Leicy Valenzuela
Kreieren in Presente!
Blockseminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Samstags/Sonntags, 19./20.11. und 26./27.11.2022, jeweils 10-18 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 310

Online-Infosession am Freitag, 21.10., 15 Uhr: https://udk-berlin.webex.com/udk-berlin/j.php?MTID=md63926961b0fe7f46cfa16f8c09684b6
Meeting-Kennnummer (Zugriffscode): 2730 366 2867, Meeting Passwort: 2BfPm22qtcW

Anmeldung ab 17.10.2022 auf Moodle: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1685
Moodle Einschreibeschlüssel / Moodle Enrollment Key: enpresente

Das Erkennen der eigenen Privilegien war noch nie eine leichte Aufgabe, aber es ist eine notwendige Aufgabe, um sich in Bezug auf die eigene künstlerische Arbeit positionieren zu können. In der Gegenwart zu kreieren bedeutet, den historischen und politischen Kontext unseres Schaffens zu berücksichtigen, über unsere Biografie hinaus, die Rolle zu beobachten, die wir in der Gesellschaft spielen.

Wir beschäftigen uns mit Beispielen, die während der „Estallido social“ in Chile 2019 entstanden sind (Las tesis, Straßenkunst) und lassen uns inspirieren von der Arbeit und Forschung von Diana Taylor, Jill Dolan und Suzanne Lacy. Wir werden die Werke, die die Gegenwart in Frage stellen und verändern, theoretisch und praktisch untersuchen. Wir reflektieren über unsere eigene Praxis als Künstler*Innen und darüber, einen Weg aus dieser Blase zu finden. Und schließlich werden wir mit den Methoden der „View Points“ trainieren, wie man in einer radikalen Gegenwart sein kann, um eine gemeinsame Erfahrung zu schaffen. Dieser Workshop ist sowohl theoretisch als auch praktisch, die Reflexion ist in Bewegung, so wie die Kreation mit ihrem Kontext verbunden ist.

Ich hoffe, dass dieser Workshop eine Quelle der Inspiration sein wird, dass wir vielleicht gemeinsam etwas gestalten können, aber auch ein Laboratorium für die Vertiefung unserer eigenen Arbeit.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium Generale Leistungsschein: aktive und kontinuierliche Teilnahme an allen Workshopaktivitäten.

Mein Name ist Leicy Valenzuela, ich bin Schauspielerin (Univ. Chile), Theaterschaffende und Theaterpädagogin (Udk Berlin). Meine künstlerische Arbeit beschäftigt sich mit der Suche nach neuen performativen Formaten, die die gewohnte Realität der Teilnehmer*innen und Zuschauer*in in ihrer Koexistenz reflektiert, modifiziert und hinterfragt. Ich bin in Chile geboren und wohne seit zehn Jahren in Berlin, wo ich u.a. mit verschiedenen Künstlerkollektiven wie Rimini Protokoll, She She Pop arbeite. Als Mitbegründerin des Frauen Künstlerkollektivs “Pink Valley” und einer langjährigen Kooperation mit dem Houseclub (HAU), konnte ich mich auf die Vertiefung existenzieller und gesellschaftlich relevanter Themen wie Migration, Gender und Radikale Empathie fokussieren. Meine Arbeit mit Menschen aus Geflüchteten-Unterkünften und Schulen in Berlin zielt darauf ab, neue Systeme und Diskurse erfahren zu lassen und damit Raum für andere Stimmen und Sichtweisen zu erschaffen, die normalerweise im Schatten der Gesellschaft verborgen bleiben.