The New Ecocritical Art Movement

Lale Willan & Ticia Tanne
The New Ecocritical Art Movement

Studentischer Workshop, Deutsch/English, 2 SWS, 2 ECTS
Mittwochs / Wednesdays, 14-18 h, 7 Sessions: 16.4., 23.4., 7.5., 21.5., 4.6., 18.6., 2.7.2025, Hybrid-Lab, Marchstr. 8

Anmeldung auf Moodle beginnt am 14.4.2025 / Registration on Moodle starts on 14.4.2025: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=2673
Einschreibeschlüssel / Enrollment Key: eco

Können Künstler*innen mit ihren Werken in umweltbezogenen Diskursen widerspruchsfrei agieren? Häufig reproduziert Eco-Art unbewusst den modernistischen Dualismus von Natur und Gesellschaft - ein Haupthindernis für ökologisches Denken. Während ökologische Theorien, wie der Neue Materialismus, wichtige Impulse liefern, bleibt die künstlerische Praxis oft hinter diesen Ansätzen zurück. Werke der Eco-Art Schaffen häufig Distanz zwischen Betrachter*innen und ökologische Themen, statt aktive Verbindungen herzustellen. SIe laufen Gefahr, den trügerischen Eindruck zu vermitteln, dass ihre bloße Existenz Veränderung bewirke. Es bleibt außerdem unklar, wie Menschen und nichtmenschliche Akteure in ökologischen Prozessen gleichberechtigt agieren können.
Deshalb initiierten wir eine neue Kunstrichtung: „Ecocritical Art”. 
In diesem Praxisseminar wollen wir die traditionellen ästhetischen Konzepte hinter uns lassen und uns auf systemisches ökologisches Denken konzentrieren, um die aktive Rolle von Künstler*innen als ökologische Akteure zu etablieren.

Wir werden:
- mit nachhaltigen Materialien experimentieren
- Vergänglichkeit als künstlerisches Prinzip erkunden
- klimaneutrale Ausstellungskonzepte entwickeln
- unser Scheitern sichtbar machen und aus dem Scheitern anderer lernen
- kollektives Wissen zusammentragen
- die Rolle der Kunst in Zeiten der Umweltkatastrophe hinterfragen
- unsere eigene Praxis kritisch reflektieren und in systemischen Zusammenhängen denken

Can artists act coherently within environmental discourses through their works? Eco-art often unconsciously reproduces the modernist dualism of nature and society—one of the main obstacles to ecological thinking. While ecological theories, such as New Materialism, provide crucial impulses, artistic practice often lags behind these approaches. Eco-artworks frequently create a sense of distance between viewers and ecological issues instead of fostering active connections. They risk giving the misleading impression that their mere existence brings change and correction. Moreover, it remains unclear how humans and non-human actors can participate equally in ecological processes. 
For this reason, we are initiating a new artistic movement: **"Ecocritical Art."** In this practice-based seminar, we aim to move beyond traditional aesthetic concepts and focus on systemic ecological thinking in order to establish the active role of artists as ecological agents.

We will:
- Experiment with sustainable materials,
- Explore impermanence as an artistic principle,
- Develop climate-neutral exhibition concepts,
- Make our failures visible and learn from the failures of others,
- Collect collective knowledge,
- Question the role of art in times of crisis,
- Critically reflect on our own practice and think in systemic contexts.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Schein: Erwartet wird die aktive Mitarbeit an praktischen und konzeptionellen Übungen. // We expect active participation in our practical and conceptual excercises.

Lale Willan ist eine interdisziplinäre Künstlerin und lebt und arbeitet in Berlin. In ihrem Schaffen setzt sie sich mit Antispeziesismus und Animismus auseinander – und beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Spiritualität und Technik helfen können, den Anthropozentrismus zu überwinden. Dabei arbeitet sie fast ausschließlich mit gefundenen oder übrig gebliebenen Materialien, um eine Kreislaufwirtschaft zu fördern. Sie studierte bildende Kunst an der Aki ArtEZ (NL).

Ticia Tanne ist UdK-Studentin und eine Konzeptkünstlerin, die sich mit den vielschichtigen Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt auseinandersetzt. Ihr künstlerisches Schaffen kreist um soziale und ökologische Fragestellungen, wobei insbesondere nichtmenschliche Tiere und unsere Wahrnehmung sowie unser Zusammenleben mit ihnen im Mittelpunkt stehen. Ein zentraler Aspekt ihres Schaffens ist die konsequent nachhaltige Arbeitsweise. Sie achtet auf die Materialwahl und entwickelt ihre Werke so, dass sie die Umwelt möglichst wenig belasten. Ihre Arbeit lädt dazu ein, unsere Wahrnehmungsmuster und Machtverhältnisse zu reflektieren und neu zu betrachten.