Kunst/Erziehung im NS – Rückblick, Kontinuitäten, Perspektiven
Prof. Dr. Nanna Lüth
Kunst/Erziehung im NS – Rückblick, Kontinuitäten, Perspektiven
Seminar mit Gästen, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS
Donnerstags, 18 - 20 Uhr, wöchentlich ab 20.4.2023, Hardenbergstr. 33, Raum 102
ACHTUNG: die Veranstaltung am 29.6.2023 FÄLLT aus!
Das Format entsteht in Kooperation mit dem Institut für Kunstdidaktik und Ästhetische Bildung und dem Institut für Kunst im Kontext.
LIVE Streaminglink zu den Veranstaltungen mit Gästen: https://stream.udk-berlin.de/w/pQCZgkv5CE5TpmjnwyjMyR
Registration on Moodle starts on the 17th of April / Anmeldung auf Moodle beginnt am 17.4.2023: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1838
Moodle Enrollment Key / Einschreibeschlüssel: institution
Es gibt bisher keine zusammenhängende Forschung über die Vorgängerinstitution der UdK Berlin, an der in der Nazizeit Kunsterziehung studiert werden konnte: Das ist die Staatliche Kunstschule zu Berlin (1918–1935), die 1936 in Staatliche Hochschule für Kunsterziehung umbenannt wurde und bis 1945 unter diesem Namen existierte. Die Betrachtung dieses historischen Einschnitts und seiner Institutionen und Akteur*innen steht aus fachlicher und politischer Perspektive also noch aus. Zwar existieren Anfänge einer solchen ortsspezifischen und institutionskritischen Forschung, die jedoch heute angesichts des zeitlichen Abstands und der politischen Debatten um Kunst und Bildung dringend der Ergänzung und Vertiefung bedürfen.
Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit „Kunst/Erziehung im und nach dem NS“ und also unter anderem mit Kontinuitäten von Ideologien, Personal und ästhetischen Praktiken, mit Forschungs- und Informationslücken sowie mit postnazistischen Perspektiven auf die Geschichte und Gegenwart. Sie soll Studierenden und anderen Interessierten die Möglichkeit geben, erstens Sach-, Kontext- und Methodenwissen aus künstlerischen wie wissenschaftlichen Perspektiven kennen zu lernen und die jeweils unterschiedlichen Formen der Bearbeitung und Stellungnahme der eingeladenen Gäste zu diskutieren.
Zweitens können Studierende in der Übung „Betr. Berlin: Kunsterziehung im NS beforschen“ , mittwochs (14täglich) 14 bis 17 h, Ein 223 (Start: 26.04.2023) das Arbeiten im Archiv erproben.
Gäste im Seminar:
27.04.2023: Yishay Garbasz: In My Mother´s Footsteps
11.05.2023: Benjamin Ortmeyer: Die fehlende Auseinandersetzung mit der Nazi-Pädagogik, zum Beispiel in der Kunsterziehung
01.06.2023: Alexander Henschel: Das befreite Kind –Leo Weismantels Schriften zur ›Volksbildung‹im Geflecht von Faschismus, Kunsterziehung und Reformpädagogik
08.06.2023: Leon Kahane und Fabian Bechtle (Forum demokratische Kultur und zeitgenössische Kunst): Kunst, Erlösung, Freiheit - Filmvorführung und Vortrag
15.06.2023: Elke Krasny: Unheimliche Materialien. Gründungsmomente der Kunsterziehung (Wien 1941)
29.06.2023: Samuel Salzborn:Antisemitismus und Schule
06.07.2023: Brigitte Zuber: NS-Kunsterziehung. Das Beispiel München
Streaming-Link folgt demnächst!
Nicht-öffentlich Termine (für Studierende): 20.04., 04.05., 25.05., 22.06., 20.07.2023
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Regelmäßige aktive Teilnahme an den Vorträgen und Seminardiskussionen sowie vorbereitende Lektüre und Abgabe von zwei Reflexionen (je eine Seite)
Nanna Lüth arbeitet und forscht in den Bereichen Kunst, Kunstpädagogik und Medienbildung. Sie engagiert sich für eine differenzreflexive künstlerisch-edukative Praxis. Nach vielfältigen Erfahrungen in Programmgestaltung und Forschung in der Kunstvermittlung ist sie seit 2013 Juniorprofessorin für Kunstdidaktik und Geschlechterforschung, Universität der Künste Berlin. Von 2018 bis 2020 Vertretung der Professur für Kunstdidaktik/-pädagogik, Universität Duisburg-Essen. Zusammen mit Dr. Sabine Sutter erhielt sie dort 2020 den Diversity Preis Lehre. Arbeitsschwerpunkte sind die Öffnung und Diversifizierung von Bildungsinstitutionen, kunst- und theoriebasierte Methodenentwicklung sowie aktuell Sichtbarkeits- und Humorpolitiken in der künstlerischen Bildung. Mehr Informationen auf www.nannalueth.de.