Verflechtungsgeschichten in der Visuellen Kultur
Prof. Dr. Miriam Oesterreich / Prof. Dr. Kathrin Peters
Verflechtungsgeschichten in der Visuellen Kultur
Seminar, Deutsch/English, 3 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Donnerstags,10–12:30 Uhr, wöchentlich ab 21.04.2022, Medienhaus, Grunewaldstr. 2-5, Raum 306
Anmeldung: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1464
Appropration, Contact Zone, Entanglement – die Verhältnisse, die sich zwischen und in Kulturen ereignen können, sind mit unterschiedlichen Konzepten beschrieben und theoretisiert worden. Immer geht es darum, die historischen und aktuellen Machtverhältnisse zur Kenntnis zu nehmen, in denen sich Aneignungen, Kontakte und Verflechtungen ereignen. Dabei ist es entscheidend, von der Gewordenheit jeder Kultur auszugehen, denn Kulturen existieren nicht ein für alle mal, sondern sind selbst historisch und verändern sich laufend. Mit diesen Ansätzen kultureller und künstlerischer Relationen möchten wir uns im Seminar beschäftigen. Dazu gehört die Lektüre theoretischer Texte sowie die Auseinandersetzung mit Bildern und Orten, an denen sich mehr oder weniger konflikthafte Verflechtungsgeschichten nachzeichnen lassen.
Darauf aufbauend werden wir uns auch mit aktuellen Konzepten der Kollektivität und des Teilens beschäftigen, die einen Umgang mit kulturellen Dominanzen und Abhängigkeiten vorschlagen: Das Kurator_innenkollektiv ruangrupa hat vor allem kollektive und kollaborative Projekte auf die documenta fifteen eingeladen. Im Rahmen einer dreitägigen Exkursion werden wir die Fragestellungen vor Ort anhand kuratorischer Strategien und künstlerischer Positionen der d15 diskutieren.
Leistungsanforderungen: Aktive und regelmäßige Teilnahme, aktive Lektüre zur Vorbereitung der Seminarsitzungen, Übernahme eines Impulsreferats (ggf. in einer Kleingruppe) (2 ECTS).
Miriam Oesterreich ist seit dem Sommersemester 2021 Professorin für Theorie der Gestaltung/Gender Studies an der Universität der Künste Berlin. Sie war zuvor Athene Young Investigator, Postdoktorandin der Kunstgeschichte und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Mode & Ästhetik der Technischen Universität Darmstadt. Außerdem war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Worlding Public Cultures – The Arts and Social Innovation an der Universität Heidelberg und ist dort weiterhin assoziiert. Zurzeit forscht sie zu den globalen Verflechtungen des mexikanischen Indigenismus als avantgardistische Kunstpraxis. In ihrer Dissertation arbeitete sie die Inszenierungen ‚exotischer‘ Körper in früher Bildreklame, 1880-1914 für die Kunstgeschichte auf. Sie studierte an den Universitäten in Heidelberg, Havanna (Kuba), Valencia (Spanien) und an der Freien Universität Berlin Kunstgeschichte, Romanistik und Altamerikanistik. 2019 war sie Ansel-Adams-Fellow des Center for Creative Photography an der University of Arizona.
Kathrin Peters ist seit dem Wintersemester 2014/15 Professorin für Geschichte und Theorie der visuellen Kultur an der Universität der Künste Berlin, Fakultät Gestaltung, sowie stellv. Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs "Das Wissen der Künste". Arbeitsschwerpunkte sind Gender und Medien, digitale visuelle Kultur, Theorie und Geschichte der Fotografie sowie Geschichte der Gestaltung. Hochschulpolitisch engagiert sie sich seit 2018 als Vorsitzende der Kommission für Chancengleichheit und als Beauftragte der UdK Berlin in der Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Geschlechterforschungseinrichtungen für Gleichstellung und Diversität sowie für Gender/Queer Studies in Forschung und Lehre. Sie ist zudem Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Geschichte und Theorie der Gestaltung. Weitere Informationen unter https://www.udk-berlin.de/person/kathrin-peters/