Autofiktionen in Kunst und Theorie

Prof. Dr. Kathrin Busch
Autofiktionen in Kunst und Theorie

Blockseminar, Deutsch, 3 SWS, 2 ECTS, 10 Plätze
Auftakttreffen am 20.5., 17 Uhr, Straße des 17. Juni, Raum 207
Blockseminar: 23.-26.6.2022, Gutshof Sauen
Anmeldung unter: busch_ @udk-berlin.de!  

In den Künsten hat sich ein neues Genre durchgesetzt: die Autofiktion oder Autotheorie, in der man sich wieder auf ein „Ich“ bezieht. Dieses neu erwachte Interesse an der eigenen Person findet man nicht nur in der Literatur, sondern auch im Film und in der bildenden Kunst. Die Rückkehr zum Ich und seine sowohl fiktionale als auch theoretische Erforschung erstaunt nach den Positionierungen zum „Tod des Autors“, den Verflüssigungen eines als selbstbestimmt gedachten Subjekts und angesichts aktueller posthumanistischer Ansätze. Was ist das für ein Selbst, das in den künstlerischen Arbeiten wiederkehrt? Und welche Rolle spielt die Theorie, um dieses Selbst, das anscheinend opak und ungreifbar geworden ist, spekulativ und fabulierend zu erhellen?

Im Seminar gehen wir von Autor_innen wie Maggie Nelson, Chris Kraus, Dorothee Elmiger und Didier Eribon aus, nehmen Vorläufer_innen wie Friedrich Nietzsche oder Hélène Cixous in den Blick und fragen nicht nur nach der Aufnahme dieser Positionen in den Künsten, sondern auch nach neuen Schreibweisen, die sich für die Theorie ergeben.  

Eine Veranstaltung des DFG-Netzwerks »Anderes Wissen – in ästhetischer Theorie und künstlerischer Forschung« in Kooperation mit Prof. Dr. Ebeling, weißensee kunsthochschule Berlin  

Kathrin Busch ist Philosophin und lehrt als Professorin an der Universität der Künste. Daneben hat sie die Gesellschaft für künstlerische Forschung (gkfd.org) mitgegründet und das Berliner Förderprogramm für künstlerische Forschung auf den Weg gebracht (kuenstlerischeforschung.berlin). Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören neben Fragen des ästhetischen Denkens und künstlerischen Forschens auch Theorien der Passivität und Fleischlichkeit. Ausgewählte Veröffentlichungen: (Hg. et al.), Das Ästhetisch-Spekulative, Paderborn 2021; (Hg. et al.), Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten, Paderborn 2018; (Hg.), Anderes Wissen, München 2016; P – Passivität, Hamburg 2012; Geschicktes Geben. Aporien der Gabe bei Jacques Derrida, München 2004.