Schmetterling am Rand der Welt: Grenzen, Übergänge und Kipppunkte – Analysiert aus künstlerischen Positionen

Marisa Maza
Schmetterling am Rand der Welt: Grenzen, Übergänge und Kipppunkte – Analysiert aus künstlerischen Positionen

Workshop, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS
Dienstags, 16-20 Uhr, 7 Termine: 12.11., 26.11., 10.12.2024, 21.1., 28.1., 4.2., 11.2.2025, Hardenbergstr. 33, Raum 151

Anmeldung auf Moodle beginnt am 14.10.2024:
https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2473
Moodle Einschreibeschlüssel: schmetterling

In „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ beschäftigte sich Mary Shelley 1818 mit Fragen der Schöpfung, Identität und Verantwortung für Veränderungen von Natur und Menschheit durch technischen Fortschritt. Akte der Schöpfung sowie der Zerstörung können Momente darstellen, nach denen es kein Zurück gibt – sie können zu „Kipppunkten“ werden. Kipppunkte sind Momente, in denen die menschliche Vorstellungskraft und das Vertrauen auf technischen Fortschritt neue Formen der Existenz hervorbringen – sie sind der Ausgang für Umbruch und Transformation.

In der Kunst wurde das Verhältnis zwischen Natur und Kultur in den letzten 150 Jahren vielfältig thematisiert: vom bewussten Erleben der Natur und Landschaft in der Romantik; über die Transformation von Naturräumen im Kontext der Kolonialzeit; bis hin zum Entstehen industrialisierter Stadtlandschaften und der Transformation von Natur durch Technologien im 20. und 21. Jahrhundert. Im Seminar werden wir uns durch die Untersuchung künstlerischer Projekte und Konzepte seit den 1960er Jahren aus feministischer Perspektive mit der Dualität von Schöpfung und Zerstörung und damit verbundenen Kipppunkten befassen. Ein Beispiel dafür ist Donna Haraways Konzept des Cyborg, das eine neue Sichtweise auf die Grenzen zwischen Mensch und Maschine sowie auf Themen wie Geschlecht und Identität bietet. Ihre Betonung der Vielfalt und Hybridität lässt und die Komplexität und Vielschichtigkeit der Themen Individualität und Kollektivität neu betrachten.

Konkrete Leistungsanforderungen für den unbenoteten Schein: Die Studierenden müssen allein oder in einer kleinen Gruppe ein Kunstprojekt zum Thema entwickeln. Das Projekt kann als Bild -Malerei, Bildhauerei-, bewegtes Bild-Video/Film, Performance, Zeichnungen, Texten, Konzepten für Ausstellungen oder Projekten, etc. erfolgen.

Marisa Maza, geb. in Madrid, Spanien, studierte Bildende Kunst an der Complutense Universität, Madrid. Sie lebt und arbeitet seit 1989 in Berlin und absolvierte ihr Aufbaustudium im Bereich „Kunst und Medien“ an der Hochschule der Künste Berlin. Im Zentrum Ihrer künstlerischen Arbeiten stehen Fragestellungen nach Geschlechterpolitik und Identitätskonzepten, sowie den Formen ihrer medialen, kulturellen und gesellschaftlichen bzw. politischen Repräsentation. Neben ihren unmittelbar künstlerischen Tätigkeiten, die die Arbeitsmedien Video, Fotografie, Rauminstallation, Serigrafie und Zeichnung umfassen, hat sie sich auf kuratorische Tätigkeiten sowie den Ausbau künstlerischer Vernetzungsprogramme konzentriert, u.a. als Mitglied des Koordinationsausschusses in der nGbK (2015-2018). Hieraus entstand u.a. das Programm „Artists in Residence“, das sie in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der UdK Berlin und AVAM-Matadero, Madrid durchgeführt hat (2013-19). Maza arbeitet global: Stipendien ermöglichten ihr Arbeitsaufenthalte u.a. an der University of Florida, in Südafrika, Tansania, New York, Istanbul, Kairo und Bógota. Weitere Informationen unter www.marisa-maza.com.