Kitsch, Camp, Cute - Aesthetics beneath the Sublime

Elbe Trakal
Kitsch, Camp, Cute - Aesthetics beneath the Sublime

Seminar, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Donnerstags, 16-20 Uhr, 14tägig, 7 Termine: 31.10., 14.11., 28.11., 12.12.2024, 9.1., 23.1., 6.2.2025, Hardenbergstr. 33, Raum 110

Registration on Moodle starts 14.10.2024 / Anmeldung auf Moodle beginnt am 14.10.2024:
https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2450
Moodle Enrollment Key / Einschreibeschlüssel: kitsch

Das Seminar folgt der gemeinsamen Erforschung der Fragen: Welche künstlerischen Praktiken werden negativen ästhetischen Affekten zugeschrieben, und als „bad art” von Diskursen und kapitalistischen Produktionsweisen ausgeschlossen? Wann und wem gelingt es solche hässlichen Ästhetiken als transgressiv oder fringe zu markieren, und wann nicht? Das Seminar ist in zwei Teile geteilt: theoretische Grundlagen und eine Kritikklasse „schlechter“ künstlerischer Arbeiten der Teilnehmenden.
Anhand theoretischer Begriffe wie der Erhabene, Kitsch, Camp, Trash und Cute versucht das Seminar Mechanismen diskursiven Ausschlusses bzw. Entzugs zu verstehen. In vier Sitzungen besprechen wir theoretische Konzepte in Texten von Theodor Adorno (Kitsch), Susan Sonntag (Camp), José Esteban Muñoz (Disidentification) und Sianne Ngai (Cute). Wir wenden sie in gemeinsamer Analyse ausgewählter künstlerischer Beispiele an (z.B. Ulrike Ottinger, Vaginal Davis, Mike Kelly, Harry Dodge, Karrabing Film Collective).
In Bezugnahme von Gelerntem bekommen die Teilnehmenden den Auftrag ein „schlechtes Kunstwerk” zu produzieren, mit der Intention sich erfolgreich Diskursen und kapitalistischen Distributionsweisen zu entziehen. In den zweiten vier Sitzungen besprechen wir die Arbeiten der Teilnehmenden mit gemeinsamer Neugierde worin ein solch ästhetischer Entzug für jede Person individuell bestehen kann, und inwiefern er affektiv als „bad art” in der Gruppe der Betrachtenden erfahrbar ist.

Konkrete Leistungsanforderungen für den unbenoteten Schein // Fulfilment criteria for ungraded accreditation: regelmäßige aktive Teilnahme und die Produktion eines „schlechten Kunstwerks“.

Elbe Trakal (*1988 Dresden, DDR) ist freischaffender Künstler, Autor und Researcher. Seine Arbeiten untersuchen Bedingungen von Kollektivität durch künstlerische Anwendung psychoanalytischer und post-marxistischer Theorie. Er arbeitet partizipativ mit Performance („Theme Park of Death“ SAAVY Contemporary), Film, (“under the covers the waves” 7 Athen Biennale), Rollenspielen und Workshops (“Magischer Materialismus”, Gegenwarten Festival Chemnitz). Elbe war Fellow des Whitney Independent Study Programms 2019. Er ist Mitbegründer des online Magazins Mimesis - Cinema as Performance und organisiert die Science-fiction und Theorie Studiengruppe Xenoverse bei Cittipunkt in Berlin. Momentan promoviert er an der Filmuniversität Babelsberg mit einem künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekt welches ostdeutsche Arbeitserfahrungen nach der Wende performativ nachstellt. Er ist Promotionsstipendiat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.