nachspüren. Das kann visuell sich zeigen, wie bei Rinko Kawauchi durch Asynchronitäten im Bild, thematisch in Form der Parodie wie bei Joan Fontcuberta, inhaltlich wie in dokumentarischen Fotografien, wie bei Myriam Boulos oder auch künstlerisch forschenden fotografischen Projekten wie von Laia Abrils Arbeit über Massenhysterie, die sie aus einer feministischen Perspektive untersucht. Auch kann die Irritation subtil in die Kuration und im Vermittlungsprogramm einer Ausstellung eine Rolle spielen. Die vorgestellten Projekte haben das Ziel, Anknüpfungspunkte zur eigenen künstlerischen oder wissenschaftlichen Praxis aufzuzeigen. In einem zweiten Teil wollen wir in Form eines Workshops fotografische Foto-Filme zum Thema der Irritation (1-5 min) entwickeln und diese gemeinsam in einer Abschlussveranstaltung auswerten. Die Studierenden sind eingeladen aus Ihrer eigenen künstlerischen Praxis mit Hilfe von KI oder auch ohne KI ihre eigenen Perspektiven auf eine Irritation zu entwickeln.

Es sind keine Vorkenntnisse notwendig. Ein Handy zum Fotografieren reicht aus. Der Foto-Film kann am Laptop, im Handy entstehen. Es kann allerdings auch mit ausgedruckten Fotografien in Form einer Lecture-Performance gearbeitet werden. Es geht ums Experimentieren, Ausprobieren, Austauschen und spielerisch das Thema zu umkreisen.

Konkrete Leistungsanforderungen für den unbenoteten Schein // Fulfilment criteria for ungraded accreditation: Regelmäßige und aktive Teilnahme und die Entwicklung eines fotografischen Foto-Films zum Thema der Irritation (1-5 min).

Ich (Nica Junker) arbeite als Künstlerin mit Fotografie, Film und zeitbasierten Medien, als Hochschullehrerin, in der kulturellen Bildung und in der künstlerischen Forschung. Seit meinem Abschluss als Regisseurin für Film und Fernsehen im Jahr 2005 an der Filmuniversität Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg und als Fotografin am Central Saint Martins College of Art and Design London im Jahr 2008 habe ich als Künstlerin mit Institutionen weltweit zusammengearbeitet. Meine Arbeiten werden international veröffentlicht. In den letzten Jahren habe ich eine Reihe von Preisen, Stipendien und Artist-in-Residencies gewonnen. Im Jahr 2019 habe ich meinen PhD im Bereich der künstlerischen Forschung an der Kunstuniversität Linz abgeschlossen. Seither ist meine kreative Arbeit von künstlerischen Forschungsmethoden und -techniken geprägt. Ich arbeite als Forscherin und Dozentin an verschiedenen Hochschulen und als künstlerische Leiterin für kulturelle Bildung und partizipativen Fotografieprojekte. Mehr Informationen unter www.nicajunker.de.