„Die ganze Natur bekommt darin eine Stimme...“ – Gustav Mahler Symphonien 1-3
Dr. Matthias Pasdzierny
„Die ganze Natur bekommt darin eine Stimme...“ – Gustav Mahler Symphonien 1–3
Seminar, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze
Freitags, 10-12, wöchentlich ab 6.11.2020, Fasanenstr 1B, Raum 212
(Achtung: je nach Entwicklung der Pandemiebedingungen ggf. online. Bitte beachten Sie die aktuellen Hinweise HIER auf dieser Webseite!)
Um Anmeldung bis spätestens 30.10. unter pasdzierny@udk-berlin.de wird gebeten.
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Gustav Mahlers Symphonien wurden zu dessen Lebzeiten sehr kontrovers diskutiert, allein schon aufgrund ihrer teilweise enormen Länge, den Einsprengseln von Popular- und Militärmusik und vermeintlichen handwerklichen Schwächen. Nach einer längeren Phase des Vergessens – u.a. bedingt durch die Folgen des NSRegimes – setzte erst ab den 1960er Jahren wieder eine breite Rezeption und Kanonisierung von Mahlers Schaffens ein. Heute ist Mahler Mainstream, man trifft auf seine Musik in Film-Soundtracks ebenso wie in Werbeclips. Zur sogenannten Mahler-Renaissance trug insbesondere auch Theodor W. Adorno bei, der in seiner ebenso einflussreichen wie persönlichen Mahler-Monographie von 1960 Mahler als einen der ersten Komponisten der Moderne beschrieb und dabei musikalische und politisch-gesellschaftliche Analyse verband. Im Seminar nähern wir uns den Eigenheiten von Mahlers Symphonik in der Auseinandersetzung mit seinen frühen Kompositionen. Dies geschieht anhand einer kritischen Diskussion der Forschungsliteratur, aber auch in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Quellen, mit den Thesen Adornos und vor allem natürlich durch die gemeinsame Lektüre der Partituren.
Literaturhinweise:
Theodor W. ADORNO: Mahler. Eine musikalische Physiognomik, Frankfurt/M 1960.
Mahler-Handbuch, hg. von Bernd SPONHEUER und Wolfram STEINBECK, Stuttgart u. a. 2010.
Gustav Mahler. Interpretationen seiner Werke, hrsg. von Peter REVERS und Oliver KORTE, 2
de., Laaber 2011.
Matthias Pasdzierny, geboren 1976 in Göttingen; Studium der Schulmusik (künstl. Hauptfach Kontrabass), Musikwissenschaft, Germanistik in Stuttgart, Hildesheim und Krakau, 2006/2007
Promotionsförderung durch das evangelische Studienwerk Villigst e.V. Seit WS 2007/08 Wiss.
Mitarbeiter für Musikwissenschaft an der UdK Berlin, ab September 2009. Wiss. Mitarbeiter im
Rahmen des DFG-Projekts "Kontinuitäten und Brüche im Musikleben der Nachkriegszeit". 2013
an der UdK Berlin Promotion zum Dr. phil. (Wiederaufnahme? Rückkehr aus dem Exil und das
westdeutsche Musikleben nach 1945).