„Kollektives Denken“ und „kulturelle Differenz“ in der Kunst(-Produktion)
Marisa Maza
„Kollektives Denken“ und „kulturelle Differenz“ in der Kunst(-Produktion)
Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Dienstags, 16-19 Uhr, 7 Termine: ACHTUNG: Start erst am 15.11., 29.11., 6.12.2022, 17.1., 31.1., 7.2., 14.2.2023, Hardenbergstr. 33, Raum 150
Anmeldung ab 17.10.2022 auf Moodle: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1681
Moodle Einschreibeschlüssel / Moodle Enrollment Key: kollektiv
Im 21. Jahrhundert hat sich die Bedeutung des Kulturbegriffs – und damit der Kunst- und Kulturarbeit – grundlegend verändert. Diese Entwicklung ist verbunden mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen bzw. technologischen Prozessen sowie der neuen Artikulation kultureller Differenzen (Bhaba). Unter künstlerischen Aspekten betrachten wir Strategien kultureller Repräsentation und Machtaneignung in der künstlerischen und Kulturproduktion, z.B. mit Blick auf die Idee des „kollektiven Denkens“ (das aktuellste Beispiel ist die documenta 15). Auch fragen wir, wie die gegenseitige Durchdringung von „Kulturen“ im gesellschaftlichen Alltag sich auf die Kunst- und Kulturarbeit auswirken.
Anhand aktueller Beispiele (z.B. Großausstellungen wie Biennalen, documenta etc.) und Texten betrachten wir diese aktuellen Entwicklungen insbesondere aus einem feministischen Fokus heraus und untersuchen, wie künstlerische Arbeiten „Kultur“ und „kulturelle Differenz“ in Verbindung mit Gender, Klasse u.a.m. thematisieren. Damit gehen wir folgenden Fragen nach: Wie und von wem werden „Kultur“ und „kulturelle Differenz“ in der Kunst(-Produktion) definiert? Welche gesellschaftlichen Zukunftsvisionen sind damit verbunden? Wo liegen die Grenzen zwischen politischer Kontrolle und dem Recht auf kulturelle Selbstbestimmung?
Zu den obigen Themen entwickeln Studierende eigene Projekte (entweder als eigene künstlerische Arbeit oder als Ausstellungskonzept). Des Weiteren werden ausgewählte künstlerische Arbeiten zum Seminarthema in Gruppenarbeiten recherchiert, reflektiert und in der Klasse präsentiert. Auch lesen die Studierenden Texte von Künstler*innen und Theoretiker*innen. Weiterhin besuchen wir themenrelevante Ausstellungen in Galerien, Museen und (selbstorganisierten) Kunsträumen.
Ziel ist, dass im Rahmen der Lehrveranstaltung eigene Projektarbeiten, alleine oder in Gruppen, entwickelt und gemeinsam im Seminar präsentiert und besprochen werden. Medien für die Erstellung der eigenen Arbeiten sind Fotografie, Video, Ton bzw. Film, Malerei oder Zeichnung, Performance, Texte, etc.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium Generale Leistungsschein: Neben aktiver Teilnahme lesen die Studierenden Texte von Künstler*innen und Theoretiker*innen und entwickeln auf dieser Grundlage ein eigenes künstlerisches Projekt bzw. die Erstellung einer Skizze des Vorhabens.
Marisa Maza, geb. in Madrid, Spanien, studierte Bildende Kunst an der Complutense Universität, Madrid. Sie lebt und arbeitet seit 1989 in Berlin und absolvierte ihr Aufbaustudium im Bereich „Kunst und Medien“ an der Hochschule der Künste Berlin. Im Zentrum Ihrer künstlerischen Arbeiten stehen Fragestellungen nach Geschlechterpolitik und Identitätskonzepten, sowie den Formen ihrer medialen, kulturellen und gesellschaftlichen bzw. politischen Repräsentation. Neben ihren unmittelbar künstlerischen Tätigkeiten, die die Arbeitsmedien Video, Fotografie, Rauminstallation, Serigrafie und Zeichnung umfassen, hat sie sich auf kuratorische Tätigkeiten sowie den Ausbau künstlerischer Vernetzungsprogramme konzentriert, u.a. als Mitglied des Koordinationsausschuss in der nGbK (2015-2018). Hieraus entstand u.a. das Programm „Artists in Residence“, das sie in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der UdK Berlin und AVAM-Matadero, Madrid durchgeführt hat (2013-19). Maza arbeitet global: Stipendien ermöglichten ihr Arbeitsaufenthalte u.a. an der University of Florida, in Südafrika, Tansania, New York, Istanbul, Kairo und Bógota. Weitere Informationen unter www.marisa-maza.com.