Prof. Dr. Natasha A. Kelly
Re_Inszenierungen der Weimarer Republik: The Souls of White „Volk“
Seminar, Deutsch/English, 4 SWS, 4 ECTS
Dienstags, wöchentlich 14:15 bis 15:45 Uhr von 28.11. bis 12.12.2023 in Einsteinufer 43, Raum 203, 19.12. in Hardenbergstr. 33, Raum 101.
NEU: 9.1.2024, 14 Uhr Treffpunkt im Technikmuseum (Trebbiner Str. 9)
Anschliessend bis 13.2.2024 wöchentlich 14:15 - 17:30 Uhr, Hardenbergstr. 33 Raum 201.
Weitere Termine im Rahmen der Ausstellung Februar/März 2024 tba.

INFOSESSION - wichtig: Dienstag, 31.10.2023, 14 Uhr: https://udk-berlin.webex.com/udk-berlin/j.php?MTID=m110b9d4b5bf0baccde2f0c3a5357dc4b

Registration on Moodle starts 16.10.2023 / Anmeldung auf Moodle beginnt am 16.10.2023: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2009
Moodle Enrollment Key / Einschreibeschlüssel: weimar

Ausstellung in Hardenbergstr. 33, Foyer: 29.2.-11.4.2023
digitale Ausstellung in der Aula, Raum 201: 5.4.-20.4.2023

In seinem oft übersehenen Aufsatz „The Souls of White Folk“, der ursprünglich 1910 veröffentlicht, dann grundlegend überarbeitet und 1920 nachgedruckt wurde, stellt der Schwarze US-amerikanische Wissenschaftler, Journalist und Aktivist W.E.B Du Bois lange vor dem jüngsten Diskurs über Critical Whiteness die Überlegenheit und Privilegien der Weißen sowie die Möglichkeit ihrer Unsichtbarkeit, Neutralität und Universalität in Frage. Er argumentiert, dass der weltweite historische, kulturelle, soziale, politische, rechtliche und wirtschaftliche Einfluss von weißer Vorherrschaft (white supremacy) und seine Auswirkungen im frühen 20. Jahrhundert „die neue Religion des Weißseins“ sei. Zu dieser Zeit bahnte sich in Deutschland der politische Umbruch an, der schließlich zum Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) und der Entstehung der Weimarer Republik (1919 – 1934) führten. In diesem Seminar werden wir uns mit der komplexen Beziehung zwischen Weißsein und Kunst in diesem Zeitraum auseinandersetzen und untersuchen, inwieweit die (Ideen-) Geschichte des Weißseins darin ihren Ausdruck findet, herausgefordert wird und bis in die Gegenwart hinein durch Rechtspopulist*innen fortwirkt. In einer internationalen Ausstellung in Kooperation mit dem Carnegie Hall in New York werden eigene Arbeiten zum Thema produziert und präsentiert. Der Kurs zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis der Schnittstelle zwischen Kunst und Kultur zu fördern und gleichzeitig kritisches Denken, Reflexivität und Kreativität zu fördern.

Literaturempfehlung:
Du Bois, W. E. B.: The Souls of White Folk, In: Darkwater. Voice from within the Veil. New Jersey: African Tree Press, 1920.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Aktive und regelmäßige Teilnahme an den Seminarveranstaltungen sowie eigener Beitrag zur physischen und digitalen Gruppenausstellung.

Natasha A. Kelly tritt im WS 2023/24 eine dreijährige Gastprofessur für Kulturwissenschaften im Studium Generale der UdK Berlin an. Sie ist Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin, Autorin und Herausgeberin, Kuratorin und multimediale Künstlerin mit den Themenschwerpunkten Schwarze deutsche Geschichte, Schwarzer Feminismus und Afrofuturismus. Dr. Kelly hat an zahlreichen nationalen und internationalen Hochschulen gelehrt und geforscht, sie wurde u.a. als Max-Kade-Gastprofessorin für German Studies an die University of Rhodes Island (USA) und als Gastprofessorin für Medienwissenschaften an die Universität Tübingen berufen. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden u.a. auf der Berlin Biennale, am Deutschen Historischen Museum und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin gezeigt. Als Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins Black German Arts and Culture e.V. ist sie die künstlerische und wissenschaftliche Leiterin des ersten Instituts für Schwarze deutsche Kunst, Kultur und ihre Wissenschaften in Deutschland. Darüber hinaus ist sie Co-Direktorin des pan-europäischen Netzwerkes Black European Academic Network (BEAN) und Gründungsmitglied des internationalen Kollektivs Black Speculative Arts Movement (BSAM). Im August 2023 erschien ihre jüngste Publikation „Schwarz. Deutsch. Weiblich. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss“ im Piper Verlag. Mehr Infos zu ihrer Person sind auf ihre Homepage http://www.natashaakelly.com zu finden.