"Individuum" und/oder "Kollektives Denken" in der Kunst(-Produktion) (Teil II)
Marisa Maza
„Individuum“ und/oder „Kollektives Denken“ in der Kunst(-Produktion) (Teil II)
Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Dienstags, 16-19:30 Uhr, 7 Termine: 14.11., 28.11., 12.12.2023, 16.01., 30.01., 06.02., 13.02.2024, Hardenbergstr. 33, Raum 150
Registration on Moodle starts 16.10.2023 / Anmeldung auf Moodle beginnt am 16.10.2023: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2034
Moodle Enrollment Key / Einschreibeschlüssel: denken
Im 21. Jahrhundert hat sich die Bedeutung des Kulturbegriffs – und damit der Kunst- und Kulturarbeit – grundlegend verändert. Diese Entwicklung ist verbunden mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen bzw. technologischen Prozessen sowie der neuen Artikulation kultureller Differenzen (Bhaba). Unter künstlerischen Aspekten betrachten wir Strategien kultureller Repräsentation und Machtaneignung in der künstlerischen und Kulturproduktion, z.B. mit Blick auf die Idee des „kollektiven Denkens“, die Rolle von „Individualismus“ und das Individuum als die primäre Einheit der Gesellschaft (Butler). Auch fragen wir, wie sich die gegenseitige Durchdringung von „Kulturen“ im gesellschaftlichen Alltag auf die Kunst- und Kulturarbeit auswirkt.
Anhand aktueller Beispiele (z.B. Großausstellungen wie Biennalen, documenta etc.) und Texte gehen wir folgenden Fragen nach: Wie funktioniert kollektive Praxis in der Kunst(-Produktion)? Was ist kollektives Denken? Wie und von wem werden „Kultur“ und „kulturelle Differenz“ definiert? Welche gesellschaftlichen Zukunftsvisionen sind damit verbunden? Wo liegen die Grenzen zwischen politischer Kontrolle und dem Recht auf kulturelle Selbstbestimmung?
Arbeitsweisen/Methoden: Zu den obigen Themen entwickeln Studierende eigene Projekte (als eigene künstlerische Arbeit oder als Ausstellungskonzept). Des Weiteren werden ausgewählte künstlerische Arbeiten zum Seminarthema in Gruppenarbeiten recherchiert und präsentiert. Auch lesen die Studierenden Texte von Künstler*innen und Theoretiker*innen.
Ziele: Im Rahmen der Lehrveranstaltung sollen eigene Projektarbeiten, als kleine Gruppe oder im Seminar als Ganzem, entwickelt und präsentiert bzw. besprochen werden. Medien für die Erstellung der eigenen Arbeiten sind Fotografie, Video, Ton bzw. Film, Malerei oder Zeichnung, Performance, Text, etc.
Aufgaben/Aktivitäten: Wir besuchen themenrelevante Ausstellungen in Galerien, Museen und (selbstorganisierten) Kunsträumen. Zudem schauen wir gemeinsam Filme und künstlerische Arbeiten an, um auf dieser Basis unterschiedliche künstlerische (Subjekt-)Positionen zu diskutieren.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium Generale Leistungsschein: Die Studierenden sollen ein künstlerisches Projekt allein oder als kleine Gruppe entwickeln. Das künstlerische Projekt kann entwickelt werden als Bild, Malerei, Bildhauerei, bewegtes Bild, Performance, Zeichnung, Text oder als Ausstellungskonzept.
Marisa Maza, geb. in Madrid, Spanien, studierte Bildende Kunst an der Complutense Universität, Madrid. Sie lebt und arbeitet seit 1989 in Berlin und absolvierte ihr Aufbaustudium im Bereich „Kunst und Medien“ an der Hochschule der Künste Berlin. Im Zentrum Ihrer künstlerischen Arbeiten stehen Fragestellungen nach Geschlechterpolitik und Identitätskonzepten, sowie den Formen ihrer medialen, kulturellen und gesellschaftlichen bzw. politischen Repräsentation. Neben ihren unmittelbar künstlerischen Tätigkeiten, die die Arbeitsmedien Video, Fotografie, Rauminstallation, Serigrafie und Zeichnung umfassen, hat sie sich auf kuratorische Tätigkeiten sowie den Ausbau künstlerischer Vernetzungsprogramme konzentriert, u.a. als Mitglied des Koordinationsausschusses in der nGbK (2015-2018). Hieraus entstand u.a. das Programm „Artists in Residence“, das sie in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der UdK Berlin und AVAM-Matadero, Madrid durchgeführt hat (2013-19). Maza arbeitet global: Stipendien ermöglichten ihr Arbeitsaufenthalte u.a. an der University of Florida, in Südafrika, Tansania, New York, Istanbul, Kairo und Bógota. Weitere Informationen unter www.marisa-maza.com.